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Lockruf des Verlangens (German Edition)

Lockruf des Verlangens (German Edition)

Titel: Lockruf des Verlangens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Wort. Wenn sie trotzdem reden, schieß den Männern in die Beine.«
    Die Frau vor ihm wirkte nicht so, als würden sie diese Befehle schockieren. »Weitere Eindringlinge«, stellte sie fest, als er das Gespräch beendet hatte.
    Anstelle des langen Kusses, den er ihr hatte rauben wollen, strich er nun nur mit dem Daumen über ihre Lippen, ließ die Hand dann sinken und fragte: »Kannst du Judd telepathisch erreichen und ihn bitten, mich in der Garage zu treffen?«
    »Bin schon dabei.«
    Hawke machte sich auf den Weg und war schon halb bei seinem Ziel angelangt, als ihm einfiel, dass er vielleicht noch etwas Nettes hätte sagen sollen, anstatt so abrupt zu verschwinden – vor allem nach dem, was letzte Nacht passiert war. Selbst erfahrene Frauen konnten ziemlich verschnupft auf ein solches Verhalten reagieren. Im Laufen zog er das Telefon aus der Hosentasche und gab die Nummer ein.
    Sienna hob sofort ab. »Gibt es ein Problem?« Das klang nicht ärgerlich, nur sehr interessiert.
    Erst da erinnerte er sich daran, dass diese Frau eine militärische Erziehung genossen hatte und sicher verstand, dass man manchmal sofort reagieren musste. »Wo ist Judd?«, fragte er, anstatt Süßholz zu raspeln, was er sich lieber für eine Gelegenheit aufhob, bei der sie nackt und zufrieden unter ihm lag.
    »Fast schon dort.« Sie schwieg. »Pass auf dich auf.« Beinahe ein Befehl.
    Überrascht, aber durchaus nicht abgeneigt, dem Befehl dieser ganz speziellen Frau zu folgen, stellte der Wolf die Ohren auf. »Ja, Ma’am.« Er steckte das Telefon wieder ein und traf gleichzeitig mit Judd in der Garage ein.
    Judd blieb unter den dunklen Bäumen vor der Lichtung stehen, auf der die Wolfseinheit vier Männer und eine schwangere Frau mit Gewehren in Schach hielt. »Mediale, ganz sicher«, flüsterte er beinahe unhörbar seinem Begleiter zu. Er hatte lange gebraucht, um zu lernen, so leise zu sprechen, dass er es selbst nicht hören konnte, die Gestaltwandler mit ihrem fantastischen Gehör ihn jedoch verstanden.
    »Was noch?«, fragte Hawke, der die Eindringlinge aufmerksam betrachtete.
    »Keine Abzeichen auf den Schultern«, sagte Judd. »Absichtlich – denn Militäruniformen haben sonst immer welche.«
    »Was ist mit der Frau?«
    »Ihre Hand liegt nicht auf dem Bauch.« Eine Schwangere würde versuchen, in einer solchen Situation das Ungeborene zu schützen, wenn das Kind sie wirklich kümmerte, und damit verraten, dass ihr Silentium nicht mehr stabil war – sie würde nicht steif wie ein Soldat dastehen. Doch … »Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, ob ihr Zustand euch manipulieren soll. Es könnte auch sein, dass sie noch zu sehr in Silentium ist.« Er blieb im Hintergrund, während Hawke nun unter den Bäumen hervortrat und sich neben Riley stellte.
    »Meine Herrschaften«, sagte der Wolf bedrohlich ruhig. »Würden Sie die Güte haben, mir zu erklären, was Sie in unserem Revier zu suchen haben?«
    Ein großer Mann, dessen Gesichtszüge verrieten, dass er genetisch vom indischen Subkontinent nahe der chinesischen Grenze abstammte, antwortete: »Wir sind Abtrünnige.« Mit eiskalter Stimme, aber das allein mochte noch nichts heißen. Judd hatte damals genauso kalt geklungen. »Wir suchen Zuflucht bei Ihnen.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass die SnowDancer-Wölfe einem Haufen Medialer Unterschlupf gewähren könnten?«
    »Es gibt Gerüchte, Sie hätten das zumindest schon einmal getan.«
    Judds Blut gefror in den Adern. Seine Familie war aus dem Medialnet verschwunden, sie galten als tot. »Ein Schuss ins Blaue«, sagte er in das Mikro am Kragen der Kunstlederjacke, obwohl er genau wusste, dass Hawke denselben Gedanken hatte.
    Der Leitwolf grinste und zeigte alle seine Zähne. »Könnte sein, dass wir tatsächlich hie und da ein paar Verirrte aufgelesen haben«, sagte er und streichelte einen wilden Wolf, der sich aus dem Wald zu ihm geschlichen hatte.
    »Dann haben Sie ihnen tatsächlich Zuflucht gewährt?«
    Hawke strich über das tiefschwarze Fell des Wolfs … genauso dunkel wie das Fell eines Gestaltwandlerwolfs, der sich gerade in den Kreis der Umstehenden einreihte: Riaz. Der Offizier starrte, ohne zu blinzeln, auf die Medialen, seine Augen schimmerten wie altes Gold.
    »Kommt darauf an, was Sie unter Zuflucht verstehen.« Hawke hatte einen leichten Plauderton angeschlagen. »Sicherlich haben sie keine Schmerzen mehr … oder irgendwelche anderen Empfindungen.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass sie tot sind?«
    Hawke lächelte

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