Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong

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geändert. Wenn seine selbstherrliche Entschlossenheit mir jedoch in dieser Sache half, würde ich mich nicht beschweren.
    »Wen willst du …?«, begann ich.
    Er winkte ab. »Du wirst schon sehen.«

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13 Natur und Wissenschaft
    N ach der Séance hatte ich ein weiteres Interview anstehen und dann bis auf weiteres nichts mehr. Jeremy würde in ein paar Stunden eintreffen. Robert hatte nichts Brauchbares herausgefunden. Kristof war noch nicht wieder aufgetaucht. Also blieb mir nichts anderes übrig, als inzwischen die Zeit totzuschlagen. Ich beschloss Paige anzurufen und nachzufragen, was
sie
über Rituale mit Kindern wusste. Es war nicht die Sorte Anruf, die man in der Öffentlichkeit erledigen konnte, also ging ich ins Freie.
    Ich hatte mich gerade auf die vordere Veranda gesetzt, als Will mich ansprach. Ich erwiderte die Begrüßung des untersetzten jungen Mannes, und er reichte mir eine Flasche eiskaltes Wasser.
    »Ich hab Sie rausgehen sehen und dachte, Sie können das hier vielleicht brauchen. Die Sonne ist ziemlich mörderisch heute.«
    »Das ist reizend. Danke.«
    »Oh, und ich wollte Ihnen außerdem sagen, wie mir Ihr Beitrag neulich gefallen hat, das mit Tansy Lane. Unglaublich. Die ganze Crew redet immer noch davon. Ich glaube, Sie haben ein paar Leute bekehrt, Ms. Vegas.«
    Ich lachte. »Jaime, bitte. Und ich hoffe, die sind immer noch so überzeugt, wenn alles vorbei ist, weil das ganz entschieden keine typische Beschwörung war. Ich habe Glück gehabt – ich kann nur hoffen, dass das ein gutes Omen für den Rest der Show ist.«
    Mein Blick glitt kurz zu dem Handy in meiner Hand – ein kleiner Hinweis darauf, dass ich aus einem bestimmten Grund auf die Veranda herausgekommen war.
    Er trat näher heran und senkte die Stimme. »Ich wollte außerdem noch sagen, wie gut Sie das mit Angelique hingekriegt haben.«
    Ich setzte zum Protest an, schließlich hatte ich Angelique in keiner Weise »hingekriegt« – aber er redete weiter, bevor ich es aussprechen konnte.
    »Ich kann’s immer noch nicht so recht glauben, dass die sie wirklich mit in die Show reingenommen haben, nach all dem Zeug …« Er hustete. »Na ja, Sie wissen, was ich meine. Und jedenfalls, in den Augen der meisten von uns sind Sie auf Ihrem Gebiet immer noch die Nummer eins, und wir freuen uns alle drauf zu sehen, dass Sie ihr zeigen, wo sie wirklich hingehört.«
    Ich sah seinem Gesicht an, dass er willens und sogar begierig war weiterzureden, aber würde es mir helfen zu wissen, was genau Angelique gesagt hatte? Nein. Wenn ich die Sticheleien oder Unterstellungen zu hören bekam, würde ich ihr wahrscheinlich wirklich zeigen wollen, »wo sie hingehörte«, und ich konnte es mir nicht leisten, das zu tun. Nicht bei dieser Show.
    »Ich weiß die Solidarität wirklich zu schätzen. Aber jetzt muss ich …«
    »Natürlich. Und danke dafür, dass Sie heute Morgen bei Mr. Grady so verständnisvoll waren. Becky war richtig froh drüber. Sie hat Angst gehabt, dass das schwierig werden könnte, wo Sie doch eine eigene Show vorbereiten und Grady hofft hierherzuziehen.«
    »Herzu-?«
    Ich klappte den Mund zu. Das nun war schwieriger zu ignorieren.
Deutlich
schwieriger. Aber ich versprach mir selbst, dass ich mich später nach den Details erkundigen würde. Im Augenblick musste ich mich auf diese Geister konzentrieren.
    Als er im Haus verschwand, ging ich die Verandastufen hinunter und fing ein Aufblitzen im Gebüsch auf, wie Sonnenlicht, das von einem Spiegel zurückgeworfen wird – oder einem Objektiv. Ein längerer und aufmerksamerer Blick in die Runde, während ich auf das Rascheln eines hastigen Rückzugs lauschte. Stille.
    Vielleicht war da nichts gewesen. Oder vielleicht ein Angehöriger der Crew, der sich mit einer Kamera in den Sträuchern herumdrückte und auf eine Aufnahme hoffte, die man an die Illustrierten verkaufen konnte. Fotos von C-Stars bringen nicht viel, aber wenn sie peinlich genug sind, bekommt man immerhin noch ein paar Dollar dafür. Noch ein letzter Blick in die Runde, dann ging ich zur Straße hinunter – wobei ich darauf achtete, die Schultern nicht hängen zu lassen und die Augen nicht unschmeichelhaft zusammenzukneifen, einfach sicherheitshalber.

    Nach dem Telefonat mit Paige besorgte ich mir in der Küche ein Sandwich. Ich war nicht in der Stimmung für ein gemeinsames Mittagessen gewesen, und inzwischen war es fast zwei. Aus dem Augenwinkel sah ich Grady hereinkommen. Sein Gang war flüssig, fast