Lockruf der Toten / Magischer Thriller
ein Ausdruck der Verehrung für die Gottheit des Druiden.«
Ich trank mehr Kaffee in der Hoffnung, das Koffein würde meinem Hirn auf die Sprünge helfen.
»Und du hast es hier mit beschädigten Seelen zu tun«, fuhr Lucas fort. »Auf irgendeine Art müssen sie fragmentiert oder reduziert worden sein, und kein Typ von Magie, den wir kennen, würde dies bewirken. Damit meine ich nicht, dass derlei nicht existieren könnte – lediglich, dass es den Grundprinzipien des Opfers widerspricht. Wir werden der Sache nachgehen, wenn wir morgen Gelegenheit dazu haben.«
»Wunderbar, aber bis dahin könntet ihr mir vielleicht die Richtung vorgeben, und ich kann mich schon mal an die Arbeit machen? Paige, du hast doch die Unterlagen des Rates, oder? Die könnte ich mir ansehen – überprüfen, ob etwas in dieser Art schon früher vorgekommen ist.«
»Du könntest, aber sie sind auf einer Diskette, und die ist … irgendwo in dem Chaos hier. Ich dachte, das ganze Zeug wäre hier besser aufgehoben als zu Hause. Aber morgen finde ich sie.«
»Oh. Okay … gibt es dann vielleicht jemanden, mit dem ich inzwischen reden kann? Irgendeine Kontaktperson, die sich mit schwarzer Magie auskennt?«
Lucas schüttelte den Kopf. »Mit solchen Dingen muss man vorsichtig sein. Allzu viel Interesse an schwarzer Magie zu bekunden kann sehr gefährlich sein. Du solltest das uns überlassen.«
Fabelhaft. Selbst wenn ich höchstpersönlich auf ihrer Türschwelle auftauchte, erreichte ich nichts. ›Gib uns einfach die nötigen Details, Jaime, und lass uns alles andere erledigen.‹ Ich argumentierte noch eine Weile, aber es war unverkennbar, dass sie mir keine Auskünfte geben würden, die mich irgendwie in Schwierigkeiten bringen konnten.
Savannah rief mir ein Taxi und ging dann mit mir vor die Tür, um auf das Auto zu warten. »Du musst also mit jemandem über schwarze Magie reden.«
»Gelauscht?«
»Besser, als zu arbeiten. Vielleicht kann ich dir helfen.«
»Oh? Was könntest du …« Ich unterbrach mich. »Deine Mom – natürlich.«
»Nee, Mom hat mir solches Zeug nicht beigebracht. Nichts Dunkleres als eine Chaosformel – und sogar die bloß, um mich zu verteidigen.
Den
Teil ihres Lebens hat sie immer für sich behalten.«
»Hätte ich mir wohl denken können.«
»Das heißt nicht, dass sie sich dafür geschämt hätte. Es war einfach nicht die Art Dinge, die sie in meiner Gegenwart erwähnt hätte. Aber ich kenne jemanden, der
würde
drüber reden.« Sie holte einen BlackBerry aus der Tasche. »Eine schwarze Hexe, die meine Mutter gekannt hat. Sie hat sich letztes Jahr bei mir gemeldet, hat gesagt, sie wolle sich gern mal mit mir unterhalten – ein paar Erinnerungen an Mom austauschen.«
»Nett von ihr.«
Savannah warf mir einen vielsagenden Blick zu. »Du glaubst doch wohl nicht, ich hätte ihr den Mist abgenommen? Die wollte einfach Kontakt zu Eve Levines Tochter aufnehmen, bevor die Konkurrenz draufkommt.
Das
ist jetzt etwas, das hat meine Mom mir wirklich beigebracht. Solche Leute wollen immer irgendwas.«
»Du hast dich also nicht drauf eingelassen?«
Sie lächelte. »Das hab ich nicht gesagt. Der Folgesatz in der Lektion von meiner Mom? Solche Leute wollen vielleicht irgendwas von mir, aber das kann man nutzen – es rumdrehen und etwas von ihnen kriegen.« Sie warf einen Blick über die Schulter und senkte dann die Stimme. »Wir haben einander E-Mails geschickt und uns auch ein-, zweimal getroffen. Sie ist nützlich. Paige und Lucas kriegen von so jemandem keine Informationen. Aber ich? Ich ziehe die Verstörter-Teenager-Nummer ab, und sie ist Wachs in meinen Händen. Die würde mir alles erzählen, wenn es bedeutet, dass sie Eve Levines Tochter als Verbündete gewinnt. Die Frau ist ein Idiot. Aber ein nützlicher Idiot.«
Mir wurde kalt bei dem Ausdruck, den ich in ihren Augen sah.
»Insofern, yeah, ich hab mit ihr zu tun gehabt«, fuhr Savannah fort. »Einfach um Zeug für Paige und Lucas rauszufinden. Gesagt habe ich ihnen das natürlich nicht. Wenn die rauskriegten, dass ich mit einer wie der auch nur rede, würden sie die Krise kriegen. Und mich dann wahrscheinlich fürs Leben irgendwo einmauern, oder so.«
»In diesem Fall sollte ich wahrscheinlich nicht gerade deinen Namen erwähnen, wenn ich mich bei dieser Frau einführen will.«
Savannah zögerte. »Du hast recht. Aber Moms Namen kannst du nehmen. Sag Molly doch, du kannst ihr ein Exklusivinterview mit Eve Levine verschaffen, dann gibt sie
Weitere Kostenlose Bücher