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Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Titel: Lockruf der Highlands: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Vorfahren ist, der zu einer Zeit geboren wurde, als die Menschen noch an Zauber
glaubten, anstatt ihm wie heute zu misstrauen. Deshalb kam er dir – oder uns – wie so ein einfältiger alter Einsiedler vor.«
    Sie streckte die Arme zur Seite. »Ich stamme aus dem Hochlandclan der MacKeages. Mich zu lieben bedeutet, den Zauber zu akzeptieren, der auch unsere Wissenschaft lenkt.« Sie wischte sich eine Träne von der Wange. Ihre schönen grünen Augen, deren Blick ihn gefangen hielt, ließen ihre Verletzlichkeit sehen. »Wenn du also nach allem, was du heute erlebt hast, noch immer den Rest deines Lebens mit mir verbringen willst und dich mit dem Gedanken anfreunden kannst, dass dies erst die Spitze des Eisberges ist, dann würde ich vorschlagen, dass wir uns von Roger trauen lassen – gleich jetzt, an diesem magischen Ort.«
    Luke wurden die Beine weich, er fiel auf die Knie und streckte die Arme nach ihr aus. Camry warf sich ihm mit einem erleichterten Aufschrei in die Arme und drückte ihn so stürmisch an sich, dass er aufstöhnte.
    »Gleich hier und jetzt«, flüsterte er in ihr Haar. Er bog ihren Kopf zurück. »Aber nur, weil ich zufällig wahnsinnig in dich verliebt bin«, brummte er und nahm ihren Mund in Besitz.
    »Nun denn!«, rief Roger AuClair, der auf sie zukam. »Bringen wir das Ehegelöbnis hinter uns, bevor ihr noch die armen Hunde zum Erröten bringt.«
    Luke, der sich zwang, diesen köstlichen Kuss zu unterbrechen, blickte auf und sah den Mann an. Seine Kleidung … Er trug …
    Camry bedeckte seinen offenstehenden Mund mit der Hand. »Keine Fragen, Luke. Nimm es einfach so hin«, sagte sie und lehnte ihre Stirn mit einem Kichern an seine. »Das ist ein Druidengewand.«
    »So was ist mir zwar noch nie passiert«, meinte Roger, »aber wenn ihr eure Eheschwüre auf den Knien austauschen wollt, dann soll es mir schon recht sein.«
    Luke rappelte sich auf und zog Camry mit sich. Dann drückte er sie sofort an sich, als er sich diesem Wesen gegenübersah, das wie ein Zauberer aus dem Märchen aussah. Roger AuClair trug ein wallendes, bodenlanges Gewand; es war schwarz, mit Gold durchwirkt und wurde von einem breiten, vor Edelsteinen strotzenden Ledergürtel zusammengehalten. Auf seinem Kopf saß ein Spitzhut, der ihn ungemein an die Kopfbedeckung von Mickey Mouse in Walt Disneys Fantasia erinnerte – einem Film, den Luke mit Kate unzählige Male gesehen hatte.
    »Leute, tut’s die kurze Version, oder wollt ihr die lange, die sich allerdings mit meiner Survivorman -Sendung überschneidet?«, fragte Roger. Sein breites Lächeln, das Luke galt, kam überraschend. »Wie ich sehe, sind Ihre hochgestochenen Diplome das Papier
wert, auf das sie gedruckt sind, Renoir. Ich kriege jetzt alle Kanäle herein.«
    »Danke«, sagte Luke. »Die Kurzfassung, wenn ich bitten darf.«
    Der alte Einsiedler tastete sein Gewand ab, bis seine Hand plötzlich in seine Robe griff, um mit einem Buch wieder zum Vorschein zu kommen, das locker fünfzehn Pfund schwer sein musste. Unter Gemurmel fing er an, darin herumzublättern.
    Luke schaute zu Camry hinunter und sah, dass sie ihm zulächelte. Sie tätschelte seine Brust. »Keine Angst, der Rummelplatz hat die ganze Nacht über geöffnet.«
    »Ich bin zwar alt, Missy, aber noch längst nicht taub«, murmelte Roger, der noch immer in der dicken Schwarte blätterte. »Nun gut«, sagte er in einem autoritären Ton, als er sich in eine kehlige Litanei stürzte, die sich irgendwie mehr gespuckt als gesprochen anhörte.
    »Entschuldigung«, unterbrach Luke ihn. »Das ist aber nicht Latein.«
    Roger warf ihm einen finsteren Blick zu. »Das ist Gälisch.« Ein Seufzer, dann sah er wieder in sein Buch. »Jetzt muss ich wieder von vorne anfangen.«
    Und das tat er dann auch.
    »Aber woher soll ich wissen, wann ich mein Gelöbnis sprechen soll?«, fragte Luke.
    Roger hielt mit einem wütenden Blick, der Camry galt, mitten in seinem Wortschwall inne. »Stopfen Sie ihm den Mund, Missy, sonst werden Sie feststellen, dass Sie eine Kröte geheiratet haben.«
    Camry stieß Luke in die Hüfte. »Keine Zwischenfragen mehr.«
    Luke neigte sich zu ihr und flüsterte: »Kann er mich wirklich in eine Kröte verwandeln?«
    Roger ließ abermals einen schweren Seufzer hören. »Sie hat ihr ganzes Leben lang Zeit, Ihnen den Zauber zu erklären, Renoir. Können wir die Sache jetzt vielleicht hinter uns bringen?« Er blickte gen Himmel, dann sah er Luke an. »Meine Sendung beginnt in zwanzig

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