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Lockruf des Blutes

Lockruf des Blutes

Titel: Lockruf des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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von Farbe aus Darryls Gesicht weichen. Er drückt den Arm an sich und sieht aus, als könnte er nun endlich verängstigt genug sein, um zu kooperieren.
    »Also, versuchen wir es noch einmal. Warum folgst du mir? Dachtest du, wenn du herausfindest, wo ich wohne, könntest du ab und zu auf einen Quickie vorbeischauen? Dachtest du, dass wir vielleicht Freunde werden? Was hast du dir dabei gedacht, Darryl?«
    Sein Mund verzerrt sich, seine Stimme klingt leicht panisch. »Ich weiß es nicht. Ich wollte dich heute Morgen gar nicht aufsuchen. Als ich dich gesehen habe, habe ich einfach spontan beschlossen, dir zu folgen. Ich wollte doch nur herausfinden, wer du bist.«
    Die Antwort klingt ehrlich, aber sie ist weder tröstlich noch beruhigend. Mir fällt nur eine einzige Möglichkeit ein, diesen dummen Jungen von mir und den Menschen, die ich liebe, in Zukunft fernzuhalten.
    »Du gehst gern nach Beso de la Muerte, nicht?«
    Der Themenwechsel verwirrt ihn. Er nickt krampfhaft.
    Ich beuge mich zu ihm hinüber und nehme wieder seinen Arm. Ich drücke ihn an meine Lippen. Erst versucht er, zurückzuweichen, doch als ich diesmal sacht an der Wunde sauge und lecke, um sie zu schließen, entspannt er sich merklich. Ich hebe die Hand, ziehe seinen Kopf zu mir heran, hauche ihm ins Ohr und spiele mit der anderen Hand am Bund seiner Shorts. Er stöhnt.
    »Schließen wir ein Abkommen«, flüstere ich. »Du lässt mich hier in San Diego in Ruhe, vergisst alles, was du heute gesehen hast, und wir treffen uns dort, am Freitag. Das ist übermorgen. Nur zwei Tage, und ich gebe dir, was du willst.«
    Er nimmt meine Hand, schiebt sie an seinem Bauch abwärts und windet sich auf dem Sitz herum, bis ich die Regung zwischen seinen Beinen spüren kann. Seine Haut ist schleimig vor Schweiß. Ich schließe die Augen und denke an Trish, um nicht laut zu würgen.
    Seine Stimme klingt heiser vor Begehren. »Woher soll ich wissen, dass du Wort hältst?«
    Am liebsten hätte ich zur Antwort seinen widerlichen Schwanz gepackt und daran gezerrt, bis er schreit. Stattdessen streiche ich darüber und säusele: »He, du weißt genau, wo ich heute überall war. Ich denke, du könntest mich problemlos aufspüren, wenn ich nicht komme. Was hast du also zu verlieren?«
    »Wie wäre es mit einem kleinen Vorschuss?«, fragt er und schiebt sich auf dem Sitz herum.
    »M-m.« Ich ziehe die Hand zurück und richte mich auf. »Du wirst leider bis Freitag warten müssen. Also, abgemacht?«
    Er hat nun seine eigene Hand zwischen seine Beine geschoben, sein Blick ist glasig, wirr. »Verdammt, ja«, sagt er. »Abgemacht.«
    »Schön, Darryl. Du kannst an dir herumspielen, wenn du zu Hause bist. Ich will, dass du jetzt wegfährst.«
    Er richtet sich auf dem Fahrersitz auf, eine Hand noch immer zwischen seinen Beinen beschäftigt, und lässt mit der anderen den Motor an.
    Ich kann es nicht mehr sehen. Ich steige aus und bleibe stehen, während Darryl vom Parkplatz fährt. Er winkt mir sogar noch aus dem offenen Fenster zu, so dass ich mich frage, wie er gerade lenkt. Ich rubbele meine Hand so energisch an meinen Jeans, dass die Handfläche brennt.
    Frey steigt aus meinem Auto und sieht mich mit einer Mischung aus Abscheu und Unglauben an.
    Du hast dich bereit erklärt, dich von diesem Idioten ficken zu lassen?
    Ich weiß nicht, was mich mehr überrascht – die Tatsache, dass er die Unterhaltung im Wageninneren gehört oder das Wort »ficken« gebraucht hat.
    Er schnaubt. Ich bin eine Raubkatze, schon vergessen? Ich höre sehr gut.
    Ich schiebe mich an ihm vorbei und steige ein. Ich habe nicht die Absicht, mich von Darryl ficken zu lassen. Weder morgen noch sonst wann. Ich wollte uns nur ein bisschen Zeit erkaufen.
    Frey lässt sich auf den Beifahrersitz sinken, und ich reiche ihm Darryls Fahrzeugpapiere. Heb das gut auf. Darryl glaubt vielleicht, er wüsste, wo er mich finden kann, aber ich weiß jetzt auch, wo ich ihn finde.
    Er stopft den Fahrzeugschein ins Handschuhfach und klappt es wieder zu. Woher kennst du so einen Kerl?
    Beso de la Muerte. Ich werfe ihm einen Blick zu. Kennst du den Ort?
    Er schüttelt den Kopf. Du gehst dorthin, um zu trinken? Was denkst du dir eigentlich dabei? Weißt du nicht, was dieser Ort für einen üblen Ruf hat? Sein herablassender Tonfall und die missbilligende Miene sind zu viel für mich.
    Was soll ich denn sonst tun? Ich kann nicht ins nächste Zoogeschäft gehen und mir ein paar Dosen Fleisch kaufen. Ich brauche frisches Blut, weißt

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