Lockruf des Glücks
Anschwellen ihrer Brustwarzen nicht verbergen. Sie bemerkte, dass sie sich wie zwei dunkle Schatten unter dem aprikotfarbenen Stoff abzeichneten. Noch mehr erschrak sie, als sie sah, dass das passende Höschen, anstatt ihre intimsten Orte zu verbergen, seine Augen vielmehr auf sich zogen.
»Kann ich hereinkommen?«, fragte er mit belegter Stimme.
Sie hätte ihn ebenso abweisen können, wie sie in der Lage gewesen wäre, ihre Flügel zu spreizen und davonzufliegen. Ihre Augen maßen sich, als sie am Griff fingerte und die Tür aufgleiten ließ. Er trat herein und in der Meeresbrise, die um ihn herumwirbelte und die Vorhänge wie ein Segel bauschte, starrten sie einander noch immer gierig an.
Er trug Joggingkleidung, Trägerhemd und Shorts. Welcher Mann außer Joshua Bennett könnte es sich leisten, leuchtendes Rot zu tragen?, fragte sie sich. Die Farbe betonte die nussbraune Tönung seiner Haut, während im tiefen Ausschnitt seines Trägerhemds die dichten, dunklen Brusthaare seine herbe Männlichkeit unverfroren zur Schau stellten.
Megan sehnte sich danach, die harten Kurven seines Bizeps zu berühren, der unterhalb der schmalen Träger seines Shirts bloß war.
Seine langen Oberschenkel, seine kräftigen Waden und gut geformten Beine waren bis auf ein paar ausgetretene Laufschuhe unbedeckt. Er war kein Gelegenheitsläufer. Sie wusste, dass er es ernst nahm.
»Guten Morgen, kleines Mädchen. Willst du nach draußen kommen und spielen?«, fragte er. Seine Augen streiften über ihren verwuschelten Kopf, ein liebevolles Lächeln spielte auf seinen Lippen.
»Meine Mutter hat mir verboten, mit älteren Jungen zu spielen«, griff sie das Spiel auf. Sie drehte sich frech auf ihren Fersen, warf ihren Kopf in den Nacken und streckte ihre Nase in die Luft.
»Du hättest auf deine Mutter hören sollen«, sagte er, grabschte nach dem Rücken ihres Nachthemdes und hielt sie fest. Seine Hand schloss sich um ihren Oberarm, sie wurde mit einer Wucht an seine Brust gezogen, die ihnen beiden die Luft nahm. Oder war es die Nähe ihrer Körper, die zu spärlich bekleidet waren, als dass sie nicht die wesentlichen Unterschiede zwischen ihnen wahrnehmen konnten? »Mit Jungs in meinem Alter zu spielen, kann ausgesprochen töricht sein«, wisperte Josh.
Sein Mund traf sie mit einer Wildheit, die durch Zärtlichkeit gemildert wurde. Lippen bestaunten sich, klammerten sich aneinander, wurden eins. Seine Zunge brach durch ihre Zähne, berührte neckend die Spitze ihrer Zunge, lieferte sich mit ihr ein Geplänkel, bis er zum Sieger erklärt und ihm alle Privilegien eingeräumt wurden, die mit diesem Titel einhergingen. Erfahren,
gemächlich und gründlich untersuchte er die eroberten Territorien.
Zögernd hob er seinen Kopf, reihte kleine, feuchte Küsse wie kühlenden Balsam auf ihre geschwollenen Lippen. Seine Hände glitten an ihren Armen herunter und rieben mit seinen Handflächen an den Seiten ihrer Brüste.
»Ich hatte heute Morgen vor zu trainieren«, murmelte er.
»Das solltest du auch tun.« Ihre Lippen lagen an den starken Säulen seines Nackens und genossen den Geruch seines Rasierwassers und den Geschmack seiner Haut.
Seine Hände waren hinter ihrer Taille verschränkt, und er lehnte sich zurück, um sie anzusehen. »Aber wenn ich hier nicht rauskomme und wenn du nicht diesen verführerischen Gesichtsausdruck änderst und dir noch ein paar Kleidungsstücke anziehst, werde ich, wenn ich mit dir fertig bin, nicht mehr genug Energie zum Kriechen haben, geschweige denn ein paar Meilen zu laufen.« Er küsste sie auf die Nasenspitze und ließ seine Hände sinken. »Du kommst mit, oder?«
»Ein paar Meilen?«
Er lachte. »Eine Meile?«
»Eine halbe«, gab sie nach.
»Das wird dich aber nicht für einen Marathon fit machen.«
»Warte hier, bis ich mich umgezogen habe.«
Sie lief in das Ankleidezimmer und schloss die Jalousientür
hinter sich. »Wie hast du geschlafen?«, rief sie, als sie ihr Nachthemd und den Slip abstreifte. Ihr wurde schwindelig bei dem Gedanken, dass sie, nur wenige Schritte von ihm entfernt, nackt war. Was würde er tun, wenn...? Was für eine dämliche Frage. Sie wusste genau, was er tun würde.
»Ich hatte eine miese Nacht. Nur ein paar Strumpfhosen haben mir Gesellschaft geleistet.«
Sie hörte die Bettfedern quietschen und nahm an, dass er sich auf ihr Bett gesetzt hatte. »Oh? Ich dachte, die Unterkunft wäre äußerst komfortabel.« Sie machte beim Anziehen der Shorts eine Pause, um seine
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