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Lockruf des Blutes

Lockruf des Blutes

Titel: Lockruf des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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wirken seine Augen kalt und ausdruckslos.
    Regle die Sache mit Trish. Und deine Angelegenheiten mit deinen Eltern. Es ist höchste Zeit, mit deiner Ausbildung zu beginnen. Warte nicht zu lange, Anna.
    Er sieht Frey an. Frey nimmt mich beim Arm. »Der Gerichtsmediziner ist da. Wir gehen hinten raus.«
    Ich rapple mich vom Sofa hoch. Als ich zu Williams zurückblicke, ist er schon auf dem Weg zur Haustür.
    »Warte.«
    Er dreht sich um.
    »Was wird aus Trish und den Videos auf diesen Computern? Was passiert jetzt damit?«
    »Das sind Beweismittel, Anna. Ich kann dir nicht versprechen, dass sie nicht vor Gericht verwendet werden.«
    Er muss mir meine Bestürzung angesehen haben, denn er fügt hinzu: »Wenn es uns gelingt, Bradley und die beiden da draußen von einem Deal zu überzeugen, kommt es vielleicht gar nicht zu einem Prozess. Ich spreche mit der Staatsanwaltschaft. Mehr kann ich nicht tun.«

Kapitel 46
    F rey und ich entwischen über den Zaun in den Nachbarsgarten. Die vielen Polizeiautos vor der Tür geben uns die Sicherheit, dass der Nachbar, selbst wenn er zu Hause ist, wohl eher nicht nach draußen kommen wird, um nachzusehen, was da los ist. Wir warten, bis die Leute von der Spurensicherung und der Gerichtsmedizin im Haus verschwunden sind, und gehen dann ruhig zum Auto. Er nimmt mir die Schlüssel ab und hält mir die Beifahrertür auf.
    »Ich fahre. Du siehst fertig aus.«
    Da widerspreche ich ihm nicht. Ich fühle mich, als hätte ich einen Marathonlauf hinter mir, zu müde, als dass es mich noch interessieren würde, ob ich es über die Ziellinie geschafft habe. Ich will nur, dass es vorbei ist. Und trotz allem, was ich getan habe, kann ich Trish vielleicht nicht davor beschützen, dass ihre Videos in einem Gerichtssaal gezeigt werden. Und Williams’ Worte über mich selbst haben mich erschüttert und verwirrt. Sie erinnern mich an das, was Casper mir gesagt hat. Zweimal schon. Ich verliere allmählich die menschliche Anna an den Vampir in mir.
    »Soll ich dich zu deiner Wohnung fahren?«
    Ich schüttele den Kopf. »Wir müssen Ryan nach Hause bringen, und Trish zu meinen Eltern.«
    »Was ist mit Trishs Großmutter?«
    »Um die kümmern wir uns morgen. Ich habe meiner Mutter versprochen, Trish bis heute Abend nach Hause zu bringen. Und dieses Versprechen werde ich halten.«
    Frey schweigt kurz und hält den Blick auf den Verkehr vor uns gerichtet. »Was wirst du Trish sagen?«
    Ich weiß es nicht. »Die Ergebnisse des Gentests bekomme ich erst morgen.« Ich erlaube mir, laut vor mich hin zu denken. »Ich sage ihr einfach, dass meine Mutter sich erboten hat, sie über Nacht bei sich aufzunehmen. Dass die Presse nach den Neuigkeiten über Bradleys Festnahme das Haus ihrer Großmutter belagert und wir dachten, es wäre besser, sie nicht den Reportern und Kameras auszusetzen.«
    Frey nickt.
    »Könnten wir im Büro vorbeischauen? Ich will mein Auto abholen.«
    Frey erfüllt meine Bitte. Davids Hummer steht auf seinem Parkplatz vor dem Gebäude. Ich möchte unbedingt da hinein, das Gesicht meines absolut menschlichen Partners berühren und ihm sagen, dass ich morgen wieder zur Arbeit komme.
    Aber ich lasse es, weil ich nicht sicher bin, ob ich wirklich kommen werde.
    Ich folge Frey in meinem Wagen zum Park. Unterwegs rufe ich meine Mutter an und sage ihr Bescheid, dass sie uns erwarten kann. Ich gebe ihr eine kurze Zusammenfassung der jüngsten Ereignisse und erinnere sie daran, dass das Ergebnis des Vaterschaftstests morgen vorliegen wird. Damit will ich ihr zu verstehen geben, dass sie Trish noch nichts sagen soll, solange wir keine Gewissheit haben.
    Sie reagiert allerdings nicht darauf. Sie ist so aufgeregt vor Freude, Trish bald wohlbehalten bei sich zu Hause zu haben, dass ihr alles andere unwichtig erscheint. Aber sie ist verärgert über mich; das höre ich an ihrer Stimme. Als sie sich bei mir bedankt, bevor wir auflegen, geschieht das mit steifer Förmlichkeit.
    Wir wollen die Kinder abholen, doch trotz der Umstände, die sie hierher geführt haben, zögern beide. Für sie geht etwas zu Ende, das sie vor allem als großes Abenteuer betrachten. Die Unverwüstlichkeit von Teenagern. Nur Freys Versprechen, sie könnten wieder zu Besuch hierherkommen, bewegt sie zum Aufbruch.
    Frey erbietet sich, Ryan nach Hause zu fahren, also steigen Trish und ich in mein Auto.
    »Wo fahren wir hin?«, fragt sie. Nun, da wir beide allein sind, klingt ihre Stimme nicht mehr so sprudelnd und freudig. Das gequälte,

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