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Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Titel: Lockruf der Highlands: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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essen bei mir, und seit zwei Monaten arbeiten Sie für mich. Und nie habe ich Sie mit einem Typen bei einem Date gesehen.«
    »Vielleicht bin ich ja lesbisch?«, stieß sie hervor.
    Dave lachte leise. »Unsinn. Sie sehen nicht den Mädchen nach, sondern den Männern. Ja, Sie zeigen Interesse, haben aber Angst, sich mit den großen Jungs richtig einzulassen.«
    Camry starrte die Wand hinter der Theke an, als würde sie etwas suchen, dann ging sie auf die Zehenspitzen, um die Wand hinter der Bar zu inspizieren.
    »Was suchen Sie?«
    »Ihr Diplom in Psychologie.«
    Sein Lachen kam direkt aus dem Bauch, als er von einem Gast, der bezahlen wollte, Bon und Geld in Empfang nahm. »Mein Diplom habe ich an einer Schule für harte Fäuste gemacht, Kindchen, und es waren dreißig Jahre Arbeit an der Bar nötig, um es zu kriegen.« Er drückte diverse Knöpfe an der Kasse, dann zwinkerte er ihr zu. »Wenn Sie heute Fiona bei der Arbeit beobachten, können Sie vielleicht etwas lernen. Dieses Mädchen hat die Gabe, den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Haben Sie gut gespeist?«, fragte er den Gast und reichte ihm das Wechselgeld.
    »Es war hervorragend«, sagte der Mann mit einem Blick auf Camry, genauer gesagt auf ihren Busen. »Dass man hier gut isst, war mir bereits bekannt; was mir jedoch besonders zusagt, ist die Arbeitskleidung Ihres Personals.« Er räusperte sich. »Allerdings steht sie nicht allen Ihren Angestellten gleich gut.« Er neigte sich zu Dave vor und senkte die Stimme, damit Camry seine Worte nicht hören konnte. Aber natürlich bekam sie trotzdem alles mit.
    »Ich meine die ältere Kellnerin«, fuhr er im Flüsterton
fort. »Ständig stand zu befürchten, ihre Korsettstangen könnten brechen und jemanden verletzen, und dann ist sie gestolpert und hätte mir fast das Bier drübergekippt.«
    »Wir werden uns etwas Neues einfallen lassen.«
    »Sie könnten einfach jüngere Kräfte einstellen«, schlug der Lüstling vor.
    »Doris ist die Hübscheste«, mischte Camry sich unwirsch ein. »Und die verdammt beste Kellnerin, die wir hier haben.«
    Der Mann wich erschrocken zurück, und als er in Richtung Tür ging, verfiel er fast in Laufschritt.
    Wieder seufzte Dave. »Könnten Sie vielleicht etwas freundlicher sein?«
    »Könnten Sie endlich den Tatsachen ins Auge sehen?« Sie drehte sich um und ging in Richtung Küche davon.
    Also ehrlich: Sie wusste beim besten Willen nicht, weshalb sie hier arbeitete.
    Nun, vielleicht weil es manchmal recht amüsant war.
    Und sie war kein blöder Jack-Russell-Terrier!
    Sie war ein glücklicher Mensch, verdammt, bis hinunter zu ihren von Blasen entstellten Zehen.

5
    D u meine Güte, was ist denn los?«, fragte Fiona, die gerade ihren Servierwagen in die Küche schob. Sie blieb neben Camry stehen.
    »Wie? Nichts. Warum?«
    »Weil du aussiehst, als wolltest du jemanden niederschlagen.«
    Camry atmete tief durch – zumindest so tief, wie ihr dämliches Korsett es zuließ – und schüttelte mit aller Kraft ihre schlechte Laune ab. »Tut mir leid. Ich habe mich nur gefragt, weshalb ich hier überhaupt arbeite.«
    »Weil du Menschen magst.«
    »So, tue ich das?«
    »Natürlich, Dummchen«, sagte Fiona mit einem Lachen und versetzte ihr einen Klaps auf den Arm. »Du verbringst die ganze Woche mit deinen Hunden, deshalb musst du am Wochenende hier arbeiten, um nicht zu vergessen, dass du ein Mensch bist.«
    »Meine Hunde benehmen sich besser als einige der Gäste hier.«
    »Du würdest dich zu Tode langweilen, wenn du ständig Menschen um dich hättest, die sich gut benehmen. Das gefällt mir an dir am besten, Cam. Du sagst, was du denkst, und bekräftigst deine Worte mit Taten.«
    »Tue ich das?«
    »Sicher. Nimm beispielsweise mich. Ich weiß, dass du mir meinen Namen entlocken wolltest, damit du meine Eltern anrufen kannst. Aber trotzdem behandelst du mich wie eine Erwachsene, obwohl ich das ja eigentlich nicht bin. Deshalb bringst du es nicht über dich, in meinem Rucksack nach meinem Ausweis zu suchen.«
    »Woher weißt du, dass ich es nicht getan habe?«
    »Weil ich noch da bin, oder nicht? Und weißt du, warum? Weil ich dich daran erinnere, wie du in meinem Alter warst. Deshalb willst du auch, dass ich meine Eltern aus freien Stücken anrufe.«
    Camry sah sie grinsend an. »Wie alt bist du eigentlich  – sechzehn oder sechzig?«
    »MacKeage! Die Bestellung für Tisch zehn wird kalt!«, rief die Köchin von der Durchreiche. »Wo ist denn Ihr Piepser? Seit zehn

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