Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)
Gesicht.
Camry zuckte zurück, als seine Finger ihre vor Schmerz pochende Wange berührten. »Ich möchte nur einen Moment hier sitzen bleiben, okay?«, sagte sie zitternd und streckte vorsichtig ihr rechtes Bein aus.
»Man hat auf mich eingestochen!«, brüllte einer der Männer. »Ich blute! Dieses Luder hat auf mich eingestochen!«
Dave blickte auf die Gabel in Fionas Hand, die sie sofort unter dem Tisch verschwinden ließ. »Sie verhalten sich ruhig, bis der Krankenwagen kommt«, sagte er, stand auf und ging zu dem lautstark jammernden Opfer.
Fiona kniete hinter Camry nieder und zog sie an sich, um sie zu stützen. »Tut sonst noch etwas
weh – von dem blauen Auge abgesehen, das schon anschwillt?«, fragte sie.
»Mein Knöchel hämmert höllisch«, flüsterte Camry. Sie drehte sich um und blickte zu Fiona auf. »Könntest du mir vielleicht erklären, was in dich gefahren ist, dass du auf diesen Kerl mit einer Gabel losgegangen bist? Meinst du nicht, dass dies ein wenig … übertrieben … war?«
Fiona zuckte die Schultern. »Mein Vater hat mir immer geraten, im Fall eines Angriffs alles als Waffe zu betrachten und auch, ohne zu zögern, zu benutzen.«
»Das hat dein Vater tatsächlich gesagt?«
Fiona nickte ernst. »Er hat gesagt, ich soll nicht wie eine Frau, sondern wie eine Kämpferin denken.« Plötzlich lächelte sie. »Und dass die wichtigste Waffe einer Frau die Überraschung ist. Männer erwarten nämlich nicht, dass wir zurückschlagen.«
Camry blickte blinzelnd zu ihr auf. »Dein Dad und mein Dad müssen das gleiche Buch über die Erziehung von Töchtern gelesen haben. Meine Güte, ich kriege kaum Luft.« Sie wand sich stöhnend und versuchte, Atem zu schöpfen, wobei sie verzweifelt an den Schnüren ihres Mieders zerrte.
Fiona versuchte, die Verschnürung an der Vorderseite zu lösen, scheiterte aber an der verknoteten Schleife. »Luke!«, rief sie, als er sich neben die beiden
setzte, eine Serviette an die Schläfe drückend. »Helfen Sie mir, Cam bekommt keine Luft.«
»Schneidet dieses verdammte Ding auf«, keuchte Cam, die versuchte, eine Stellung zu finden, die es ihr erlaubte, Atem zu schöpfen. »Autsch! Mein Knöchel!«
»Hören Sie auf, um sich zu schlagen. Sie machen es uns nur umso schwerer«, sagte Luke. Er ließ die Serviette fallen, damit er Cam halten konnte, dann öffnete er mit der anderen Hand einen Beutel an seinem Gürtel. Er holte ein Multifunktionsmesser heraus und klappte die Klinge auf. »Helfen Sie mir, Fiona«, bat er, wobei er an der verknoteten Schleife zerrte. »Schieben Sie die Brust beiseite.«
Camry bedeckte ihre Brüste. »Sie sehen ja nicht, was Sie tun, da Sie ein blutiges Auge haben«, sagte sie in Panik, denn sie fürchtete, er würde mehr abschneiden als nur die Schnüre.
Während Camry ihre kostbare Anatomie bedeckte, hielt Fiona Cam die Augen zu, damit sie nicht sehen konnte, was Luke tat. »Er schneidet dich nicht, das verspreche ich dir«, erklärte das Mädchen aufmunternd – was aber nicht weiter schwierig war, denn schließlich war nicht sie es, auf deren Brust eine scharfe Klinge gerichtet war.
Camry spürte, wie mehrmals an ihrem Oberkörper herumgefummelt wurde, dann nahm die Enge ab –
und plötzlich konnte sie wieder atmen! Sie versuchte, sich auf die Seite zu rollen, entdeckte aber, dass Luke rittlings auf ihren Hüften saß. Plötzlich war sein Gewicht weg. Doch anstatt aufzustehen, ließ er sich abrollen und blieb neben ihr flach auf dem Boden liegen.
»Langsam atmen, sonst tritt eine Hyperventilation ein«, wies er sie an, selbst mühsam Luft holend. »Verdammt, ich glaube, bei mir sind ein paar Rippen gebrochen.«
Fiona richtete Camry wieder zum Sitzen auf und lehnte sich als Stütze hinter sie, und Luke hievte sich ächzend auf die Knie.
»Haben Sie noch andere Verletzungen?«, fragte er.
»Sie hat sich den Knöchel verstaucht«, antwortete Fiona an ihrer Stelle.
Luke ließ sich neben Camrys Beinen nieder und zog ganz vorsichtig den Schuh von ihrem rechten Fuß. Als er aufschaute, blieb sein Blick plötzlich hängen, und Camry bemerkte, dass er in ihre gelockerte Bluse spähte, die ihm ungehindert Einblick bot. Doch als sie die Hand sofort zur Brust führte und sein Blick sich senkte, wurde ihr klar, dass er ihr auch unter den Rock schauen konnte! Unter Drehen und Winden zerrte sie am Stoff und versuchte, sich den Rock herunterzuziehen, gleichzeitig bemüht, ihre Bluse vorne irgendwie zuzuhalten.
»Was ist Ihr
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