Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
Die Farm, die Touristen, und dann musste er seine Großeltern jeden Tag aufs Neue mit einbinden, ohne sie zu überfordern.
Von ihr ganz zu schweigen. Er versuchte nicht nur, sie zurückzugewinnen, sondern half ihr auch, auf die äußerst reale Bedrohung, die sich gegen sie und ihre Eltern richtete, zu reagieren. Das brachte noch mehr Arbeit und Sorgen mit sich.
Darüber hinaus schenkte er ihr Blumen.
Leise schlich er zurück ins Schlafzimmer. Das war so seine Art, geschah aber auch aus Rücksichtnahme. Er bemühte sich, sie nicht zu wecken, während er sich im Halbdunkel anzog.
Sie nahm den Duft nach Wasser und Seife an ihm wahr, was sie ebenfalls tröstete. Sie hörte, wie er eine Schublade aufzog und leise wieder schloss.
Wenn sie später hinunterginge, würde sie den Kaffeeduft einatmen, den Duft nach Geselligkeit. Jemand mochte sie so gern, dass er für sie sorgte. Wahrscheinlich würde er sogar Feuer im Kamin machen, um die Kälte zu vertreiben, obwohl er gleich gehen würde.
Wann immer sie ihn brauchte - sie konnte ihn jederzeit anrufen. Er würde einen Weg finden, ihr zu helfen.
Er kam zum Bett, beugte sich zu ihr herab und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Sie wollte etwas sagen, aber die Worte hätten den Moment ruiniert, sie von dem abgelenkt, was in ihr geschah. Sie schwieg, bis er den Raum verlassen hatte.
Sie wusste, dass er auf sie wartete. Aber worauf wartete sie?
Auf ein Versprechen, eine Garantie, auf Sicherheit? Er hatte ihr das Herz gebrochen, danach hatte sie sich unaussprechlich einsam gefühlt. Dabei war es unerheblich, dass es mit den besten Absichten geschehen war - der Schmerz war real. Und zwar nach wie vor. Sie fürchtete sich beinahe genauso vor ihm wie vor Ethan.
Coop war tatsächlich der einzige Mann, der je die Macht gehabt hatte, ihr das Herz zu brechen und ihr Angst zu machen. Wollte sie ohne dieses Risiko leben? Denn das ließe sich niemals ausschalten, nicht bei Coop. Andererseits würde sie sich bei keinem anderen Mann jemals so geborgen und glücklich fühlen.
Als die Morgensonne durchs Fenster schien, hörte sie ihn gehen. Sie hörte, wie die Tür zufiel und wie er den Motor seines Trucks anließ.
Sie stand auf, ging zur Kommode, um die untere Schublade aufzuziehen. Sie suchte unter den Sweatshirts nach dem Puma, den er ihr geschnitzt hatte, als sie noch Kinder waren.
Während sie im Schneidersitz auf dem Boden saß, strich sie mit den Fingern über die Konturen, so wie sie es in all den Jahren unzählige Male getan hatte. Sie hatte ihn weggeräumt, das schon. Aber sie nahm ihn auf jede Reise mit und bewahrte ihn zu Hause in dieser Schublade auf. Er war ihr Glücksbringer. Ein Teil von ihm, etwas, das man anfassen konnte und das sie nie hatte wegwerfen können.
In Gestalt dieser grob geschnitzten Figur hatte Coop sie nach Peru, Alaska, Afrika, Florida und Indien begleitet. Er war ihr Gefährte bei jeder Feldforschung gewesen.
Zwanzig Jahre, dachte sie. Fast zwanzig Jahre war es jetzt her, dass er ein Stück Holz genommen und diese Figur herausgeschnitzt hatte. Eine Figur, von der er schon damals wusste, dass sie sie liebte.
Wie konnte sie nur ohne das leben? Und warum sollte sie?
Sie stand auf, stellte den Puma auf die Kommode und zog eine andere Schublade auf.
Sie dachte an Jean-Paul. Hoffentlich ging es ihm gut und er war glücklich. Sie wünschte ihm die Liebe, die er verdiente. Dann räumte sie die Schublade aus.
Sie trug die Wäsche nach unten. Feuer brannte im Herd, und Kaffeeduft füllte die Luft. In der Küche steckte sie die Dessous in eine Tasche und trug sie mit einem Lächeln in die Waschküche.
Dort konnten sie warten, bis er wieder nach Hause kam, dachte sie, denn hier war jetzt sein Zuhause. Ihr gemeinsames Zuhause. Wenn man Glück hatte, war Zuhause der Ort, an dem der Liebste wohnt. An dem er Feuer im Kamin macht und auf einen wartet.
Der Ort, an dem man alles aufbewahrt, was einem wichtig ist. Einen Baseballschläger, eine Pumafigur.
Sie goss sich Kaffee in einen Becher und trug ihn nach oben, um sich anzuziehen. Heute war ein guter Tag, dachte sie, denn sie hatte sich sowohl den Freuden als auch den Leiden der Liebe geöffnet.
Als er die Ställe ausmistete, geriet Coop das erste Mal an diesem Tag ins Schwitzen. Für heute waren drei Gruppen angemeldet, die Pferde mieten wollten. Zwei davon benötigten einen Führer, also musste er ein paar Pferde mehr satteln und alles vorbereiten. Er musste Termine
mit dem Tierarzt und dem
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