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Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Titel: Lockruf der Highlands: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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die sich wieder um sie geschart hatten,
machten Platz, und eine schlanke Sechzigerin beugte sich über Graces Schulter und berührte Cam an der Stirn.
    Sekundenlang stand sie wortlos da, dann blickte sie lächelnd zu Luke auf. »Sie haben sie gerade noch rechtzeitig gebracht. Robbie«, sagte sie und winkte ihn herbei, »trag sie in ihr Zimmer hinauf, ja?«
    »Nein, ich trage sie«, sagte Luke und machte Anstalten aufzustehen.
    »Überlassen Sie das Robbie«, ordnete Greylen an. »Sie sehen aus, als könnten Sie sich kaum noch auf den Beinen halten.«
    »Ich trage sie«, knurrte Luke und stemmte sich von der Couch hoch. Er folgte Grace, die sich ihren Weg durch die Gästeschar zur Treppe bahnte.
    »Wenn Sie sie mir fallen lassen, Renoir, können Sie nur hoffen, dass Sie sich selbst beim Sturz den Hals brechen«, drohte Greylen, der neben ihm ging.
    »Ach, lass doch das Getue, Grey«, sagte Grace mit einem Lachen. Sie drehte sich um, hakte sich bei ihrem Mann ein und zog ihn an sich. »Sie ist nicht mehr nur deine Tochter. Sie ist Lukes Frau.«
    »Das war keine rechtmäßige Trauung«, brummte Greylen.
    »Nein? Würdest du eine Wette wagen, ob die Trauung rechtmäßig registrierte wurde? Wir können uns morgen im Standesamt davon überzeugen.«
    »Pendaar sollte unsere Mädchen trauen.«
    Grace lachte wieder. »Ach, ich bin mir sicher, dass er Roger de Keage gern den Vortritt gelassen hat.«
    Wäre Luke nicht so erschöpft gewesen, dass er jeden Moment zusammenzubrechen drohte, hätte er den Wortwechsel bestimmt überaus interessant gefunden. Aber er war so ausgelaugt, dass er sich nur wünschte, Camry würde die Augen aufschlagen und ihm zulächeln, damit er unbesorgt für eine Woche ins Koma fallen konnte. Als sie die Galerie erreichten, folgte er Grace und Greylen über den Flur, Libby MacBain an seiner Seite. Sie umfasste ohne ein Wort seinen Ellbogen, und nach nicht einmal drei Schritten war seine Erschöpfung wie weggeblasen. Plötzlich hatte er das Gefühl, einen Marathon laufen zu können!
    Er blieb stehen und sah sie fragend an.
    »Sie besitzen erstaunliche Ausdauer, Luke«, meinte sie mit einem Lächeln. »Und ein kräftiges starkes und ziemlich lautes Herz.«
    »Ja.« Er fühlte sich wie trunken von der plötzlichen Energiewoge, die ihn durchpulste. »Ab und zu kann ich es tatsächlich hören.«

23
    K annst du mir jemals verzeihen?«, flüsterte Camry in ihrem Bett an der Brust ihres Vaters, der sie umarmte.
    Ihre Mutter, die ihre Arme um sie gelegt hatte, drückte sie ganz fest. »Wir haben dir schon in dem Moment verziehen, als Luke es uns gesagt hat.«
    Auch ihr Vater drückte sie fester, und seine Lippen streiften ihr Haar. »Eigentlich haben wir dir schon verziehen, bevor wir es überhaupt wussten, Tochter – wir lieben dich nämlich sehr.« Er neigte den Kopf, um ihr ins Gesicht sehen zu können. »Du hättest zu uns kommen sollen, wenn du eine Krise hattest.«
    Camry seufzte und schloss lächelnd die Augen. Dann schmiegte sie sich noch mehr in seine Arme, um sich für die bevorstehende Strafpredigt zu wappnen.
    »Aber auch wenn du das hättest tun sollen«, warf ihre Mutter hastig ein, wohl in der Hoffnung, die Schelte ihres Mannes abzuwenden, »war uns rasch klar, dass Luke dir besser helfen konnte als wir.«
    »Ach?«, murmelte ihr Papa.
    »Ja«, sagte Grace. »Das war auch der Grund, weshalb dein Vater es für besser hielt, Luke loszuschicken, als selbst nach Go Back Cove zu fahren.«
    »Ach?« Er seufzte und strich Camry übers Haar. »Wie klug ich doch bin.«
    »Also, mein weiser Vater«, kicherte Cam, »war dir eigentlich klar, dass du meinen künftigen Ehemann losschickst, um mich zu holen, oder hast du gehofft, du müsstest ihn mir nur vor die Nase halten, damit ich mich bis über beide Ohren in ihn verliebe, weil er so groß und stark und attraktiv und klug ist … wie du?«
    Seine Umarmung wurde noch fester. »Dass du dich in ihn verlieben solltest, war die Idee deiner Mutter. Von mir aus hättest du dein Leben lang ledig bleiben können.«
    Camry schnaubte, dann drehte sie den Kopf, um ihre Mutter anzusehen. »Ich … wir konnten die Datenbank von Podly nicht finden. Ich fürchte, sie ist für immer verloren.«
    Grace tätschelte ihr den Arm und setzte sich auf. »Mag schon sein. Aber du und Luke, ihr braucht sie nicht wirklich, oder?«, fragte sie, stand auf und drehte sich lächelnd zu ihr um. »Wenn ihr gemeinsam euren Verstand benutzt, werdet ihr in Kürze doppelt so weit sein wie

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