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Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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die Verbindung zu den Raubkatzen, aber er hatte noch keine Gelegenheit gehabt, mit dem Offizier zu sprechen.
    Vaughn nickte. »Die WindHaven-Falken überfliegen das Gebiet – gute Idee, sie als heimliche Reserve zu haben. Die Ratten überwachen die Stadt.«
    Bevor Hawke noch weitere Fragen stellen konnte, legte ihm Vaughn die Hand auf die Schulter. »Kümmere dich um deine Leute. Wir haben alles im Griff.«
    Vertrauen kann viele verschiedene Formen annehmen, dachte Hawke. Ein Baby in seinen Armen. Tödliche Flammen als Schutz über seinen Leuten. Ein Leopard als Schutzengel. »Dann geht.«
    Als Judd im Morgengrauen endlich das Bewusstsein wiedererlangte, überzeugte er sich als Erstes, dass es seiner Gefährtin und seiner Familie gut ging. Dann suchte er Alice Eldridge, deren Liege in eine ruhige Ecke geschoben worden war. Sie lag noch immer genauso leblos und still da, alle Geheimnisse fest in ihrem Geist verschlossen.
    Judd besaß zwar ein Gewissen, doch er wäre sicher versucht gewesen, Alices Geist aufzureißen, um Sienna zu retten. Aber wer auch immer Alice entführt hatte, hatte irgendetwas mit ihr angestellt, das ihren Kopf besser schützte als den der meisten Medialen – ihre Schilde waren hermetisch verschlossen. Sie ohne den im Lauf der Zeit verloren gegangenen »Schlüssel« zu öffnen, würde sie auf der Stelle töten.
    Erschöpft stützte er sich mit den Ellbogen auf dem Bett auf und legte den Kopf in die Hände. Der Monitor piepste. Doch er hörte es nicht. Dann piepste er wieder. Er fuhr hoch, sah sich nach Lara um. Hawke trug sie gerade ins Büro, wo eine Couch stand. Er trug sie so vorsichtig, als habe sie das Bewusstsein verloren – kein Wunder bei den vielen Verletzten.
    »Alice«, flüsterte Judd und berührte ihre extrem dünnen Finger, versuchte, aus den elektronischen Daten schlau zu werden.
    Flatternd hoben sich ihre Lider. Das Braun ihrer Augen war so dunkel, dass es sich fast nicht von dem Schwarz der Pupillen unterschied, selbst während sie ihn ansah. Sie öffnete die Lippen, als wollte sie etwas sagen, aber es kam kein Laut aus ihrer Kehle heraus. Er drückte ihre Hand und nahm von einem Tablett ein paar Eisstückchen, um ihren Mund zu befeuchten.
    »Gardist«, flüsterte sie heiser, abwehrend, aber ohne Angst.
    »Früher einmal.« Vielleicht wäre es besser gewesen, zu warten, aber er brauchte Informationen von ihr, solange sie noch bei Bewusstsein war. »Wir müssen wissen, ob Sie etwas über X-Mediale herausgefunden haben, das uns helfen könnte, eine X-Mediale zu retten, die einen kritischen Zustand erreicht hat.«
    Sie sah verwirrt aus. »X-Mediale?«
    »Kaltes Feuer«, sagte er. »X-Feuer. Erinnern Sie sich?«
    Nicht der Hauch einer Erkenntnis schimmerte in ihren Augen auf. Das Gespenst hatte wohl recht gehabt. Alice hatte jemanden gebeten, ihre Erinnerungen zu löschen. Das war sicher auch der Grund, weshalb man sie nur eingefroren und nicht getötet hatte, ihre Entführer wollten Zeit gewinnen, um die Daten zurückzuerhalten. Doch er würde nicht aufgeben – sie war zu lange in diesem Zustand gewesen. Niemand konnte wissen, welche Wirkung die Zeit auf ihren Verstand gehabt hatte. »Die Brennenden«, sagte er, suchte nach Schlüsselwörtern. »Feuer. Flammen. Synergie.«
    Plötzlich Klarheit. »Sucht nach dem Ventil.«

52
    Hawkespürte,wiesichErleichterungaufdergesamtenKrankenstationbreitmachte,alsdieHeilerderanderenSektioneneintrafen.SiehattenschonvorherihreHilfeangeboten,aberdieWölfekonntennichtalleHeilerinGefahrbringen.Dochnunwurdensie gebraucht, und nichts hatte sie von hier fernhalten können.
    Es war schwer für ihn, aber er blieb, bis die Heiler versicherten, alle Verletzten seien so gut versorgt, dass er sich eine Pause gönnen könne. Sofort machte er sich auf den Weg zu der Frau, die sein Herz war. In dem Zelt, das Drew um die Bewusstlose errichtet hatte, war niemand außer ihr; die Rudelgefährten hatten sich zurückgezogen, sobald Hawke sich genähert hatte.
    Es war, als habe sie nur auf ihn gewartet.
    »Nein.« So leise, dass selbst die meisten Gestaltwandler es nicht gehört hätten. Doch Sienna gehörte Hawke, hatte ihm immer schon gehört, selbst als sie es noch nicht geahnt hatte, selbst als er es noch nicht akzeptiert hatte.
    »Doch«, murmelte er, tauchte seinen Finger in eine Wasserflasche und befeuchtete ihre Lippen. »Doch.«
    Sie schüttelte den Kopf, öffnete aber den Mund und wollte noch mehr. Er tröpfelte etwas Wasser zwischen ihre Lippen,

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