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Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Titel: Lockruf der Highlands: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Piepsen.
    »Hörst du, Junge? Such das Spielzeug! Komm, grab nach dem Spielzeug!«, drängte er und fasste in den Schnee hinein. »Graben, Max!«
    Gemeinsam buddelten sie ein mindestens ein Meter
tiefes Loch, dann hob Max plötzlich den Kopf. Er hatte einen kleinen Zauberhut im Maul.
    »Ja, du hast Tigger gefunden!«, rief Luke aus und grub verzweifelt weiter. Wenn Tigger hier war, standen die Chancen gut, dass auch Camry hier verschüttet lag.
    Seine Hand traf auf Metall. »Camry!«, brüllte er aus Leibeskräften. »Antworte mir!«
    »Luke«, kam es gedämpft von unten, und er hielt inne.
    »Camry!«
    »Lu…«
    Er grub wie besessen und arbeitete sich den Metallschlitten entlang in beide Richtungen durch, bis er die Abdeckplane ertastete. Dann zog er seinen Handschuh aus, um seine Finger unter die Plane zu schieben – und berührte ihre Jacke.
    »Ich hab dich!«, rief er. Er musste Max beiseitedrängen, als der Hund versuchte, seine Schnauze in die schmale Öffnung zu zwängen. »Weitergraben, Max. Genau hier«, drängte er und deutete auf den Schnee über dem Vorderteil des Schlittens.
    Während Max eifrig buddelte, entfernte Luke vorsichtig Schnee von der Abdeckplane, sodass er sie schließlich zurückschlagen konnte, um einen Blick darunterzuwerfen. Alles, was er sehen konnte, war das Rot von Camrys Jacke. Er kletterte aus dem
Loch, kniete auf der anderen Seite nieder, packte die Plane und zog mit aller Kraft daran.
    Langsam glitt sie weg und ließ Camrys zusammengekauerten Körper sehen; sie war so fest in den Schlitten verkeilt, dass er befürchtete, sie würde keine Luft bekommen.
    »Max, nein!« Luke fasste Max am Halsband, als der Hund Camrys Haar beschnüffelte, zerrte den Labrador aus dem Loch und schob ihn weg.
    Dann ließ sich Luke rittlings über dem Loch nieder und stützte seine Füße links und rechts vom Schlitten auf. »Camry, Liebling«, flüsterte er. Er zog wieder seinen Handschuh aus, um ihr mit zitternden Fingern vorsichtig durchs Haar zu streichen. Dann tastete er sich vorsichtig an ihrem Kinn entlang zum Hals, um ihr den Puls zu fühlen. »Ganz ruhig«, sagte er, als sie sich aufstöhnend regte. »Nicht bewegen! Man kann nicht wissen, ob was gebrochen ist.«
    »Tigger«, sagte sie matt und in gedämpftem Ton, das Gesicht gegen die Knie gepresst.
    »Zum Teufel mit Tigger«, brummte er. »Ich muss wissen, wo du verletzt bist. Kannst du deinen Körper spüren, Camry? Deine Arme?«
    »Nimm Tig …«, flüsterte sie, »… kann nicht atmen.«
    Luke tastete ihren Körper ab und zwängte seine Finger vorsichtig zwischen ihre Arme und ihren
Oberkörper. Da merkte er, dass sie so mit dem Dackel verkeilt war, dass sie nicht richtig atmen konnten. Seine Finger wanderten weiter, bis er Tiggers Hundemäntelchen spürte, und er zog langsam daran. Camry stöhnte wieder auf, als der schlaffe Hundekörper sich bewegte. Sobald Luke Tigger mit beiden Händen fassen konnte, zog er kräftiger, um den Hund vorsichtig herauszuziehen. Er setzte den Dackel in den Schnee.
    Sofort spähte Luke wieder zu Camry hinunter. Er sah, dass sie sich bewegte und ihr Oberkörper sich mit einem bebenden Atemzug dehnte. »Okay, Liebling, jetzt kommst du dran!« Er packte oben ihre Jacke und legte ihr zugleich eine Hand in den Nacken, um ihren Kopf zu stabilisieren. »Wenn du einen scharfen Schmerz spürst, dann schrei!« Er beugte sich ganz nah zu ihr. »Ich ziehe dich jetzt heraus. Versuch nicht, mir zu helfen. Halte dich einfach nur ruhig und überlass alles andere mir!«
    Er wendete gerade so viel Kraft auf, um abschätzen zu können, wie arg sie feststeckte. Dann wartete er, ob sie irgendwelche Anzeichen von Schmerz oder Unbehagen sehen ließ. Schließlich zog er etwas fester an, spürte, wie sie in Bewegung geriet. Stück für Stück hievte er sie heraus, wobei er immer wieder innehielt. Zuletzt schob er ihr seinen Arm als Stütze unter ihren Kopf und richtete sich wie in Zeitlupe
auf, während er sie langsam in seinen Armen aus dem Schlitten hob.
    »Kannst du deine Arme und Beine fühlen?«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    »Das rechte Bein schmerzt.«
    Luke war so erleichtert, dass er ihr einen Kuss ins Haar drückte. »Sehr gut. Du hättest mir nämlich einen Riesenschrecken eingejagt, wenn du nichts spüren würdest. Also«, sagte er und holte tief Luft, um sein Zittern zu überwinden. »Ich drückte jetzt meine Knie durch, um mich aufzurichten, dann fasse ich unter deine Beine und hebe dich hoch. Dein rechtes Bein

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