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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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umsah. Als sie lachte, bemerkte ich ein winziges Objektiv.
    »Hightech!«, sagte sie. »Wir haben hier sämtliche Schikanen. Wirklich cool. Höllisch kompliziert außerdem, ich brauche eine Bedienungsanleitung für das … oh, da ist sie ja.« Die Tür gab ein Summgeräusch von sich. »Komm rein. Wir sind im ersten Stock. Du musst die Treppe nehmen, für den Aufzug braucht man eine Karte.«
    Im Hintergrund hörte ich Paige nach Savannah schreien – irgendwas mit Kartons – und eine Männerstimme fluchen. Es war eindeutig nicht Lucas; wenn der je Kraftausdrücke verwendete, so hatte ich es jedenfalls noch nie gehört.
    Als ich eintrat, hatte ich das Gefühl, einen eleganten, noch im Bau befindlichen Firmensitz zu betreten – die Hochglanzböden mit staubigen Fußabdrücken bedeckt, die teuer gestrichenen Wände noch ohne Bilder, Kartonstapel neben den schimmernden Aufzugtüren. Ich hätte mir darüber klar sein müssen, dass dies ursprünglich eine Zweigstelle der Cortez-Kabale hätte werden sollen. Eine andere ihrer Filialen hatte ich schon einmal besucht, und dort war es das Gleiche gewesen – ein schäbiges Äußeres, hinter dem sich luxuriös ausgestattete Büros verbargen.
    Und was die Frage anging, wie Benicio Cortez’ kabalenbekämpfender jüngster Sohn an ein Büro gekommen war, das ursprünglich für eine Kabale bestimmt gewesen war? Nun, ich wusste nur, dass Lucas’ Vater die Räumlichkeiten in Auftrag gegeben hatte, bevor sie dann in unfertigem Zustand von Lucas und Paige gekauft worden waren. Ein großer Schritt für ein junges Paar, aber es war sicher besser, als wenn Daddy mit seinem Mob in die Stadt gezogen wäre.
    Das Treppenhaus war so still wie das Foyer, aber sobald ich die Tür im ersten Stock öffnete, hatte ich das Gefühl, dass jemand auf eine Abspieltaste gedrückt hatte, so plötzlich war die Luft von Lärm erfüllt: dem Kreischen eines Bohrers, dem Gelächter einer Frau, dem Krachen eines fallen gelassenen Kartons, dem Brüllen eines Mannes. Erstklassige Schalldämpfung zwischen den Stockwerken – auch so etwas, auf das man sich bei den kabaleneigenen Bautrupps verlassen konnte.
    Das Bohrergeheul kam aus einer Richtung, die Stimmen aus einer anderen.
    »Rühr die Bücher nicht an. Ich habe da ein System.«
    »Was für ein System?«, gab Savannahs Stimme zurück. »Alle auf einen Haufen schmeißen?«
    Ich brauchte einen Moment, bis ich den ersten Sprecher anhand der Stimme identifiziert hatte. Adam Vasic, einer meiner Mitdelegierten im Rat, der sich seinen Freunden bei diesem Unternehmen angeschlossen hatte.
    »Lasst die Bücher einfach liegen.« Paiges Stimme, ein dunkler Alt. »Adam, bring die übrigen Kisten rauf. Savannah, sorg dafür, dass die ganzen Bücher in Adams Büro kommen, aber pack sie nicht aus. Wir brauchen eine erkennbare Ordnung, damit wir alles finden können, wenn unser Bibliothekar nicht da ist.«
    »Bibliothekar?«, fragte Adam. »Der Titel lautet ›Leiter der Forschungsabteilung‹.«
    »Und Sicherheitsmann«, fügte Savannah hinzu.
    »
Leiter
der Sicherheit.«
    »Stimmt. Zuständig für all die anderen Bibliothekare und Sicherheitsleute, die wir eingestellt haben.«
    »Es ist eine Position mit Aufstiegschancen. Genau wie deine. Eines Tages wirst du für das gesamte Sekretariat zuständig sein.«
    »Diese Kartons kommen leider nicht von allein hier rauf«, schaltete Paige sich ein, als ich mich der offenen Tür näherte. »Ich hätte sie gern alle hier oben und in den Räumen, in die sie gehören. Danach möchte ich, dass Adam die Regale zusammenbaut, und Savannah kann Lucas mit der Alarmanlage helfen. Und wenn ihr damit fertig seid, dann …«
    »Kommt noch ein Haufen anderes Zeug«, sagte Savannah. »Weißt du, was du brauchst? Zombiesklaven.«
    »Ich habe euch beide, das reicht erst mal.«
    »Zombies würdest du auch nicht wollen«, sagte ich beim Eintreten. »Hinterher würdet ihr dann ein Vermögen für Raumspray ausgeben.«
    Adam wühlte in einem Karton mit Nachschlagewerken herum. Er sah nicht auffallend nach einem Bibliothekar aus … es sei denn, es hätte sich um eine Spezialbibliothek für Surfer gehandelt. Ein kalifornischer Beachboy wie von einem Werbeplakat, gut gebaut, tief gebräunt, mit sonnengebleichtem Haar und einem netten Lächeln. Auch nach einem jungen Mann, der einen Dämonen zum Vater hatte, sah er nicht aus, aber das war charakteristisch für die Halbdämonen. Sie sehen aus und verhalten sich wie Menschen; von ihren Vätern erben

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