Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)
ich, wenn ihr euch in meinem Labor einschließt.«
Auch Camry versuchte sich aufzusetzen, war aber in der Umarmung ihres Vaters gefangen. Sie tätschelte seine Brust und sah lächelnd zu ihm auf. »Ich gehe nicht weit«, flüsterte sie.
Als er widerstrebend seine Arme löste, ließ sie sich vom Bett gleiten und drehte sich dann zu ihm um. »Ich muss bloß rasch nach British Columbia, um Lukes Eltern und seine Schwester kennenzulernen. Gleich nach Weihnachten sind wir wieder zurück.«
»Wenn du nach British Columbia fährst, wirst du sie leider nicht antreffen«, sagte Grace. »Sie sind nämlich hier!«
»Sie sind hier? Aber wie konntest du wissen, dass du sie einladen sollst?«
Grace ging an die Tür zum Badezimmer und winkte Cam zu sich. »Komm, du musst ein Bad nehmen. Die Party fängt in einer knappen Stunde an. Und um deine Frage zu beantworten: Lukes Mutter bekam mit der Post eine Karte mit einer Einladung, Weihnachten auf Gù Brath zu verbringen.« In ihren Augen funkelte Belustigung. »Als seine Mutter anrief, um sich bei mir wegen dieser Einladung zu erkundigen, erwähnte sie, dass die Karte mit einem wunderschönen Engel als Unterschrift ein schwungvolles F trug.«
»Meine Güte!«, sagte Camry und schlug sich die Hände vor den Mund. »Sie hat auch Lukes Familie eine Karte geschickt?«
»Wisst ihr zufällig, wer F ist?«, fragte ihr Vater, der nun auch aufstand.
Camrys Blick wanderte zwischen ihren Eltern hin und her. »Tja … es ist Fiona.«
Grey zog eine Braue hoch. »Unsere Fiona?«
Cam seufzte. »Das ist eine lange Geschichte, Papa. Morgen erzähle ich dir alles, was in den letzten zwei Wochen passiert ist – sie waren wirklich sehr interessant. Ja? Jetzt würde ich mein Leben dafür geben, in einer Wanne mit heißem Wasser zu versinken.« Sie sah ihre Mutter an. »Wo ist denn Lukes Familie eigentlich?«
Grace ließ Wasser in die Wanne einlaufen und schüttete großzügig Badeperlen mit Fliederduft hinein. »Ich könnte mir denken, dass Kate sich auf Luke gestürzt hat, kaum dass er aus der Dusche gekommen ist. Ein bezauberndes Mädchen.« Sie zog Camry in ihre Arme und küsste sie auf die Stirn. »Willkommen daheim, meine liebe Tochter! Nie habe ich dich mehr vermisst als in dem Moment, als mir klar wurde, dass du wirklich als vermisst giltst.«
»Jetzt bin ich ja wieder aufgetaucht«, flüsterte Camry und umarmte sie innig. »Fiona, Luke und Roger AuClair haben mir geholfen, zu mir selbst zu finden.« Sie lehnte sich zurück. »Und … und du, Mama. Du warst immer mitten in meinem Herzen und hast mich bei jedem Schritt meines Weges geleitet.«
Camry drehte sich um, als ihr Vater ins Bad kam, und warf sich ihm an die Brust. »Und du natürlich auch, Papa!«, rief sie aus. »Ich konnte schon fast deine Strafpredigt hören, die mir doch nur sagen sollte, wie sehr du mich liebst.«
Er drückte sie so fest, dass sie aufschrie. »Tut mir leid, aber ich fürchte, von mir wirst du keine Strafpredigten mehr zu hören kriegen. Diese Verpflichtung fällt nun deinem Mann zu.«
Camry schaute auf. »Luke kann das nicht sonderlich gut, Papa. Einmal hat er es versucht, aber da sind mir die Ohren nicht annähernd so abgefallen wie bei dir. Ich bin sogar eingeschlafen.«
Er drückte sie lachend an sich, dann küsste er sie aufs Haar. »Mal sehen, was ich dagegen tun kann. Willkommen daheim, meine teure Hochländerin.«
24
Z iemlich überwältigt und total beeindruckt von den großartigen Festlichkeiten saß Luke im riesigen Speisezimmer auf Gù Brath. Die lärmenden Kleinkinder – einige bezeichneten sie als »kleine Wildfänge«, wie Luke mitbekommen hatte – waren vorübergehend ins Spielzimmer verbannt worden, wohl um den Erwachsenen eine kurze Verschnaufpause zu verschaffen. Aber noch immer mussten es an die vierzig Personen sein, die dicht gedrängt an der fast zehn Meter langen Tafel zwischen Luftballons und Luftschlangen saßen – und wirklich jeder hatte einen Geburtstagshut auf.
Bis auf ihn.
Und Tigger.
Auf Camrys heftiges Drängen hin trug Luke AuClairs Spitzhut und Tigger ihre Miniaturausgabe davon.
Kates Gekicher war nicht dazu angetan, seine Laune zu verbessern, ebenso wenig ihre wiederholte Bitte, er solle sie ansehen. Sobald er dieser Bitte nachkam,
machte sie nämlich prompt mit ihrem Handy ein Foto von ihm.
Luke konnte sich denken, dass sie schon etliche ins Internet gestellt hatte.
Während sie auf Winter warteten, die zu ihrer eigenen Geburtstagsparty zu spät zu
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