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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ich mir vorstellen.« Lil versuchte verzweifelt, sich an die Namen der beiden neuen Praktikanten zu erinnern, während der Donner über die Berge hallte wie das Brüllen eines Löwen beim Angriff. »Entspann dich. Reed, geh hinein und hol Lena etwas Wasser. Tritt dir die Füße ab«, fügte sie noch hinzu, so als ob das irgendetwas nutzen würde.
    »Das ging alles so schnell.« Lena zitterte und sah sie aus einem schlammverschmierten Gesicht an. »Am Anfang waren es nur kleine Hagelkörner, dann waren sie taubeneigroß und schließlich …«

    »Willkommen in South Dakota. Matt soll einen Blick auf dich werfen. Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?«
    »Hm, ja. Ich bin nur etwas erschrocken. Danke, Reed.« Sie griff nach der Wasserflasche und nahm einen großen Schluck. »Hab ich mich erschreckt! Ich bin immer noch ganz zittrig.«
    »Du kannst meine Dusche benutzen, und ich leih dir ein paar Klamotten. Wenn das Gewitter vorbei ist, meldet ihr euch alle bei der Bürohütte. Es wartet viel Arbeit auf euch. Komm, Lena.«
    Sie nahm das Mädchen mit nach oben und deutete aufs Bad. »Da kannst du dich ausziehen. Ich geb deine Kleider in die Wäsche.«
    »Tut mir leid, dass ich Ihnen solche Umstände mache. Ich wollte eigentlich nicht dadurch auf mich aufmerksam machen, dass ich mich von einem Hagelsturm ausknocken lasse. Bisher haben wir überwiegend mit Tansy und Matt gearbeitet. Bei dem ganzen Chaos gab es nur selten Gelegenheit, direkt mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
    »Es wird noch genügend Gelegenheit geben.«
    »Sie sind nämlich der Grund, warum ich überhaupt hier bin. Warum ich Biologie und Umweltschutz studiere.«
    »Wirklich?«
    »Meine Güte, klingt das strebermäßig.« Lena setzte sich auf den Klodeckel, um ihre Stiefel auszuziehen. »Ich habe diesen Dokumentarfilm über Sie und Ihre Arbeit gesehen. Diesen Dreiteiler. Ich lag zu Hause krank im Bett und langweilte mich zu Tode. Ich zappte durch die Kanäle und landete bei der Folge, in der es um Ihr Reservat ging. Die anderen beiden Teile habe ich verpasst, weil ich wieder in die Schule musste. Aber ich habe die DVD gekauft, dieselbe, die wir im Andenkenladen verkaufen.
Ich war fasziniert von Ihrer Arbeit, von dem, was Sie erzählt und sich hier aufgebaut haben. Ich dachte, genau das möchte ich auch machen, wenn ich einmal groß bin. Meine Mutter war ebenfalls begeistert, dachte aber, dass ich es mir noch tausend Mal anders überlegen würde. Aber dem war nicht so.«
    Lil hörte interessiert zu und legte die Jeans, das Sweatshirt und warme Socken auf die Badezimmerkommode. »Da hatte der Dokumentarfilm ja eine ziemlich große Wirkung.«
    »Sie waren so engagiert«, fuhr Lena fort und stand auf, um ihre schlammbespritzte Kapuzenjacke aufzumachen. »Sie waren so eloquent und wussten genau, was Sie wollten. Ich habe mich vorher nie für Naturwissenschaften interessiert. Aber aus Ihrem Mund klang das irgendwie aufregend, spannend und wichtig. Aber aus meinem Mund klingt das jetzt nur schleimig.«
    »Wie alt warst du damals?«
    »Sechzehn. Bis zu jenem Moment wollte ich Rockstar werden.« Sie lächelte und strampelte sich aus ihrer nassen Jeans. »Dass ich weder singen noch ein Musikinstrument spielen konnte, hat mich damals nicht groß gestört. Dann habe ich Sie im Fernsehen gesehen und dachte, das ist ein Rockstar. Und da bin ich nun und mache einen Striptease in Ihrem Badezimmer.«
    »Deine Lehrer haben sich sehr lobend über dich geäußert, als du dich um das Praktikum beworben hast.«
    Ohne jede Scham stand Lena in ihrer Unterwäsche vor ihr und sah Lil mit weit aufgerissenen, erwartungsvollen Augen an. »Sie haben meine Bewerbung gelesen?«
    »Das ist mein Reservat. Mir ist aufgefallen, dass du hart arbeitest und eine schnelle Auffassungsgabe hast.
Du bist jeden Morgen pünktlich hier und machst auch Überstunden, wenn es sein muss. Du jammerst nicht, wenn du dir die Hände schmutzig machen musst, und deine Berichte sind gründlich - wenn auch noch etwas wirklichkeitsfremd. Mir ist auch aufgefallen, dass du dir Zeit nimmst, mit den Tieren zu reden. Du stellst Fragen. Hier herrscht zwar ein ziemliches Chaos, und das hat sich negativ auf die Zeit ausgewirkt, die ich normalerweise allein mit jedem Praktikanten verbringe. Aber du bist mir bereits aufgefallen, bevor du bäuchlings im Schlamm lagst.«
    »Glauben Sie, ich habe das Zeug dazu?«
    »Das sage ich dir am Ende deines Praktikums.«
    »Das macht mir Angst, ist aber nur fair.«
    »So, jetzt kannst

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