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Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Titel: Lockruf der Highlands: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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sobald wir wieder in der Zivilisation sind, wird diese Ehe legalisiert.«
    »Aber der Zauber ist legal, Luke.«
    Er küsste ihre Nasenspitze, dann lächelte er. »Ja, das ist er, weil eine zauberhafte Nacht mit einer absolut zauberhaften Frau hinter mir liegt.« Er küsste sie wieder, diesmal auf den Mund, dann stand er auf. »Also, Mrs. Renoir, machen wir uns auf den Weg. Ich möchte wenigstens bis hinunter an den See kommen, bevor der Sturm zu heftig wird. Wir können im Camp deiner Schwester übernachten und am Morgen ausgeruht den Rest der Strecke in Angriff nehmen.«
    Sie blickte auf die Karte in ihrer Hand. »Aber da steht noch mehr.«
    »Mach dir nicht die Mühe, es zu lesen«, murmelte Luke, der sich neben den Schlitten setzte, um die Schneeschuhe anzuschnallen. »Mich interessiert nicht, was Roger AuClair sonst noch zu sagen hat.«

18
    C amry saß auf dem Schlitten und rieb ihre Wange an Tigger, während sie in Lukes Rücken starrte, der durch das immer dichtere Schneetreiben stapfte. Eigentlich hatte sie zu Fuß gehen wollen, doch als sie am Zelt ihre Ausrüstung sortiert hatten, um lediglich das Nötigste mitzunehmen, war ihr klar geworden, dass sie ohne eigene Schneeschuhe bloß ihr Fortkommen behinderte, während der Sturm rasch an Gewalt zunahm.
    Als sie ihr bebendes Schluchzen unterdrückte, war der Schmerz in ihrer Brust so groß, dass sie zu spüren meinte, wie ihr Herz entzweibrach. Luke glaubte nicht an den Zauber, hatte aber so getan, als nähme er alles für bare Münze. An seinem Hochzeitstag hatte er ernst wie ein Bräutigam dagestanden und sich von Roger trauen lassen, obwohl für ihn alles nur eine Komödie war.
    Oder vielleicht war »Farce« ja das passendere Wort.
    Aber warum? Wenn Luke sie liebte, wie er behauptete, und der Meinung war, sie liebte ihn ebenso,
wieso war er dann nicht aufrichtig zu ihr gewesen?
    Camry begrub ihr Gesicht in Tiggers Fell und wünschte sich sehnlichst ihre Mutter herbei. Sie hätte ihr erklären können, warum sie sich in einen engstirnigen, überheblichen Besserwisser verliebt hatte. Es spielte nun keine Rolle mehr, dass Lucian Pascal Renoir gut aussah, dass er sexy und klug war; wenn er sich nicht mit dem Gedanken anfreunden konnte, dass es so etwas wie Zauber oder Magie gab, konnte er sie nicht bedingungslos, edel und kompromisslos lieben.
    Plötzlich blieb der Schlitten stehen, und Luke ging nach hinten, um die Plane seitlich anzuheben. Als sie ihn nicht ansehen wollte, griff er unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an.
    Ihm stockte der Atem. »Weinst du?«, fragte er und strich mit dem Daumen über ihre Wange. »Mein Gott, du hättest mir sagen sollen, dass du frierst!« Er griff nach unten und wollte ihr die Stiefel aufschnüren. »Sind es die Füße? Wenn sie schmerzen, ist es ein gutes Zeichen, ein Beweis, dass du noch keine Erfrierungen hast. Ich suche uns ein geschütztes Plätzchen, wo wir Feuer machen können.«
    Sie fasste nach seinen Händen. »Ich friere nicht.«
    »Aber warum dann die Tränen?« Sie sah, dass er plötzlich erstarrte. »Camry, du musst zurück in die
Realität. Was ich von Zauberei halte, ist unwichtig, solange du nur glaubst, dass ich dich liebe!«
    »Mich zu lieben bedeutet, mich so zu akzeptieren, wie ich bin; das habe ich gestern zu dir gesagt.«
    »Aber das tue ich doch! Du bist Camry MacKeage – nein, verflixt, du bist Camry Renoir, die Physikerin, die mich seit über einem Jahr um den Verstand bringt.« Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und ließ seine Daumen sanft über ihre Wangen streichen. »Die Frau, in die ich mich nach wenigen Tagen persönlicher Bekanntschaft verliebt habe.« Sein Griff wurde fester. »Wie kann ich dir klarmachen, dass alles unwichtig ist, nur unsere Liebe nicht?«
    Sie legte ihre Hände auf die seinen. »Indem du glaubst, Luke«, flüsterte sie, »indem du aufrichtig glaubst, dass Wunder nicht nur in Büchern und Filmen existieren und dass es wirklich mehr gibt, als unsere Wissenschaft zu erklären imstande ist.«
    Er wich sichtbar zurück, ging in die Hocke. »Du sagst also, du kannst nur einen Mann lieben, der deine Denkweise teilt? Und dass ich dich nicht wirklich liebe, weil es mir schlichtweg unbegreiflich ist, wie deine fünf Monate alte Nichte gleichzeitig auch sechzehn sein kann, oder ein alter Einsiedler dein längst verstorbener Ahnherr und zugleich ein Druide?« Er zögerte. »Meinst du das?«
    Unfähig, ihn anzusehen, schaute sie auf den Dackel
hinunter. »Ich weiß nicht, was

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