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Lockruf des Blutes

Lockruf des Blutes

Titel: Lockruf des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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fühlt sich durch den Stoff hindurch warm an. »Ich wollte dich nicht erschrecken«, sagt er.
    »Mich erschrecken?« Ich tue so, als hätte ich keine Ahnung, wovon er spricht.
    »Mit der Baby-Sache.« Er zögert. »Schon mal darüber nachgedacht?«
    Ich schiebe den Drink als Grund vor, ein wenig von ihm abzurücken. Max rückt nach, kuschelt sich an mich, und auch seine Hand ist wieder da. Diesmal spielen die Finger mit dem Bund meiner Schlafanzughose, sie winden sich hinein und kriechen abwärts.
    Ich rücke noch weiter ab. »Max, das kann nicht dein Ernst sein. Du hast einen Beruf, bei dem du ständig mehrere Wochen am Stück unterwegs bist. Ich muss einen verschwundenen Teenager aufspüren. Nein, ich habe noch nie darüber nachgedacht.« Mein Tonfall hat die gewünschte Wirkung. Er rückt ab und greift nach seinem Drink. Ich sehe ihm an, dass er verlegen ist, und räuspere mich.
    »Also, Max. Wir wollten reden. Wie ist es heute für David und dich gelaufen?«
    Er mustert mich. Ich habe den richtigen »Schluss mit dem Unsinn, reden wir über wichtigere Dinge«-Tonfall getroffen. Anscheinend funktioniert er, denn Max nippt an seinem Drink und sagt: »War ein Spaziergang. Es hat sogar Spaß gemacht. David ist eigentlich gar nicht so übel.« Er trinkt noch einen Schluck Scotch und fügt hinzu: »Wir haben festgestellt, dass wir etwas gemeinsam haben.«
    Ich kichere hämisch. »Du und David? Wollen doch mal sehen, hmm. Die Tatsache, dass ihr beide Sportskanonen und Adrenalinjunkies seid, kann es ja nicht sein. Das wäre viel zu offensichtlich. Also bleibt nur eines übrig – ihr seid beide in Gloria verliebt.«
    Er zieht eine Augenbraue hoch. »Nah dran«, sagt er. » Dich lieben wir beide.«
    Ich ersticke beinahe an einem Mund voll Scotch.
    Max lacht. »Ich meine doch nicht, dass wir dich beide auf die Art lieben. Ich meine, für David bist du so etwas wie eine Schwester. Er will dich beschützen. Es fällt ihm nicht leicht, über das hinwegzukommen, was vor ein paar Monaten passiert ist. Er sagt, das könne er sich nie verzeihen.«
    Ein weiteres Thema, das ich lieber nicht vertiefen möchte. Weder David noch Max wissen, was in jener Nacht wirklich passiert ist, und sie werden es auch nie erfahren. Genauso, wie David nie erfahren wird, dass ich ihn vor dem sicheren Tod bewahrt und aus Averys Händen – oder eher vor seinen Zähnen – gerettet habe.
    Aber was sollte das gerade heißen – dass Max mich auf die Art liebt? Was ist denn los mit ihm?
    Ich schüttele das innerlich ab. Später. Jetzt müssen wir über wichtigere Dinge sprechen.
    Ich verdränge die Panik aus meiner Stimme. »Ich muss etwas Wichtiges mit dir besprechen, Max.«
    Er lehnt sich ins Sofakissen zurück und wedelt mit der Hand, als wolle er sagen: »Nur zu.«
    »Was weißt du über Kinderpornos?«
    Eine seiner Augenbrauen schießt in die Höhe. »Kinderpornos?« Dann eine nachdenkliche Pause. »Hat das irgendetwas mit diesem ermordeten Mädchen zu tun?«
    »Ich bin nicht sicher. Noch nicht. Ich muss nur wissen, was man unternehmen kann, um jemanden zu überführen, der sein eigenes Kind gegen Geld fremden Männern zur Verfügung gestellt hat.«
    Den Abscheu in meiner Stimme könnte ich nicht unterdrücken, selbst wenn ich mich bemühen würde.
    Max richtet sich auf. »Glaubst du, dass Barbara Franco das passiert ist?«
    Ich hebe die Hand. »Nein. Ich glaube nicht, dass Barbara direkt etwas mit Kinderpornographie zu tun hatte, aber möglicherweise wurde sie ermordet, weil sie jemanden kannte, bei dem das der Fall war.«
    Max hat auf einmal diesen strengen Bullenblick. »Und du fürchtest, Trish könnte die Nächste sein? Damit musst du zu den Behörden gehen«, erklärt er. »Ich mache keine Witze, Anna. Das ist eine sehr ernste Sache. In dieser Szene tummeln sich die allerübelsten …«
    Er kommt in Fahrt. Aber ich habe nicht die geringste Lust, mir seinen Vortrag anzuhören. »Hör mir zu, Max. Ich verspreche dir, die Sache den Behörden zu übergeben, sobald ich etwas Konkretes in der Hand habe. Ich möchte von dir nur wissen, was für Beweise ihr brauchen würdet, um diese Leute wegzusperren.«
    Er runzelt die Stirn und funkelt mich auf diese männlich-autoritäre Weise an, dass ich ihm die strenge Miene am liebsten vom Gesicht wischen würde. Aber das würde mir jetzt gar nicht weiterhelfen, oder? Also lächle ich, schürze mädchenhaft die Lippen und nicke ihm ermunternd zu.
    Seine Miene wird weicher. »Computer«, sagt er. »Diese

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