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Lockruf Der Leidenschaft

Lockruf Der Leidenschaft

Titel: Lockruf Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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und nun bekam sie sie, doch sie hätte nicht im Traum daran gedacht, dass sie so ausfallen würde.
    »Dann sollst du auch hören, was ich dazu zu sagen habe«, erklärte Nicholas, beugte sich vor, sodass ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren, und packte sie an den Schultern. »Solltest du jemals wieder so etwas denken, ganz zu schweigen, dass du es aussprichst, garantiere ich dir, dass du dir wünschen wirst, deine Eltern wären einander niemals begegnet! Hast du mich verstanden?« Polly nickte wie betäubt. »Das solltest du auch besser«, fügte er mit unverminderter Grimmigkeit hinzu, ohne seinen Griff zu lockern. »Ich meine nämlich, was ich sage. In diesem Fall wirst du dich nach Josh und seinem Gürtel noch sehnen! Das schwöre ich dir!«
    Polly schluckte, versuchte sich zu räuspern und ihre trockenen Lippen zu befeuchten. Wie hatte sie nur erwarten können, dass er sie in seine Arme schließen würde, ihr leise, liebevolle Beteuerungen ins Ohr flüstern und ihr sagen würde, wie Leid es ihm täte, dass er so etwas von ihr verlangt hatte. Dass er ihren Schmerz wegküssen und ihr seine Dankbarkeit und seine Bewunderung für ihren Mut zuflüstern würde? »Geh zurück ins Bett«, befahl er etwas ruhiger. »Und iss dein Abendessen auf.«
    Eingeschüchtert gehorchte Polly, obgleich ihr der Appetit mittlerweile nahezu gänzlich vergangen war. Sie nahm einen Löffel voll Brei und blickte unsicher zu Nick hinüber, der sich auszuziehen begann. Hatte Richard ihm von ihrer Abwandlung des Planes berichtet? Wahrscheinlich nicht, sonst hätte Nick es gleich zu Anfang erwähnt. Polly räusperte sich, legte den Löffel beiseite und wartete, dass Nicholas sich als Reaktion darauf zu ihr umdrehte. »Du hast etwas zu sagen?« Nick trat zum Bett, wobei er die Spitzenmanschetten seines Hemdes aufknöpfte. Seine Miene war noch immer höchst bedrohlich. »Ich rate dir, erst gründlich nachzudenken, ehe du noch einmal den Mund aufmachst.«
    Polly konnte es nicht länger ertragen. »Ich habe doch gesagt, dass es mir Leid tut. Ich finde es entsetzlich kleinlich von dir, mir immer noch nicht zu verzeihen.«
    Nick musterte sie mit ernster Miene, ehe er einen Seufzer ausstieß. »Liebes, das Ganze reißt mich förmlich in Stücke. Nur die Verzweiflung zwingt mich, all das gutzuheißen, aber die Situation ist verzweifelt. Aber wie auch immer, ich werde dich nicht zwingen, in diese Rolle zu schlüpfen. Hast du das verstanden?« Polly nickte. Das Kerzenlicht fiel auf ihr glänzendes, goldenes Haar und ließ das grünlich topasfarbene Leuchten in ihren Augen nur noch intensiver erstrahlen. »Dann hat Richard dir also nichts von meinem Vorschlag erzählt?« Nick blickte sie erstaunt an. »Was für ein Vorschlag?« Er zog »ein Hemd aus und warf es über einen Stuhl, wobei das Spiel der Muskeln auf seinem Rücken zu erkennen war.
    Polly wandte den Blick ab, da es ganz und gar unpassend schien, dass sich in eine so angespannte Situation das sinnliche Verlangen mit seiner unbekümmerten und überwältigenden Kraft einmischen sollte. Nick fuhr fort, sich zu entkleiden, während Polly ihm von ihrer Unterhaltung mit Richard berichtete. Als sie geendet hatte, schwieg er für ein oder zwei Minuten, goss etwas Wasser aus dem Krug in die Waschschüssel und bespritzte energisch sein Gesicht. Schließlich wandte er sich zum Bett um. »Mit einer solchen List setzt du aber mehr aufs Spiel, als wenn du bloß dem Ruf in Buckinghams Bett folgst. Wenn er sich nämlich nicht auf dieses Spiel einlässt, wird er alles in seiner Macht Stehende tun, um dich dafür zu bestrafen. Buckingham ist ein mächtiger Feind, Liebes. Du tätest besser daran, dir den Herzog zum Freund zu machen.« »Zum Liebhaber, meinst du wohl«, widersprach Polly und zupfte an der Überdecke. »Und ich ziehe es vor, diese Feindschaft zu riskieren.«
    »Ich will aber nicht, dass du ein solches Risiko auf dich nimmst«, erklärte Nicholas unumwunden. »Wir vergessen dieses Thema einfach. Ich werde De Winter und den anderen sagen, dass wir uns eine andere Lösung einfallen lassen müssen.«
    »Nein!« Polly warf die Decken zurück und kniete sich mit grimmiger Entschlossenheit aufs Bett. »Es ist wichtig für dich, Liebling, und damit ist es auch wichtig für mich! Ich habe gesagt, ich tue es, also tue ich es auch. Es ist nun nicht mehr eine Angelegenheit, in der du allein das Entscheidungsrecht hast. Inzwischen bin ich eine gleichberechtigte Partnerin.«
    Nick

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