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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Tieren gegenüber besteht darin, sie gut und regelmäßig medizinisch zu betreuen. Und das schließt auch die Zähne mit ein. Fast alle Tiere im Chance-Wildreservat wurden misshandelt, bevor sie hierherkamen, oder waren krank oder verletzt.«
    »Sie sind eingesperrt. Wie Verbrecher.«
    »Es stimmt, dass sie in Gehegen leben. Aber es wurden keine Mühen gescheut, ihren Lebensraum so natürlich wie möglich zu gestalten und ihn an ihre individuellen Bedürfnisse und Gewohnheiten anzupassen. Es ist mehr
als unwahrscheinlich, dass eines der Tiere hier in freier Wildbahn überleben könnte.«
    Er bemerkte ihre Beunruhigung, ja entdeckte sogar so etwas wie Misstrauen in ihren Augen, und begriff, dass er zu weit gegangen war. Das war nicht der Grund, warum er hier war. »Klar. Du kennst dich hier besser aus.«
    »Wenn du noch Fragen zum Reservat oder zu einem unserer Tiere hast, stehe ich dir gern zur Verfügung. Du kannst auch das Schulungszentrum besuchen. Dort ist ein Video über die Geschichte des Reservats und die Arbeit von Dr. Chance zu sehen.«
    »Vielleicht mache ich das.« Er ging weiter, bevor er etwas sagte, das sie noch mehr beunruhigte und nach Verstärkung rufen ließ. Oder bevor er seinem Drang nachgab, sie blutig zu schlagen.
    Er verstand diesen Drang. Er hatte sich sorgfältig gewaschen, aber er konnte das Blut des Rangers nach wie vor riechen. Und das der Schlampe auch. Das war noch süßer, und das Süße erregte ihn.
    Er musste erledigen, wofür er gekommen war, und von hier verschwinden, bevor ihm ein Fehler unterlief.
    Er ging durchs Reservat, blieb vor jedem Gehege stehen, obwohl ihn der Ekel fast umbrachte. Als er zu den Pumas kam, erwartete er, sein Gleichgewicht wiederzufinden, seinem Tiergeist in die Augen zu sehen und darin Bestätigung zu finden. Einen Segen.
    Stattdessen fauchte die Katze und zeigte ihm ihre Fangzähne, während sie auf und ab lief.
    »Du warst zu lange eingesperrt, Bruder. Eines Tages komme ich dich holen, das verspreche ich dir.«
    Bei seinen Worten ließ der Puma einen Warnlaut ertönen und warf sich gegen den Zaun. Das erregte die Aufmerksamkeit
der anwesenden Besucher und Mitarbeiter. Ethan ging schnell weiter, und die Katze schrie hinter ihm.
    Sie hatte das Tier verweichlicht, dachte er, während er von Wut geschüttelt wurde. Sie hatte ein Haustier aus ihm gemacht, einen besseren Wachhund. Der Puma gehörte ihm , aber er war auf ihn losgegangen wie auf einen Feind.
    Noch eine Sünde mehr, für die sie bezahlen würde, und zwar schon bald.
     
    Eric eilte über das Gelände, um nach Baby zu sehen. Der sonst so verspielte Puma lief weiterhin auf und ab. Er sprang in seinen Baum, von dort aufs Dach seines Unterstands und wieder herunter, um sich an der hinteren Käfigtür auf die Hinterbeine zu stellen.
    »He, Baby, immer mit der Ruhe. Was hat dich so aufgeregt? Ich darf dich nicht rauslassen. Erst müssen wir deine Zähne kontrollieren.«
    »Es ist dieser Typ.« Lena lief zu Eric. »Ich schwöre dir, es ist dieser Typ.«
    »Welcher Typ?«
    »Der da. Er ist auf dem Weg zum Schulungszentrum. Siehst du ihn? Baseballkappe, lange Haare, Vollbart. Sein ganzes Gesicht ist zerkratzt. Du kannst das von hier aus nicht sehen, aber er hat ein paar böse Schrammen unter dem hässlichen Bart. Ich habe vorhin kurz mit ihm gesprochen. Keine Ahnung, warum, aber er ist mir irgendwie unheimlich. Er hat so einen komischen Blick.«
    »Ich seh mal nach ihm.«
    »Vielleicht sollten wir Lil Bescheid sagen.«

    »Was sollten wir ihr sagen? Dass hier ein unheimlich aussehender Typ seine Runde macht? Ich werde ihn einfach im Auge behalten.«
    »Sei vorsichtig.«
    »Bin ich doch immer.« Er ging zurück. »Es sind einige Gruppen im Schulungszentrum, ein paar von uns sind auch dort. Ich glaube nicht, dass der Typ Ärger machen wird.«
    Ethan ging nicht zum Schulungszentrum, er schlug den Weg zu Lils Hütte ein. Auf dem Tisch ihrer hinteren Veranda hinterlegte er das Geschenk, das er mitgebracht hatte.
    Als ihm Eric nachging, war er bereits zwischen den Bäumen verschwunden. Von dort aus lief er mit schnellen Schritten weiter. Jetzt begann die nächste Phase seines Spiels.
    Als er seinen Beobachtungsposten erreicht hatte, setzte er sich und holte seinen Feldstecher hervor. Er spülte etwas Studentenfutter mit Wasser hinunter und spielte mit Jennas Handy.
    Er hatte nie eines besessen, nie eines gewollt. Aber er hatte mit anderen geübt, die er gestohlen oder seinen Opfern abgenommen hatte. Er drückte

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