Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockvögel

Lockvögel

Titel: Lockvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
Dame.«
    »Ich glaube nicht, daß ich diese Erklärung akzeptieren kann.«
    »Es ist die einzige, die es gibt.«
    Er dachte eine Weile nach und sagte: »Also hören Sie zu. Ich könnte Sie für einen Job gebrauchen, und dann wären wir quitt. Was halten Sie davon?«
    »Was ist das für ein Job?«
    »Einer, bei dem man etwas Mut, etwas Takt und ein wenig Verschwiegenheit benötigt. Wenn Sie die Sache erledigt haben, ist zwischen uns alles wieder in bester Ordnung, und Sie haben darüber hinaus noch einen glatten Hunderter in der Tasche. Ist das okay?«
    »Die hundert Dollar schon«, antwortete ich. »Aber ich glaube, ich kann die Sache nicht machen.«
    »Warum nicht?«
    »Es klingt so...«
    »Nun, wie klingt es denn?« fragte er.
    »Als ob Sie Angst hätten, die Sache selbst zu erledigen.«
    Er lachte dröhnend los.
    »Seien Sie kein Narr«, meinte er. »Ich und Angst haben? Nein, mein Lieber. Hier handelt es sich nur darum, daß ida selbst nicht in der Lage bin, die Sache zu übernehmen.«
    »Also — was hätte ich zu tun?« fragte ich.
    »Na endlich, jetzt werden Sie vernünftig.«
    Er holte eine Brieftasche hervor, zog einen zusammengefalteten Zeitungsausschnitt heraus und schob ihn mir herüber.
    Die Anzeige war mit rotem Bleistift umrandet. Es war das Angebot von 250 Dollar für denjenigen, der am 13. August um 15 Uhr 30 Zeuge eines Unfalls an der Kreuzung von Haupt- und Siebenter Straße in Colinda gewesen war.
    »Was soll ich damit?« fragte ich.
    »Sie waren Zeuge dieses Unfalls«, sagte er.
    »Ich?«
    »Ja, Sie.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Aber ich war doch überhaupt nicht in der Gegend. Ich...«
    Er unterbrach mich.
    »Sie sollten nicht so viel dummes Zeug reden. Haben Sie das mitgekriegt?«
    »Jawohl.«
    »Na also.« Der große Kerl seufzte erleichtert. »Sie waren also hier in Colinda und gingen die Straße entlang. Dabei sahen Sie den Unfall. Ein Wagen, ein großer Buick, dessen Fahrer sich offensichtlich nicht sehr um den Verkehr kümmerte, fuhr auf einen vor ihm fahrenden Wagen auf. Es war ein leichter Sportwagen, einer dieser niedrigen, schnellen Flitzer, der von einem flotten Mädchen gefahren wurde. Sie sind nicht ganz sicher, welche Wagenmarke es war. Beim Aufprall schnellte der Kopf des Mädchens heftig zurück. Das ist alles, was Sie gesehen haben. Das Mädchen war allein in dem Sportwagen. Sie war blond, etwa 26 Jahre alt, und Sie haben sie erst genauer gesehen, als sie aus dem Wagen stieg. Sie war eine gutaussehende junge Dame - so ein süßer Käfer. Die junge Dame und der Mann besprachen sich kurz und zeigten einander die Führerscheine. Sie, Donald, sind dann einfach weitergegangen, weil Sie an der Sache nicht besonders interessiert waren und weil es kein ernsthafter Unfall zu sein schien. Das war offensichtlich auch die Ansicht der beiden Wagenbesitzer, denn als Sie an der nächsten Straßenkreuzung waren, fuhren beide Fahrzeuge schon an Ihnen vorbei. Der Buick hatte einen angeknackten Kühler, aus dem etwas Wasser tröpfelte. Der andere Wagen schien überhaupt nicht beschädigt zu sein, abgesehen von einer Delle hinten am Chassis. Und das Mädchen war augenscheinlich ebenfalls unverletzt.«
    »Was meinen Sie mit augenscheinlich unverletzt?«
    »Sie sah ganz normal aus und verhielt sich auch so.«
    »Bin ich gefahren oder zu Fuß gegangen?«
    »Gegangen.«
    »Und was habe ich in Colinda gewollt?«
    »Na, was wollten Sie in Colinda?« fragte er zurück.
    »Ich... ich weiß nicht. Ich muß erst mal nachdenken.«
    »Dann fangen Sie schon an.«
    Bedford wandte sich dem Mädchen zu.
    »Hast du irgend etwas zum Schreiben hier?«
    Sie öffnete eine Schublade und gab ihm einen Bogen Briefpapier.
    »Hast du Klebstoff?«
    »Klebstoff nicht, aber Haushaltsleim.«
    »Der dürfte auch genügen. Bring ihn mir.«
    Nachdem sie ihm den Leim gegeben hatte, schnitt er die Anzeige aus der Zeitung und klebte sie auf das Briefpapier.
    »Jetzt brauchen wir noch eine Adresse«, sagte er.
    »Er kann sich im Perkins aufhalten«, sagte sie.
    »Eine gute Idee«, erwiderte er. »Also Hotel Perkins.«
    »Darm muß ich aber etwas Geld für Spesen haben«, sagte ich.
    Er nickte gleichgültig. »Wenn’s weiter nichts ist... Also, jetzt schreiben Sie hier das, was ich Ihnen diktiere.«
    Ich griff nach dem Füllhalter, den er mir reichte.
    »Schreiben Sie: >Mein Name ist Donald Lam. Ich habe den bewußten Unfall gesehen. Sie können mich im Hotel Perkins erreichen^ So, und jetzt noch die Unterschrift.«
    »Halt, nicht

Weitere Kostenlose Bücher