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Lockruf Der Leidenschaft

Lockruf Der Leidenschaft

Titel: Lockruf Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kunst des Liebens lernen, mein Herz.« Nicholas lächelte, doch in seinem durchdringenden Blick lag eine Anziehungskraft, die Polly völlig in ihren Bann schlug. »Ich wollte das, was du noch keinem Mann geschenkt hast ...« Er strich mit einem Finger über den sinnlichen Umriss ihrer Unterlippe. Pollys Zungenspitze wagte sich hervor und befeuchtete seine Fingerspitze in einer Art und Weise, die ebenso ungekünstelt wie verführerisch war. Nicholas holte tief Luft, verlor sich in den leuchtenden Tiefen ihrer Augen, während er eine Haarsträhne von ihrer Brust hob und sie gedankenverloren um seinen Finger wickelte. »Aber ich wollte, dass du es mir mit Freuden schenkst und aus freiem Willen.« Er musterte sie, sah, wie sie über seine Worte nachdachte und schließlich begriff. »Also, mein Herz?«, fragte er noch einmal. »Wie lautet deine Antwort?« Genau das war es, worauf Nicholas mit seinen Liebkosungen und der tiefen, glühenden Eindringlichkeit seines Blickes hinausgewollt hatte; worauf Polly mit einer starken, aber bislang undefinierbaren Sehnsucht gewartet hatte. Doch nun musste sie feststellen, dass sie ihm nicht antworten konnte. Die Worte blieben ihr in der Kehle stecken, und hilflos blickte sie auf in sein fragendes, wenn auch lächelndes Gesicht. Sie erkannte, wie die Linie seiner verwegenen, rotgoldenen Augenbrauen einen kleinen Aufwärtsbogen beschrieb, bemerkte den Schwung seiner dichten Wimpern, die Flammen, die in den smaragdgrünen Tiefen seiner Augen flackerten.
    »Ich verlange eine Antwort«, sagte Nicholas leise, doch nachdrücklich. »Wirst du mir geben, worum ich dich bitte, freudig und aus freiem Willen?«
    Polly benetzte ihre Lippen mit der Zunge, schluckte in dem Versuch, ihre trockene Kehle zu befeuchten. Er wollte, dass sie ihm ein Verlangen eingestand, dessen sie sich bis zu diesem Augenblick noch gar nicht bewusst gewesen war. Er bat sie nicht nur darum, sich ihm als Gegenleistung für seine Unterstützung hinzugeben. Er wollte keine Hure, die er bezahlte und deren Dienste er kaufte, sondern eine Geliebte. Diese Erkenntnis löste Pollys Zunge, ließ ihr Blut wieder mit dem gewohnten Tempo durch ihre Adern fließen.
    »Freudig und aus freiem Willen«, erwiderte sie mit einem leichten Zittern in der Stimme.
    »Ahhh«, seufzte er in stiller Befriedigung. Nicholas' Lippen schwebten dicht über den ihren, und Polly wartete atemlos. In diesem Moment richtete er sich mit einem kurzen Lachen wieder auf und ließ die Haarsträhne wieder auf ihre Brust fallen. »Aber offenbar noch nicht ganz. Ich spiele also mit dem Gedanken, das Ganze ein wenig aufzuschieben und dadurch deinen Appetit noch anzuregen.« Pollys enttäuschtes Schmollen ließ das amüsierte Funkeln in seinen Augen zurückkehren. Dann ließ er ihre Hände los und zog an der Klingelschnur neben dem Kamin.
    Jung-Tom erschien, atemlos vor Eile, und musterte Polly neugierig. Die Ungeheuerlichkeit von Pollys Benehmen hatte sich im Handumdrehen im ganzen Haus herumgesprochen - ein Benehmen, das man ihr zweifelsohne nicht ungestraft durchgehen lassen würde. Lady Margaret würde womöglich sogar die Polizei rufen, hatte Bridget gesagt. Es sei ein tätlicher Angriff auf die Herrin des Hauses gewesen. In diesem Fall würde der Herr bestimmt die Partei der Lady ergreifen müssen. Doch soweit Tom es sehen konnte, hatte Polly keinerlei Schaden davongetragen, obwohl sie bereits über eine halbe Stunde allein mit Seiner Lordschaft hinter verschlossener Tür verbracht hatte.
    Sie wirkte nicht im Geringsten geknickt oder verweint - ganz im Gegenteil, sie lächelte sogar.
    »Sag im Stall Bescheid, Tom«, wies Kincaid den Burschen an. »Ich will, dass in zwanzig Minuten die Kutsche vorfährt.«
    »Jawohl, M'lord.« Unter einer Verbeugung ging Tom rückwärts Richtung Tür, den Blick immer noch auf Polly gerichtet. Sie kniff ein Auge in einem unmissverständlichen Zwinkern zu, worauf Tom die seinen vor Verwunderung nur noch weiter aufriss.
    »Ich glaube nicht, dass Tom erwartet hat, mich heil vorzufinden«, bemerkte sie mit einem leisen Lachen, als die Tür geschlossen wurde.
    Nick, der die kleine Schublade in seinem Schreibtisch aufzog, in der er seine Geldkassette verwahrte, hob den Kopf. »Du hattest Glück, dass ich hier war. Denn nichts von dem, was ich in der Vergangenheit gesagt habe, hätte Margaret davon abhalten können, ihre Rute auf deinen Rücken niedersausen zu lassen, und zwar mit hemmungsloser Gemeinheit, fürchte ich.«
    »Wenn Ihr

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