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Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Titel: Lockruf der Highlands: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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können wir die Welt erobern, wenn wir wollen – und mühelos über die Vorsehung triumphieren.« Sie nahm seine Hand und befingerte seinen Ring. »Offenbar war ich es, die vergessen hat, dass der bedingungslose Teil der Liebe für beide Seiten gilt«, flüsterte sie und grinste, als sie ihn wieder anschaute. »Ich liebe dich, Luke, für genau das, was du bist.«
    Er stellte den Topf langsam in den Schnee, ehe er sich niederließ, ebenso langsam zog er sie in seine Arme und drückte sie mit einem Seufzer an sich. »Danke«, flüsterte er in ihr Haar. »Dafür, dass du mich so sehr liebst.«
    Sie schmolz dahin. Ihr eigener Seufzer war wegen des lauten Geschlürfes kaum zu hören.
    »Was zum … ?« Luke schaute auf den Topf und sah, wie Tiggers Schnauze im Suppentopf steckte. »He, das ist meine Suppe!«, stieß er hervor, packte den Dackel und reichte ihn Camry. »Dein Hund hat sich über meine Suppe hergemacht!«
    »Mein Hund? Du hast dich doch gestern selbst als ›Herrchen‹ bezeichnet!«
    Luke griff nach dem Topf und drückte ihn sich an die Brust, als er sah, dass Max angelaufen kam und sich schon voller Erwartung die Schnauze leckte. »Wir sollten die beiden heute vor den Schlitten spannen und uns von ihnen ziehen lassen.«
    »Los, ihr Racker«, sagte sie kichernd und kam auf die Beine. »Wir packen unsere Sachen zusammen, während Herrchen frühstückt. Vor uns liegt ein langer Tag. Aber denkt doch an die tollen Geschichten, die ihr Suki und Ruffles erzählen könnt, wenn ihr wieder daheim seid«, tröstete sie die beiden. Ihre Stimme verlor sich, als sie in ihre Notunterkunft kroch.
    Luke blickte mit gerunzelter Stirn in seine Suppe, dann schnippte er mit dem Finger ein Hundehaar vom Topfrand, ehe er das Gefäß an den Mund setzte, um daraus zu trinken. Na wenn schon – was machte schon ein Haar in der Suppe, wenn er heute wieder die Rolle des Schlittenhundes übernehmen musste?

19
    T rotz der schwachen, tief am südlichen Himmel stehenden Sonne war Luke nach knapp zwei Stunden Fußmarsch schweißnass. Wegen der Steigung, die steil auf den Bergkamm zu seiner Linken hinaufführte, schnappte er schier nach Luft. Er blieb mitten auf dem Waldweg stehen, befreite sich von dem Zugseil und ließ die Schultern kreisen. Dann zog er sein GPS aus der Tasche, drückte ein paar Tasten und stellte fest, dass sie sich nur ein paar Meilen vor der Abzweigung nach Pine Creek befanden. Das bedeutete, dass sie noch dreiundzwanzig Meilen zu bewältigen hatten.
    »Okay, alle gehen jetzt ein Stück zu Fuß«, erklärte er, steckte das GPS wieder ein und streifte sich die Handschuhe über. »Bis auf Tigger, würde ich mal sagen.«
    Camry hatte Tiger gerade zwischen ihren Beinen abgestellt, als ein leises Grollen die Luft erbeben ließ. »Was war das?«, fragte sie und sah sich um.
    Luke blickte nach oben. Ein Adrenalinstoß durchschoss
ihn, als er sah, wie die Schneedecke über dem Grat ins Rutschen kam und direkt auf sie zurauschte. »Eine Lawine!«, rief er und packte sofort das Zugseil. »Bleib im Schlitten! Bei dem Tiefschnee kann man nicht schnell laufen!«
    »Max! Hierher!«, rief Camry und wurde auch schon zurückgeschleudert, als Luke mit einem Ruck losrannte.
    Das Grollen wurde lauter, das Echo hallte in der Granitschlucht wider. Der Schnee trieb einen eiskalten Wind vor sich her, der Luke einen Schauer über den Rücken jagte. Er hielt auf eine Baumgruppe am Rand des Bachbettes zu, aber seine Schneeschuhe verfingen sich im Geröll eines früheren Felssturzes, und er stürzte auf die Knie. Er zog ein letztes Mal kräftig am Seil, um den Schlitten an sich vorbeizuziehen. Dann wurde Camrys Schrei von den Schneemassen erstickt, die auf sie niederstürzten.
    Das Seil wurde ihm aus den Händen gerissen und verfing sich in einem seiner Schneeschuhe, als Luke hilflos in ein Meer aus Weiß stürzte, wobei er die ganze Zeit darum kämpfte, nicht den Kontakt mit seinem Schlitten zu verlieren. Der Lärm war ohrenbetäubend, der Schnee unglaublich schwer, als er sie alle mit voller Wucht schier endlos niederknüppelte. Die Verschnürung einer seiner Stiefel riss, und der an der Sohle befestigte Schneeschuh zog ihm den
Stiefel aus. Seine Hand schürfte über Metall, und just in diesem Moment spürte er, wie das Schlittenseil sich anspannte, ehe es ihm den zweiten Schneeschuh wegriss und er seinen turbulenten freien Fall fortsetzte.
    So plötzlich, wie er angefangen hatte, war der Spuk dann aber zu Ende.
    Luke prallte gegen ein

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