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Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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weit war«, sagte er schließlich, und obwohl er es nicht aussprach, wurde ihr klar, dass sie das Thema lieber fallen lassen sollte.
    Doch das konnte sie nicht, auch wenn ihr Beharren den sinnlichen Zauber vielleicht zerstörte. Ihn zu berühren war nur ein Teil dessen, was sie von diesem Mann brauchte. Seine Seele konnte sie nicht bekommen, konnte nicht seine Gefährtin sein, doch sie würde um alles andere kämpfen, ganz egal, wie sehr es sie verletzen mochte. »Was haben die Medialen getan?«
    »Sie haben meinen Vater zerstört.« Knapp hervorgestoßene Worte. »Eine Woche haben sie gebraucht.«
    Bittere Galle stieg in ihrer Kehle hoch. Es war fast unmöglich, Gestaltwandlerschilde zu durchbrechen, ohne die Person zu töten oder zumindest schwer zu verletzen, aber eine ganze Woche bei einem Wolf, der wahrscheinlich mit Drogen vollgepumpt war … »Es tut mir so leid.«
    »Das braucht es nicht.« Seine Finger umklammerten ihre Hüfte. »Du hattest ja nichts mit dem Experiment zu tun.«
    Kalt überlief sie der Hauch des Grauens. »Ein Experiment?« Sie strich über seine Wange, die hart wie Stein war.
    »Genug davon. Nur Blut und Tod gibt es dort, weiter nichts.« Er fuhr ihr mit der Hand durchs Haar. »Es zählt nur, was wir jetzt sind.«
    Wie konnte er das sagen? Die Vergangenheit hatte Wunden in ihn geschlagen – die Narben trug er noch in seinem Herzen. »Bitte nicht«, flüsterte sie. »Schließ mich nicht so aus.« Gib mir nicht noch weniger als sowieso schon.
    Kopfschüttelnd beugte er sich herunter, um mit einem Kuss das Gespräch zu beenden … und erstarrte. »Deine Augen stehen in Flammen.«
    In die kalte Realität ihres Lebens zurückgestoßen, sah sie in ihren Geist hinein und entdeckte einen Feuersturm. Die kritische Grenze hätte nicht so schnell wieder erreicht werden dürfen, ihre Schilde hätten das Feuer, das alles verzehrte, was ihm im Weg stand, länger zurückhalten müssen. Angst schnürte ihr die Kehle zu, aber darum konnte sie sich jetzt nicht kümmern. »Ich muss aus der Höhle raus. Sofort.«

34
    Sie nahmen ein Allradfahrzeug; Sienna sagte erst »Stopp«, als sie schon weit von der Höhle entfernt in einem abgelegenen Gebiet waren. Sobald Hawke angehalten hatte, taumelte Sienna aus dem Wagen und rannte zu einer kleinen Schneise inmitten hoher Bäume, der Boden war dicht mit Tannennadeln bedeckt. »Bleib weg«, befahl sie Hawke, der ihr nachgeeilt war.
    »Die Erde geht nicht in Flammen auf, wenn du deine Kraft entlädst«, sagte er entschlossen. »Und du hast mich auch nicht verbrannt, als du im Orgasmus die Kontrolle über dich verloren hast.« Er schloss sie in die Arme.
    »Lass mich los!« Die Vorstellung, ihn zu verletzen, versetzte sie in Panik. »Bitte!«
    Doch seine Arme waren wie Stahlklammern. »Ich vertraue dir. Vertrau du dir auch.«
    »Hawke!« Die Energie brach sich mit einem Schrei Bahn. Instinktiv legte sie einen Schild aus kaltem Feuer um Hawke, gerade noch rechtzeitig, bevor sie sich in die Erde entlud. Unheimliche, rotgoldene Wellen sanken langsam in den Untergrund. Wunderschön.
    Dann gab es keine Gedanken mehr. Nur noch die brutale Kälte der X-Medialen.
    Sie wusste nicht, wie lange das Feuer in ihr brannte, doch sie wäre sicher zusammengebrochen, wenn Hawke sie nicht gehalten hätte. Zitternd lehnte sie sich an ihn, aber nur so lange, bis sie sich wieder allein auf den Beinen halten konnte. Dann versuchte sie sich zu befreien, und er ließ sie überrascht los.
    »Mistkerl! Ich hätte dich töten können!« Der Schock saß ihr noch immer in allen Gliedern, unbändiger Zorn behauptete sich gegen die Dominanz des Leitwolfs.
    »DulässtdichvonFurchtbeherrschen«,antworteteergrimmig.»MingsitztimmernochindeinemKopf,hältdichweitergefangen.BrichendlichausundbezwingedeineFähigkeiten.«
    »So ein Schwachsinn!« Noch nie hatte sie jemanden angeschrien. Nie hatte sie eine solche Angst gespürt. »Du weißt nichts über X-Mediale! Hast du vergessen, dass ich meine Mutter fast getötet hätte?«
    »Da warst du noch ein Kind.«
    Ihr Lachen klang bitter. »Du hast keine Ahnung, wozu ich fähig bin.« Die ganze Zeit hatte sie sich eingeredet, er wolle sie, obwohl sie ein Monstrum war. Wenn er die Wahrheit begriff … »Du hast nur gefühlt, wie es ist, wenn ich die Energie in die Erde schicke. Aber ich kann auch das hier tun.« Eine kleine Bewegung mit der Hand genügte, und das X-Feuer verschlang einen jahrhundertealten Mammutbaum.
    Einen Augenblick später wirbelte nur noch

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