Lockruf des Glücks
Stimme.
»Laura«, erwiderte er hinter Megans Rücken. »Wie nett, dich zu sehen. Kennst du Mrs Lambert?«
Abschätzende, aber nicht feindselige, blaue Augen wandten sich Megan zu. »Mrs Lambert. Laura Wray, Atlanta Constitution.«
»Megan, bitte.«
Megan schüttelte die schlanke Hand, die sich ihr entgegenstreckte.
»Ich arbeite bei WONE.«
»Aber Sie sind nicht vor der Kamera?«
»Nein, ich bin Regionalverkaufsleiterin.«
»Schön, Sie kennen zu lernen.«
Es war schwierig über die Natur ihres Lächelns zu entscheiden, Megan ordnete es irgendwo zwischen traurig und sehnsüchtig ein.
»Ich glaube, dass die Plätze auf der anderen Seite des Gangs noch frei sind«, sagte Laura.
Wieder bemerkte Megan Hoffnung in ihrer rauchigen Stimme.
»Nein danke«, lehnte Josh ab, noch bevor Megan ihre Meinung äußern konnte. »Die Sonne wird nach dem Start auf dieser Seite hereinscheinen. Ich habe weiter hinten noch freie Plätze gesehen.«
Sanft, aber bestimmt, schob er Megan den schmalen Gang entlang. »Bis später, Laura«, sagte er beiläufig.
»Ja, bis später.« Ihre Stimme verlor sich.
Megan setzte sich auf den Fensterplatz, auf den Josh
gedeutet hatte. Er brachte ihre Taschen zu einem kleinen Schrank am Heck des Flugzeugs und kam zurück, um sich neben sie zu setzen.
»Bequem?«
»Ja, aber ich bekomme den Sicherheitsgurt nicht heraus. Er klemmt zwischen dem Sitz und der Wand.«
Er lehnte sich hinüber um das Problem in Augenschein zu nehmen. »Ich glaube, ich kann ihn herausholen.« Er beugte sich über ihren Schoß, griff nach dem Nylongurt und zog kräftig. Sein Ellbogen stieß an ihre Brust, nicht schmerzhaft, aber heftig genug, um sie beide sekundenlang erstarren zu lassen.
Er drehte sich um, um zu sehen, ob etwas passiert war. »Es tut mir leid«, sagte er brüsk und starrte auf ihre Brüste. »Habe ich dir wehgetan?«
Da sie sich selbst nicht traute, schüttelte Megan nur den Kopf. Mit einem weiteren, vorsichtigeren Ruck kam der Gurt frei, und Josh schnallte sie an. Er ließ sich ausgesprochen viel Zeit, um seine Länge richtig einzustellen. Seine Hände lagen länger als nötig in ihrem Schoß, nachdem der Verschluss eingerastet war. Seinen eigenen Sitzgurt stellte er mit weit weniger Zeremoniell ein.
Als Terry Bishop die anderen Gäste bat, ihre Plätze einzunehmen, blieben viele kurz stehen, um mit Megan und Josh zu reden. Er stellte ihr alle vor, die sie noch nicht kannte. Sie sah den Neid in den Augen der Frauen und wissende Vermutungen in den Augen der Männer.
Es verletzte sie, dass jeder automatisch annahm, dass sie Joshs neueste Eroberung und Reisebegleitung war, aber das war der Preis, den sie für ihren Sieg zu zahlen hatte. Wenn alles nach Plan lief, würden am Ende dieses Wochenendes die Telefonverbindungen nach Atlanta von der Nachricht glühen, dass die Regionalverkaufsleiterin von WONE und Josh Bennett eine »Story« sind. Dass ihr verstorbener Ehemann der Angestellte von Josh gewesen war, würde die Sache noch pikanter machen.
»Was macht Barnes?«, fragte Josh, nachdem sie abgehoben hatten, über das Brummen der Motoren hinweg.
Sie drehte sich ihm ein wenig zu und als ihr Knie in der Enge gegen seines stieß, ließ sie es dort. »Das sollte ich vermutlich dich fragen. Hast du noch Beschwerden gehört?«
»Nicht einen Hauch. Ich denke, du hast ihm einen gehörigen Schreck eingejagt.« Seine Zähne schimmerten glänzend weiß aus seinem gebräunten, markant geschnittenen, attraktiven Gesicht. Die Sonne von Hilton Head würde den tiefen Bronzeton seiner Haut intensivieren.
»Ich behalte ihn genau im Auge«, sagte Megan. »Die hohen Tiere der Holding waren diese Woche bei uns. Sie haben meine Vorgaben erhöht. Ich kann mir keine kostspieligen Fehler erlauben. Abgesehen davon würde ich Barnes nur extrem ungern gehen lassen. Wenn er sich anstrengt, ist er ein hervorragender Verkäufer.«
»So etwas wie dich gibt es selten, Megan.«
Der vertrauliche Ton seiner Stimme ließ sie zu Josh aufblicken.
»Du verbindest Professionalität mit Weiblichkeit.«
Die Muskeln, die ihren Hals zuzogen, machten das Sprechen schwer, aber sie antwortete. »So selten ist das heute nicht. Viele Frauen arbeiten in Bereichen, die in der Regel Männern vorbehalten sind, und sie machen ihre Arbeit bewundernswert gut.«
Er dachte einen Moment darüber nach, dann sagte er: »Ja, aber viele Frauen würden es lieben, einen Mann kleinzukriegen, nur zum Spaß, nur um ihre Position zu rechtfertigen und um
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