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Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Titel: Lockruf der Highlands: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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der
Hand fällt, könnten wir zumindest einen Sehnenriss abkriegen.«
    »Die Absätze sind ja bloß fünf Zentimeter hoch, also keine Stilettos.«
    »Dave, Doris ist fast sechzig. Sie hinkt.«
    Wieder seufzte er. »Ich habe ihr geraten, wieder ihre alten Turnschuhe anzuziehen, selbst wenn sie albern aussehen.«
    »Alberner als eine Großmutter, die so viel Dekolleté zeigt, dass es einem Heiligen eng ums Herz wird, und genug Bein, dass einen Vollblüter der Neid packt?«
    Er hob abwehrend die Hand. »Schon gut. Die hohen Hacken waren keine gute Idee, und die Röcke sind vielleicht einen Tick zu kurz geraten.« Er zuckte mit den Schultern. »Aber ansonsten scheint mein neues Konzept einzuschlagen. Den Kindern gefallen die Augenklappen und die Schwerter, die sie bekommen, und heute haben wir als Knüller einen Minikuchen mit Piratenflagge obendrauf.«
    Er beugte sich über die Theke. »Und ich habe gesehen, dass Sie Fiona einige Male Beine gemacht haben, als sie mit den Gästen zu sehr ins Gespräch kam. Sparen Sie sich das. Die Leute plaudern gern mit ihr. Sie verleiht dem Laden ein anheimelndes, nettes Flair.«
    »Haben Sie auch gesehen, wie der Typ ihr einen
Zwanzig-Dollar-Schein in die Schürzentasche stecken wollte?«
    Dave richtete sich auf und runzelte die Stirn. »Ich denke, sie hat sich tadellos verhalten. Anders als Sie mit Ihrer kleinen Nummer vom Vormonat, hat sie ihm nicht ›zufällig‹ seinen Drink über den Kopf gekippt. Sie hat ihm nur mit dem Finger gedroht und sich empfohlen.«
    »Damals hat der Bursche aber auch nicht versucht, mir Geld in die Schürze zu stecken.«
    Dave seufzte lauter und schwerer. »Dann erklären Sie mir doch bitte einmal, weshalb Sie hier arbeiten.«
    Camry tippte sich mit dem Finger aufs Kinn. »Mal sehen … hm, ja … vielleicht, weil man hier die Bürgersteige hochklappt und die Stadt abschließt, sobald im Herbst die Touristen verschwinden?«
    »Portland ist ja nicht weit.«
    »Mir sind die Stille und die Ruhe hier im Ort lieber.«
    »Ach richtig, Dr. MacKeage, ich habe ja ganz vergessen, dass Sie aus Florida kommen.« Er schniefte abfällig. »Ihr Intelligenzler meint wohl, wir schlichteren Typen wüssten nicht, wie man einen Laden schmeißt.«
    Camry starrte ihn sprachlos an. »Ich bin kein akademischer Snob. Dass ich einen Doktortitel habe, wissen Sie nur, weil ich für Ihr dämliches Anstellungsformular
meinen Bildungsweg auflisten musste …«
    »… und Sie eine komplette Zusatzseite für die Aufzählung Ihrer sämtlichen akademischen Grade benötigt haben.« Plötzlich wanderte sein Blick ein paar Sekunden lang über ihre Schulter hinweg, dann schaute er zur Bar. »Betty«, sagte er und winkte die Barfrau näher heran. »Für Nische neun keine Drinks mehr. Die vier Burschen haben genug. Und wenn sie Wanda Ärger machen, soll sie zu mir kommen. Ich kümmere mich dann um das Quartett.«
    »Okay, Dave«, erwiderte Betty und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder dem Mixer, den sie hatte laufen lassen.
    »Und wie sieht Ihr Argument aus?«, fragte Cam, kaum dass sich Dave ihr wieder zuwandte.
    »Wovon haben wir eben geredet?«
    »Ich glaube, Sie haben soeben angedeutet, ich wäre ein Snob.«
    »Ach was, MacKeage«, sagte er und ließ unvermittelt ein Lächeln sehen. »Sie müssen einfach nur ein netteres Gesicht aufsetzen. Es macht sich vor dem Personal nicht sonderlich gut, wenn Sie dem Boss Kummer bereiten. Und ich möchte Sie nicht feuern müssen, weil …« – er beugte sich näher zu ihr – »… ich Sie mag«, flüsterte er. Als er sich aufrichtete, lächelte er noch breiter. »Sie erinnern mich irgendwie
an meine Terrierhündin, ein Jack Russell war es. Sie hat mich immer angeknurrt, als könnte sie zur Abwechslung einen kleinen Kampf gebrauchen.«
    »Ich erinnere Sie an Ihren Hund?«
    »Ich habe diesen Hund geliebt, Gott sei seiner Seele gnädig«, erwiderte er lachend. Er zog eine buschige Braue hoch. »Wollen Sie wissen, wie sich Pip dann immer beruhigt hat?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Ich habe ihr einen Freund verschafft, der ihr seinerseits zu einem Wurf Welpen verhalf. Die kleinen Hündchen haben meinen kleinen Liebling dann in ein richtiges Kuscheltier verwandelt.«
    Cam starrte ihn nur an.
    »Und die Moral dieser kleinen Geschichte? Sie sollen Ihre Gäste nicht verbiestert anglotzen, sondern es vielleicht einmal mit einem Lächeln versuchen.«
    Sie starrte ihn verbiestert an.
    Er seufzte. »Seit sieben oder acht Monaten leben Sie in Go Back Cove und

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