Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Titel: Lockruf der Highlands: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
Vom Netzwerk:
die Temperatur sinkt und der Wind auffrischt, dann können wir nicht mehr über unsere Nasenspitze hinaussehen.«
    »Roger will doch nicht wirklich unsere Schneeraupe behalten, oder?«, fragte sie und klopfte ihm fürsorglich Schnee von den Schultern.
    »Wir werden ihn nett bitten – und wenn er sich weigert, dann drohen wir ihm einfach, seine Satellitenschüssel zu zerstören. Dann kann er keinen einzigen Kanal mehr empfangen.«
    Camry machte sich ans Werk, die Überreste des Zeltes abzubauen. »Deine kriminelle Energie finde ich wirklich vergnüglich.«
    Während sie die Windklappe einrollte und die restlichen Stützen abbaute, holte Luke alles heraus
und legte die Teile ihrer Ausrüstung, die sie auf dem Rückweg mitnehmen wollten, auf einen Haufen. Zwanzig Minuten später war alles gepackt, eine halbe Stunde später war die Hütte erreicht.
    Besser gesagt, sie erreichten die Stelle, wo die Hütte hätte stehen sollen.
    »Sie ist verschwunden!«, rief Camry erschrocken aus.
    »Ausgeschlossen. Wir müssen daran vorbeigegangen sein. Mit dem stärkeren Wind hat sich die Sicht verschlechtert.«
    »Nein, die Stelle stimmt.« Sie deutete nach rechts. »Ich kann mich deutlich an diesen Baum da erinnern; er hat einen Brandfleck, wo der Podly zerschellt ist. Die Hütte müsste genau hier stehen.«
    »Ein ganzes Haus kann doch nicht plötzlich über Nacht verschwinden!«
    Sie blickte erschrocken zu ihm auf. »Und er hat Tigger und Max mitgenommen!«
    Luke fuhr sich mit der behandschuhten Hand über das Gesicht, um seine Fassungslosigkeit, aber auch die Schneeflocken wegzuwischen, die sich in seinem Bart verfangen hatten. »Okay, jetzt heißt es nachdenken. Es muss eine völlig logische Erklärung dafür geben, dass wir die Hütte samt Roger und Hunde nicht finden können.« Er sah sie finster an, als sie schnaubte. »Eine Erklärung, die nicht auf Zauberei beruht!«
    »Ich weiß! Ein Raumschiff ist gelandet und hat Roger mitgenommen und zur Erweiterung des Mars-Zoos auch gleich noch Tigger und Max.«
    Luke seufzte. »Das ist ebenso plausibel wie alles andere, was in den letzten vierundzwanzig Stunden passiert ist.«
    »Horch … Hast du das gehört?« Sie deutete nach links. »Da, schon wieder. Das ist Max – er bellt. Komm!«
    »Warte, Camry!«, rief Luke und lief ihr nach, als sie im gleißenden Schnee verschwand, der ihm die Sicht raubte. »Du weißt nicht, was dich dort erwartet!«
    Erst im Schutz der dichten immergrünen Bäume wurde die Sicht wieder besser. Sie hielten an, um erneut zu lauschen, dann liefen sie weiter, auf das Geräusch zu, das sich wie Gebell anhörte.
    Sie hielten schlitternd an, als sie Max und Tigger unter einer großen Fichte sahen; die beiden Hunde saßen in dem aus Podlys Gehäuse gebastelten Schlitten. Max sprang sofort heraus und rannte auf sie zu, und Tigger – die nicht nur ihr pinkfarbenes Mäntelchen trug, sondern auch so eine Art Mini-Zauberhut aufhatte – fing an protestierend zu kläffen.
    »Braver Hund«, sagte Camry und ging in die Knie, um Max zu umarmen. »Du hast uns geholfen, euch zu finden, ohne deine Freundin im Stich zu lassen.«
    Luke, der zum Schlitten lief, nahm Tigger auf den Arm und zuckte jäh zurück, um der Gesichtswäsche durch die Hundezunge zu entgehen. »Schon gut, Tig«, schmeichelte er. »Frauchen und Herrchen sind ja da. Ohne euch wären wir auf keinen Fall ins Tal hinuntergegangen.«
    »Herrchen und Frauchen?«, wiederholte Camry lachend und ging zu Luke hinüber. Sie kraulte Tigger liebevoll hinter den Ohren und rückte ihren Hut zurecht, dann nahm sie den Schlitten in Augenschein, den nun eine Plane wie ein Zelt überspannte.
    »Na, wenigstens hat er dafür gesorgt, dass sie es einigermaßen bequem haben. Nach dem Schnee auf der Plane zu schließen, sind sie kaum länger als eine Stunde hier. He, da ist ja noch etwas im Schlitten.« Sie fasste hinein und zog eine kleine Kaffeedose aus Blech heraus. »Für eine Datenbank ist das Ding zu klein.«
    Luke setzte Tigger im Schlitten auf eine mit Stroh gefüllte Matratze und nahm Camry die Dose ab – um sie fast fallen zu lassen, als ihr Innenleben plötzlich zu piepsen anfing.
    Camry entriss ihm die Dose und stemmte den Deckel auf. »Der Sender!«, rief sie und zog ihn heraus. »Er wurde wieder zusammengesetzt, er ist intakt!«
    Als sie ihn Luke reichen wollte, schob Luke die Hände in die Taschen. »Das Teufelsding ist besessen«,
brummte er und wich aus. »Meine Güte, jetzt rede ich schon wie Roger«,

Weitere Kostenlose Bücher