Lockruf des Verlangens (German Edition)
worden. Hawke hatte zwar sich selbst und seinen Gefährten etwas Ruhe gegönnt, um sich zu erholen und neue Kräfte zu sammeln, doch nun war es Morgen – sobald er aufstand, würden alle in den höchsten Gang schalten.
Hinter ihr knurrte es, eine Hand bewegte sich in langsamen Kreisen auf ihrem Bauch, und sie spürte seinen Schenkel deutlicher. »Guten Morgen.« Beim Klang der rauen Männerstimme wurde ihr die Haut zu eng, Hitze stieg in ihr hoch, aber nicht aus Scham, sondern aus Verlangen. Noch nie war sie so nah bei einem Mann aufgewacht, und sie hatte auch nie damit gerechnet, dass einmal er derjenige sein würde, bei dem sie lag.
»Guten Morgen«, brachte sie gerade noch heraus, wappnete sich gegen den bevorstehenden Verlust. »Soll ich dir einen Kaffee machen, bevor du gehst?« Natürlich wollte sie, dass er blieb, doch er war das Herz der Wölfe. Leitwolf zu sein gehörte ebenso zu ihm wie ihre Fähigkeiten zu ihr. Nie würde sie seiner Loyalität im Wege stehen, selbst kurz nach ihrer Abkehr vom Medialnet hatte sie bereits begriffen, dass ihn viele liebten und brauchten. »Ich hab nur Instantkaffee, aber der schmeckt nicht schlecht.«
»Kein Kaffee«, sagte er und küsste sie auf den Nacken. »Gib mir etwas Süßes mit auf den Weg.«
Sie drückte sich gegen den sanft reibenden Schenkel. »Was willst du?«
Seine Finger wanderten an den Bund ihrer Pyjamahose. »Dir Lust bereiten.«
»Ich – « Sie hatte noch nie gestottert, aber jetzt war es wohl so weit. Verzweifelt versuchte sie, einen klaren Gedanken zu fassen. »Ich weiß nicht, ob ich damit umgehen kann.«
»Wir haben doch schon gespielt.« Ein weiterer Kuss. »Und du hast gesagt, es war nicht der Grund für den Ausbruch des kalten Feuers.«
»War es auch nicht.«
»Also?«
»Ich bin nicht sicher, ob meine Kontrolle stark genug ist«, gab sie zu, denn Gefühle hatten zwar keinen Einfluss auf das X-Feuer, wohl aber auf die Fähigkeit, es zu kontrollieren. Das hatte Silentium den Ihren geben können: einen kalten, ruhigen Ort, an dem sie bleiben konnten. »Nach der letzten Nacht bin ich noch näher an meinen Gefühlen. Ich könnte die Kontrolle über meine Fähigkeiten verlieren, wenn ich … «
»Wenn du was?«
»Du weißt schon.«
Zähne zwickten in ihre Schulter, der Wolf neckte sie. »Orgasmus ist das Wort, nach dem du suchst.« Er schob die Finger unter ihren Hosenbund, und ihr Puls raste. Dann leckte Hawke über ihre Halsschlagader.
Sie presste die Schenkel zusammen. »Hawke!«
»Wenn du willst, hören wir sofort auf.« Die Worte trafen auf ihre entflammte Haut, enthielten jedoch einen ernsten Unterton.
Und etwas in ihr öffnete sich, denn er tat genau das, was er versprochen hatte, würde ihre Entscheidung bezüglich ihrer Fähigkeiten akzeptieren. »Jetzt noch nicht«, flüsterte sie und hielt das kalte Feuer im Zaum.
Er brummte anerkennend, zog die Hand zurück und drückte sie mit dem Rücken aufs Bett. Dann schlang er ein Bein um ihre Mitte. »Möchtest du jetzt nicht fliehen?«, fragte er, beugte sich vor und küsste sie.
Langsam und genüsslich, als würde niemand auf ihn warten, obwohl genau das Gegenteil der Fall war. Sie legte die Arme um seinen Nacken und sog den männlichen Geruch ein; seine Finger tanzten auf ihrer Haut. »Nun?«, fragte er, als sie nach Luft schnappte.
In ihrem Bauch flatterten Hunderte von Schmetterlingen. Es ängstigte sie, so viel zu fühlen – und das ärgerte sie. Die kardinale X-Mediale Sienna Lauren hatte niemals Angst. Das gab es einfach nicht. »Ja!«, sagte sie.
Er lachte auf und küsste liebevoll ihre Mundwinkel. »So was von stur.« Noch ein Kuss, ein kurzes Nippen an ihrer Unterlippe, während seine Hand tiefer glitt. »Aber genau das mag ich an dir.«
Ihr Zwerchfell zitterte, und sie konnte nichts dagegen tun. Hielt sich an seinem Arm und seiner Schulter fest, genoss es, die Muskeln zu spüren, als er die Finger um ihren Nabel kreisen ließ.
Tiefer glitt.
Sie schnappte nach Luft, barg den Kopf an seinem Hals. Er roch nach warmem Mann, nach Hawke. Nur nach Hawke. Immer nach Hawke. Dann wanderte die Hand weiter nach unten, und sie bog sich ihr instinktiv entgegen.
Das gefiel ihm. Denn er küsste ihr Kinn und murmelte: »Du bist so feucht, mir läuft das Wasser im Mund zusammen.« Seine Finger streichelten sie, dann nahm er die Klitoris zwischen Daumen und Zeigefinger.
So schnell, sie bäumte sich wieder auf, und so verdammt süß. Beinahe hätte er ihr die Hose und das ausgeblichene
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