Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)
grinste. »Nein, Sir. Und ich wünsche Ihnen natürlich viel Glück!« Er deutete mit dem Kopf auf den Schlitten. »Vor einem halben Jahr hat Camry meinem Bruder bei einer Prügelei in meiner Bar das Knie ausgerenkt.« Er klemmte sich Tigger unter den Arm und streckte die andere Hand aus. »Pete Johnson.«
Luke schüttelte ihm die Hand. »Luke Renoir. Also, Pete, heißt das, dass Sie uns nicht mitnehmen?«
»Keine Rede«, erwiderte der Mann lachend. »Mein Bruder hatte beides verdient, das ausgekegelte Knie und die Strafpredigt, die ich ihm damals gehalten habe, als er wieder nüchtern war. Kommen Sie«, sagte er und öffnete die hintere Autotür, um Tigger hineinzusetzen. Er bedeutete Max, in den Wagen zu springen, dann ging er zurück zum Schlitten. »Meine Seele, sie muss ja wirklich schwer verletzt sein, wenn sie nicht aufwacht«, sagte er, als Luke sich mit Camry in den Armen aufrichtete. »Immer mit der Ruhe!«, brüllte er, als ein Wagen hinter ihnen laut hupte. Er lief um sein Auto herum und riss die Beifahrertür auf. »Was fehlt ihr?«
»Sie hat einen Knöchelbruch und vielleicht ein paar angeknackste Rippen.« Luke setzte Camry sanft auf den Sitz und schob sie in die Mitte. Dann stieg er selbst ein, klemmte sie mit einem Arm fest und legte ihr bandagiertes rechtes Bein über das seine. »Könnten Sie den Schlitten auf den Gehsteig ziehen? Ich hole ihn später.«
Pete schloss die Tür und lief zum Schlitten, den er hochhob und auf die Ladefläche warf. Dann stieg er ein und setzte sich hinter das Steuer. »Wenn sie einen Knöchelbruch hat, schaffe ich sie lieber nach Greenville ins Krankenhaus.« Er legte den Gang ein.
»Nein, ich muss sie nach Hause bringen, bevor sie in einen totalen Schockzustand verfällt. Ihre Tante ist Unfallchirurgin; sie kann sie versorgen, bis der Krankenwagen kommt.«
»Libby MacBain«, sagte Peter. »Die kenne ich. Eine gute Idee. Doc Libby hat schon vielen das Leben gerettet, bis der Notarzt zur Stelle war.« Er warf Luke einen Blick zu und sah dann wieder geradeaus auf die Straße. »Was ist passiert? Ein Unfall mit einem Motorschlitten oder etwas in der Art? Sie sehen aus, als hätten Sie einen Gewaltmarsch hinter sich.«
»Eine Lawine«, erwiderte Luke, der seine Finger auf Camrys Puls legte und erleichtert registrierte, dass er gleichmäßig und kräftig schlug.
»Eine Lawine? Hm, die sind hier in der Gegend eher selten. Wo ist es passiert?«
»Südlich vom Springy Mountain.«
Pete warf ihm einen verblüfften Blick zu. »Und Sie haben sie die ganze Strecke bis hierher in diesem provisorischen Schlitten gezogen? Über den See?« Kopfschüttelnd richtete er den Blick wieder auf die Straße. »Sie müssen mehr Glück als Verstand haben – oder einen verdammt guten Schutzengel!« Wieder sah er Luke an. »Der See ist stellenweise gar nicht richtig zugefroren.«
»Die letzten paar Meilen aber offensichtlich schon.«
Pete bog in die Straße ein, die zur Skistation TarStone Mountain führte. »Was soll dieser komische Hut?«, fragte er.
Luke zog ihn tiefer in Camrys Stirn. »Ein Geburtstagsgeschenk von jemandem ihrer Familie.«
»Ach ja, richtig. Heute feiern die MacKeage-Mädels ja alle Geburtstag.« Er ließ ein Schnauben hören. »Scheußlich, wenn man seinen Geburtstag so verbringen muss.« Er sah wieder Luke an. »Als Camry letzten Sommer hier war, hieß es im Ort, sie hätte nicht mal einen Freund. Wie lange sind Sie beide denn schon verheiratet?«
»Seit zwei Tagen.«
Pete stieß ein humorloses Lachen aus. »Na, auch scheußlich, wenn man so in die Flitterwochen startet. Andererseits sieht es Camry ähnlich, ihren Honigmond im Winter mitten im Gebirge zu verbringen anstatt an einem sonnigen Karibikstrand.« Als die Hotels in Sicht kamen, bog Pete ab und steuerte auf die Zufahrt von Gù Brath zu. Vor der Brücke, die zur Eingangstür führte, hielt er an, schaltete seufzend den Motor aus und sah Luke direkt an. »Die MacKeages sind die Säulen unserer Dorfgemeinschaft, aber sie sind … nun … ein wenig sonderbar. Sie halten wie Pech und Schwefel zusammen, wie die Mac-Bains auch.« Er öffnete die Tür auf seiner Seite und sah Luke grinsend an. »Auf der Highschool hatte ich
ein Auge auf Camrys ältere Schwester Heather geworfen, wagte aber aus Angst vor ihrem Vater nie, mich mit ihr zu verabreden. Ja, ihr Daddy hat mir immer höllische Angst eingejagt. Brauchen Sie Hilfe, um Camry nach drinnen zu schaffen?«, fragte er mit einem Blick auf das hell
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