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Lockvögel

Lockvögel

Titel: Lockvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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hereinkommen«, erwiderte Sellers. »Wir Werden uns noch die Zeit dazu nehmen.«
    Bertha sagte zu Elsie am Telefon: »Schicken Sie die beiden herein«, und legte wieder auf.
    Die Tür öffnete sich. Auf der Schwelle stand einer der Beamten, mit denen ich auf dem Flughafen zu tun gehabt hatte, und sagte: »Kommen Sie rein, Maxton.«
    Der Mann, der jetzt langsamen Schrittes ins Zimmer trat, war der schwerfällig gebaute Mann, den ich in Elsie Brands Wohnung getroffen und der mir die zweihundertfünfzig Dollar gegeben hatte.
    Als er mich sah, stieß er hervor: »Du ausgekochter Halunke!« und schoß auf mich zu.
    Sellers stellte ihm ein Bein. »Nicht so hastig, Freundchen. Sie mögen den da wohl nicht? Was hat er Ihnen denn getan?«
    »Dieser dreckige Betrüger!« schrie Maxton. »Er hat mich um zweihundertfünfzig Dollar geprellt.«
    »Das ist ja interessant. Erzählen Sie uns, wie das war.«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen«, sagte Maxton. »Mein Partner —«
    »Wie heißt er?«
    »Carter Jackson Holgate.«
    »Danke, weiter.«
    »Nun, mein Partner war in einen Autounfall verwickelt, und ich suchte einen Zeugen. Ich ließ eine Anzeige in die Zeitung setzen —«
    »Unter Ihrem Namen?« fragte Sellers.
    »Nein, unter Chiffre.«
    »Okay, und weiter?«
    »In der Anzeige bot ich dem, der als Zeuge über den Unfall aussagen könnte, zweihundertfünfzig Dollar. Und dieser schäbige Betrüger hier schickte mir einen Brief mit der Mitteilung, er habe den Unfall gesehen, und nannte mir eine Telefonnummer. Er gab sich als Bruder einer Person aus, die Elsie Brand heißt und die hier in der Stadt wohnt. Angeblich weilte er bei ihr zu Besuch. Er erzählte mir eine Geschichte, die sehr überzeugend klang, und ich gab ihm die zweihundertfünfzig Dollar. Dann aber fand ich heraus, daß der Unfall überhaupt nicht in der von ihm beschriebenen Weise passiert war, daß er ein Lügner war, denn er hatte den Unfall gar nicht gesehen.«
    Sellers sah mich an.
    »Warum suchten Sie einen Zeugen?« fragte ich.
    »Das wissen Sie doch selbst. Bei Unfällen braucht man immer Zeugen.«
    »War Ihr Partner versichert?«
    »Natürlich war er das, und zwar in Form einer Partnerschaftsversicherung. Wir pflegen keinen Wagen zu fahren, ohne gegen alle erdenklichen Schadensansprüche in unbegrenzter Höhe versichert zu sein.«
    »Und Ihr Partner hat zugegeben, daß er selbst den Unfall verschuldet hat?«
    »Ja sicher, aber was soll das?«
    »Warum benötigten Sie dann noch einen Zeugen?«
    »Ich brauche mich von Ihnen nicht ausfragen zu lassen.«
    »Als Ihre erste Anzeige mit dem Angebot von einhundert Dollar keinen Erfolg hatte, setzten Sie eine neue Anzeige ein, in der Sie zweihundertfünfzig Dollar boten.«
    Maxton wandte sich an Sellers und fragte ihn: »Sie sind Polizeibeamter?«
    »Das bin ich.«
    »Aber dann haben Sie doch hier die Sache in der Hand.«
    »Sie haben recht, nur stelle ich Ihnen gleich dieselbe Frage«, sagte Sellers. »Warum erhöhten Sie das ursprüngliche Angebot?«
    »Weil ich einen Zeugen finden wollte.«
    »Warum?«
    »Damit es an dem Vorfall auch nicht das Geringste zu deuteln gab.«
    »Wußten Sie, daß die Versicherungsgesellschaft eine Detektei in Anspruch genommen hatte?«
    »Himmel, nein. Ich wollte nur Klarheit in die Angelegenheit bringen. Das war alles.«
    »Wußte Ihr Partner, daß Sie die Anzeige eingesetzt hatten?«
    »Natürlich — das heißt, ich weiß nicht genau, ob er es wußte. Wir arbeiteten immer gut zusammen. Es war eine sehr enge Partnerschaft, und Carter wußte, daß ich ihm auf jede nur mögliche Weise helfen würde.«
    »Wissen Sie, wo Holgate jetzt ist?« fragte Sellers.
    »Nein. Er ist heute nicht im Büro erschienen. Aber die Polizei war da und hat alles durchsucht. In der vergangenen Nacht ist nämlich im Büro eingebrochen worden. Ich glaube jedoch nicht, daß es irgendwie mit dieser Sache zu tun hat. Oder irre ich mich?«
    Maxton wirbelte herum, um mich anzusehen.
    Sellers gab dem anderen Beamten einen Wink mit dem Daumen und sagte: »Bringen Sie ihn hinaus. Erzählen Sie ihm vorläufig nichts.«
    »Stopp. Das können Sie mit mir nicht machen. Was geht hier eigentlich vor?« fragte Maxton. »Ich bin hierhergekommen, um einen Betrüger anzuzeigen, weil er mir unter falschen Voraussetzungen Geld abgenommen hat. Jetzt verhalten Sie sich so, als könnte ich irgendeines Vergehens beschuldigt werden.«
    Sellers machte nochmals die Bewegung mit dem Daumen.
    »Hier geht es hinaus«, sagte der Beamte

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