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Lockvögel

Lockvögel

Titel: Lockvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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vereinbaren.«
    »Wer wird denn nun anrufen? Eine Versicherungsgesellschaft?« fragte ich unschuldig. »Oder ein Anwalt, oder —.«
    »Nein«, antwortete Bedfort. »Ich will es Ihnen sagen; früher oder später erfahren Sie es ja doch. Dei Mann, der Sie anrufen wird, ist Carter J. Holgate selbst. Er ist Grundstücksmakler und hat einen Partner namens Chris Maxton. Die beiden haben eine Menge Geld und viel Einfluß.«
    »Und was soll das alles?« fragte ich. »Ich habe die Namen oft gelesen. Es...«
    »Natürlich haben Sie das«, sagte Bedford. »Sind ja auch bekannte Bauunternehmer. Dort fährt gerade ein Lastwagen der Firma. Die kaufen ihr Baumaterial gleich in großen Mengen ein.«
    Ich sah, wie ein schwerer Lastwagen mit der Aufschrift Holgate & Maxton an uns vorbeirumpelte.
    »Haben die auch in dieser Gegend zu tun?«
    »Sie erschließen gerade ein neue; Baugelände, etwa zwei Kilometer von Colinda entfernt«, sagte Bedford.
    Er nahm sanft meinen Ellenbojen und führte mich die Straße zurück.
    »Es ist besser, man sieht uns her nicht herumlungern, Donald«, mahnte er.
    Ich ging den Weg zum Hotel neben ihm her, wobei ich auf jeden seiner Schritte anderthalb verwendet mußte.
    »Tut mir aufrichtig leid, daß ich Ihnen vorhin eins verpaßt habe«, entschuldigte er sich nochmals. »Ich verliere so leicht die Beherrschung.«
    »Vergessen wir das«, antwortete ich großmütig.
    »Hoffentlich habe ich Sie nicht zu schwer getroffen.«
    »Nicht zu sehr«, antwortete ich. »Schätze, ich war fünfzehn bis zwanzig Minuten im Traumland.«
    »Aber nicht doch. Höchstens anderthalb bis zwei Minuten«, berichtigte Bedford. »Es tut mir wirklich sehr leid.«
    »Reden wir nicht mehr darüber.«
    »Ich möchte Ihnen noch etwas über Doris sagen. Wenn ich auch vorhin die Beherrschung verlor, so bedeutet das nicht, daß ich sie in einen Käfig sperre. Ich hätte gern, wenn Sie und Doris gute Freunde würden. Sie fühlen sich einsam und — also, sobald diese Sache hier erledigt ist, können Sie sich wieder Doris widmen. Sie können sie besuchen, sooft Sie wollen. Ich werde wahrscheinlich für ein paar Tage verreisen.«
    »Wie lange soll ich im Perkins bleiben?«
    »Bis Sie den Anruf von Holgate erhalten.«
    »Und was dann?«
    »Dann treffen Sie sich mit ihm, sprechen mit ihm und erzählen ihm von dem Unfall.«
    »Ist er derjenige, der die Belohnung für den Zeugen geboten hat?«
    »Hören Sie, Donald, Sie stellen zu viele Fragen. Sie haben überhaupt nicht zu fragen.«
    »Kapiert«, antwortete ich.
    »Sie können heute und morgen im Hotel bleiben, das heißt, Sie können auch Doris besuchen. Sie mag Sie und ist ein nettes Mädchen. Sie wird Ihnen sagen, was Sie danach noch für mich tun können. Vor allem aber möchte ich, daß wir miteinander in Verbindung bleiben. Natürlich bin ich kein Dukatenesel; aber wir wollen einen Versuch machen und sehen, was man Ihnen für eine Tätigkeit beschaffen könnte.«
    Inzwischen waren wir am Hotel Perkins angelangt.
    Bedford händigte mir hundert Dollar aus.
    »Also, mein lieber Lam, jetzt sind Sie ganz auf sich gestellt. Hier habe Sie noch etwas Spesengeld. Sobald die Sache erledigt ist, erhalten Sie nochmals hundert Dollar, weil ich Sie so gut leiden mag.«
    Er gab mir noch einen kameradschaftlichen Schlag auf den Rücken und ließ mich allein.
    Der Mann am Empfang sah mich prüfend an.
    »Guten Abend«, sagte ich. »Mein Name ist Lam. Ich bin geschäftlich hier, und die Sache zieht sich länger hin, als ich annahm. Da ich meinen Partner heute nicht mehr treffen kann, brauche ich ein Zimmer mit Bad. Vor allem möchte ich, daß alle für mich eingehenden Telefonanrufe sofort durchgestellt werden. Gepäck habe ich nicht.«
    Ich holte ein paar Geldscheine aus der Tasche.
    »Geht in Ordnung, Mr. Lam«, antwortete er, nachdem er einen Augenblick überlegt hatte. »Sie brauchen sich nur hier einzutragen.«
    Wir hatten eine befreundete Firma in San Franzisko, mit der wir gelegentlich Gefälligkeiten austauschten. Ich trug zu meinem Namen ihre Anschrift ein, wurde auf mein Zimmer geführt, gab dem Hoteldiener ein Trinkgeld, zog die Schuhe aus und legte mich aufatmend aufs Bett.
    Etwa eine Stunde später läutete das Telefon. Ich nahm den Hörer ab.
    Eine Männerstimme sagte: »Sind Sie Mr. Lam?«
    »Ja, der bin ich.«
    »Mein Name ist Carter Holgate von der Firma Holgate & Maxton.«
    »Was kann ich für Sie tun, Mr. Holgate?«
    »Wie ich höre, haben Sie am Nachmittag des 13. August einen Unfall

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