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Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Titel: Lockruf der Highlands: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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kann.«
    Der Schlafsack wurde zurückgeschlagen, zwei verschlafene grüne Augen blinzelten ihn an. »Wir müssen uns anziehen und Max und Tigger retten, bevor Roger die beiden Rabauken heillos verwöhnt.«
    »Das hört sich nach einem Vorhaben an«, meinte Luke, der sich nun erst rührte. »Du stapfst hinauf und rettest sie, während ich hier bleibe und das Lager abbreche.«
    »Nichts da!« Sie warf den Schlafsack von sich und zog sich sofort an. »Du kommst mit!«
    »Er ist ein lang verschollenes Mitglied deiner Familie. Du solltest dich ihm eine Weile alleine widmen, bevor wir aufbrechen«, sagte er, setzte sich auf und blickte sich suchend nach seiner langen Unterhose um. Als ihm einfiel, dass er sich im Freien entkleidet hatte, zog er seinen Schlafsack bis zu den Schultern hinauf. »Könntest du dir vielleicht meine Sachen vor dem Zelt greifen und sie hereinholen?«, fragte er, als er sah, dass sie fast fertig angezogen war. »Die Heizung muss mangels Brennstoffzufuhr ausgegangen sein.«
    »Schon vor Stunden.« Sie steckte den Kopf aus dem Zelt – was ihm einen anregenden Blick auf ihre ansehnliche Kehrseite gestattete – und kroch mit seinen Klamotten und Stiefeln in der Hand wieder herein. »Es muss länger geschneit haben.« Sie schüttelte den Schnee von seiner Unterwäsche und reichte ihm seine Sachen. »Wir müssen gemeinsam zu Roger gehen. Du musst mir helfen, ihm die Pistenraupe wieder abzunehmen.«
    »Na ja, warum auch nicht«, sagte er etwas mürrisch
und schlüpfte in seine eiskalte Kleidung. »Was ist schon dabei, wenn man jemanden beklaut, der einen in eine Kröte verwandeln kann? Aber zumindest bleibt der Diebstahl in der Familie.«
    »Und wenn wir schon mal da sind, kannst du die Datenbank suchen, während ich ihn ablenke.« Sie reichte Luke seine Stiefel. »He, was ist mit den Schnürsenkeln passiert?«
    Er zog die Stiefel an und knüpfte die Reste der Schnüre zusammen. »Ich erinnere mich vage, dass du dich ohne mich in die Flitterwochen stürzen wolltest.«
    Sie blinzelte verlegen, während ihre Wangen sich röteten.
    Luke nahm ihr Gesicht in beide Hände. »Guten Morgen, Weib.«
    »Wir sind doch jetzt richtig verheiratet, oder?«, fragte sie flüsternd.
    »Nach dieser Nacht will ich es hoffen.«
    »Bereust du es?«
    »Ich bereue nur, dass unsere Flitterwochen-Suite ein Zelt war und kein Appartement in einem Fünf-Sterne-Hotel auf Tahiti.«
    »Aber was! Ich finde es herrlich, dass wir unsere Hochzeitsnacht hier draußen in der Wildnis verbracht haben.« Sie nahm seine Hände und zog ihn an sich. »Das Zelt war gemütlich und intim, und
ich schwöre, dass ich das Gefühl hatte, wir wären die einzigen Menschen auf dieser Welt.« In ihren Augen blitzte es belustigt. »Dazu kommt der Vorteil, dass nur die Tiere dein Flehen um Gnade hören konnten.«
    »Okay, das reicht«, grollte er und schob sie auf den Rücken, um sie mit seinem Körper einzukeilen. »Es gibt da noch so ein geheimes Knöpfchen, das ich letzte Nacht nicht gedrückt habe«, sagte er und musste ihr Lachen übertönen. »Ich wollte nämlich vermeiden, dass du vor flammender Leidenschaft die Besinnung verlierst. Jetzt hingegen …«
    Über ihnen knackte plötzlich eine Fiberglasstütze, das Zelt brach zusammen und sank auf sie herab.
    »So ein Mist, aber ich habe ja gesagt, dass das kein Allwetterzelt ist.« Er rappelte sich auf Hände und Knie und nutzte seinen Körper als Zeltstütze. »Aber nein, du wolltest ja das größere, damit auch noch die Hunde Platz haben. Könntest du vielleicht schauen, wo der Reißverschluss ist, und ins Freie kriechen, wenn du dich vor Lachen wieder eingekriegt hast?«
    Er brummte, als ihr Ellbogen seine Brust rammte, und klappte schier zusammen, als ihr Kopf gegen seinen Schritt stieß. Kichernd brachte sie ein »Entschuldigung« hervor. »Jederzeit«, brachte er heraus und klopfte gegen das Zelt, um den schweren Schnee
abzuschütteln. »Wir müssen hinunter in tiefere Gefilde, bevor der Sturm an Stärke zulegt.«
    Endlich kroch sie hinaus ins Freie und hielt die Zeltklappe für ihn hoch. Luke versetzte dem Zelt einen letzten Stoß, dann hechtete er zur Öffnung, just als der Rest des Schnees von der äußeren Windklappe ihm in den Nacken fiel.
    »Reizend«, sagte er, stand auf und schüttelte sich den Schnee aus dem Kragen. Ein Blick in die Landschaft sagte ihm, dass die Sichtweite knapp eine Viertelmeile betrug. »Wir haben bereits zehn, zwölf Zentimeter schweren feuchten Neuschnee, und wenn

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