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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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neben mich, sein Blick folgte dem Strahl der Taschenlampe.
    Ich flüsterte: »Irgendwas hier sagt mir, dass die Jünger ihre Inspiration eher aus so was beziehen als von Asmodai.«
    Er schüttelte den Kopf und senkte den Blick; jeder Zug seines Gesichts verriet seinen Widerwillen.
    Ich griff nach der Türklinke, hielt inne und ließ Jeremy vor. Er öffnete die Tür, zog dann einen Handschuh aus und streckte ihn mir hin. Als ich protestieren wollte, schob er ihn mir in die Hand.
    »Du kannst nicht suchen, wenn du nichts berühren kannst.«
    Ich zog den Handschuh an. »Gibt es hier noch irgendwas? Überwachungskameras vielleicht?«
    Er schüttelte den Kopf. Tatsächlich wäre es auch eher kontraproduktiv gewesen. In einem Laden wie diesem wollten die Kunden wahrscheinlich nicht unbedingt gefilmt werden.
    Wir traten ein.

[home]
20 Hardcore
    D ie Tür öffnete sich hinter einem Kassentisch. Mein Blick fiel sofort auf den grauen Tresor darunter.
    »Nicht mal du kannst den aufbrechen«, flüsterte ich.
    »Es dürfte eigentlich auch nicht nötig sein. Stell dir vor, du wärst Botnick …«
    »Lieber nicht.«
    Er lächelte. »Nur pro forma. Wenn jemand diesen Laden ausrauben wollte, was würde sich ein professioneller Dieb als Erstes vornehmen, nach der Kasse?«
    Ich zeigte auf den Safe.
    »Weshalb er wahrscheinlich Dokumente, Schecks und wertvollere Waren da drin aufbewahrt, aber es ist nicht der richtige Ort für Dinge, die schwer zu ersetzen sind, oder Dinge, die man einer Versicherungsgesellschaft nicht nennen kann.«
    »Wie zum Beispiel Formelbücher, Aufzeichnungen über Rituale oder Listen von Kontaktleuten? Ist es das, wonach wir suchen?«
    Er nickte. »Vor allem Dokumente. Bücher, Tagebücher, Korrespondenz, Mitgliederlisten, alles, was mit Magie oder mit seinem Kult zu tun hat. Ich durchsuche sein Büro. Nimmst du den Laden?«
    »Mache ich.«
    Im Hauptraum des Geschäfts war eine Auswahl von okkultem und SM -Bedarf ausgestellt – alles von magischen Fetischen hin zu Fetischistenspielzeug und alles verhältnismäßig zahm, sowohl was das magische als auch was das Sexzubehör betraf. An einer Wand hing eine Auswahl von Handschellen aus diversen Materialien, von Metall über Gummi zu Fruchtgummi. Ein Regal voller Bücher –
Occult Mysteries Revealed
und
Rituals for Beginners
 – die Sorte, die man auch in der Esoterikabteilung einer ganz normalen Buchhandlung gefunden hätte. Ein Ständer mit Peitschen, die mehr nach Requisiten als nach Folterwerkzeugen aussahen. Kerzen, Amulette, Kelche, sogar ein Schränkchen mit biologischen Kräuterteemischungen, die von einer Wiccanerin aus der Nachbarschaft hergestellt wurden.
    Ich hielt die Taschenlampe nach unten gerichtet, damit man das Licht durch die Rauchglastür nicht erkennen konnte, und sah mir ein paar weitere Dinge an. Unter den Vitrinen und Regalen fand ich Schränke, aber keiner davon war abgeschlossen, und alle enthielten nur einen Vorrat der über ihnen ausgestellten Dinge.
    Weiter links bemerkte ich eine Tür mit einem Schild daran – ZUTRITT NUR FÜR ANGESTELLTE . Nicht die Toilette – die hatten wir bereits gesehen. Nicht das Büro – dort war Jeremy gerade.
    Ich ging hin und versuchte mich am Türknauf. Abgeschlossen.
    »Jeremy?«, flüsterte ich. »Da ist eine verschlossene Tür.«
    Er erschien in der Bürotür, kam zu mir herüber und beugte sich vor, um das Schloss zu inspizieren.
    »Sieht aus, als ob ein ordentlicher Dreher …«, begann ich.
    Er hielt einen Schlüsselring hoch.
    » … o-oder auch der Schlüssel«, lächelte ich, während er einen davon ausprobierte.
    »Es macht unsere Anwesenheit hier weniger auffällig. Ich hab sie unter der Kasse gefunden. Das Büro war auch abgeschlossen, ich könnte mir vorstellen, es gibt einen Schlüssel für …« Das Schloss klickte. »Da.«
    Er öffnete die Tür. Pechschwarz. Er spähte ins Innere; seine Augen wurden schmal, als er etwas zu erkennen versuchte. Seine Nachtsicht war wahrscheinlich so gut wie meine Taschenlampe. Ich tippte ihm auf den Arm.
    »Ich mach’s schon«, sagte ich.
    Ein kleines Lächeln. »Entschuldigung. Blanke Neugier.«
    Er kehrte in den Büroraum zurück.
    Ich trat durch die Tür und in einen Raum, der mir zunächst nicht größer vorkam als eine Abstellkammer, leer, mit Vorhängen auf beiden Seiten. Ich griff nach dem auf der rechten Seite und zog ihn zurück. Dahinter lag ein größerer Lagerraum, wahrscheinlich nicht kleiner als der, durch den wir eingestiegen

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