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Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Titel: Lockruf der Highlands: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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davongegangen war, den Berg hinunter. »Wo gehen Sie hin?«, rief er ihm nach.
    »Ich richte eure Schlafsäcke her«, brummte der alte Einsiedler. »Weil ich nämlich in zehn Minuten in meinem Sessel sitzen und mir den ganzen Abend lang Survivorman anschauen werde.«
    »Gefunden!«, rief Camry aus, sich mühsam aufrichtend. Sie nahm Luke an der Hand und rannte Roger nach. »Okay, wir beide haben uns das Jawort gegeben – was nun?«
    »Also, jetzt steckt ihr einander den Ring an den Finger und sprecht euer Ehegelöbnis mit eigenen Worten.«
    »Aber wir hatten keine Zeit, unser Gelöbnis schriftlich zu fixieren. Warten Sie!«, japste sie, als Roger sich wieder umdrehte. Sie griff nach Lukes Händen und sah ihm tief in die Augen. »Ich verspreche dir, dich ewig zu lieben, Lucian Pascal Renoir«, flüsterte sie und steckte ihm den glatten Steinring an den Finger, »kompromisslos, edel und bedingungslos.« Sie schenkte ihm ein angedeutetes Lächeln. »Und
ich verspreche, dass ich dich nie belügen werde, dir keine unstatthaften E-Mails schicken und mir auch nicht zehn verschiedene Möglichkeiten ausdenken werde, dich um Gnade flehen zu lassen oder …«
    Luke bedeckte ihren Mund mit einem Lachen. »Wir sollten unsere Schwüre zumindest im Reich der Realität belassen.« Er hob ihre Hand und steckte ihr den glatten Steinring an den Finger. »Und ich verspreche dir, Camry MacKeage, dich mit jedem Atemzug zu lieben und zu ehren, für immer und ewig – und dir nie deine Arbeit zu stehlen«, setzte er hinzu, wobei nun auch er grinste. »Und ich werde dir keine Predigten halten, bis dir die Ohren abfallen. Und solltest du auf weitere kriminelle Eskapaden sinnen, so setze ich mich für dich ein.«
    Roger schnaubte. »Okay dann. Ich schätze, ihr zwei habt einander verdient – keiner von euch beiden würde jemand anders finden, der sich mit ihm einlässt.« Er hob die Hände zum Segen: »Ich segne diese Verbindung und erkläre euch zu Mann und Frau – möge Gott sich unser aller Seelen erbarmen«, schloss er murmelnd und schon auf dem Weg in seine Hütte.
    »Warten Sie! Soll ich denn jetzt nicht meine Braut küssen?«, fragte Luke.
    Roger drehte sich um; sein Blick war ungehalten. »Erst wenn ihr in eurem Zelt seid.« Er drehte sich
wieder um und marschierte weiter, wobei er sich ans Bein schlug, um die Hunde zu sich zu beordern. Er öffnete die Tür, um sie einzulassen, dann drehte er sich noch einmal um. »Heute behalte ich Max und Tigger bei mir, damit die armen Tierchen keinen Schaden fürs Leben bekommen.« Er deutete auf die Pistenraupe. »Zum Zelt könnt ihr ja gefälligst laufen. Dieses tolle Schneefahrzeug gehört jetzt mir.«
    »Aber Sie können die Pistenraupe nicht behalten«, sagte Camry. »Wir haben sie von meinem Vater nur geborgt. Wir müssen sie zurückgeben.«
    »Nichts da! Der Handel gilt, Missy MacKeage.« Plötzlich bedachte er Luke mit einem entschuldigenden Nicken. »Verzeihung, ich meinte natürlich Missus Renoir – das bedeutet, dass jetzt Sie sich mit ihr herumschlagen müssen.« Sein Blick wanderte wieder zu Camry. »Ihr Papa wird so froh sein, dass ich ihn kraft meines Amtes seiner Verantwortung enthoben habe, dass er mir die Maschine bestimmt sogar gern überlässt.«
    Als Camry auf den Alten zugehen wollte, drehte Luke sie um ihre Achse und stiefelte mit ihr los – bergab. »Komm, Missus Renoir«, sagte er lachend. »Sonst verwandelt er womöglich dich jetzt in eine Kröte.«

16
    I m Lichtschein des aufgehenden Vollmondes legten sie den Weg zu ihrem Zelt wortlos Meile für Meile zurück – jeder Schritt knirschte im Schnee im Rhythmus ihrer Atemzüge. Camry nahm an, Luke versuchte gerade, die Geschehnisse zu verarbeiten. Obwohl sie ihm liebend gern Roger und Fiona erklärt hätte und die scheinbar unzusammenhängende Kette von Ereignissen, die dazu geführt hatte, dass sie nun Hand in Hand auf ihr gemeinsames Leben zugingen, wusste sie nicht, wie sie ihm etwas begreiflich machen sollte, das sie selbst kaum verstand. Sie wusste nur eines sicher: dass sie Luke mehr liebte als alles auf der Welt – sogar mehr als ihre geliebte Wissenschaft.
    Unvermittelt blieb sie stehen.
    »Was ist?«, fragte Luke und umfasste ihre Schultern. »Bekommst du kalte Füße?« Er lachte leise. »Im übertragenen Sinn, meine ich?«
    Verwundert blickte sie zu ihm auf. »Nein. Mir ist nur plötzlich klar geworden, dass das Einzige, was
größer ist als die Liebe meiner Mutter zu ihrer Arbeit, ihre Liebe zu

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