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Lockvögel

Lockvögel

Titel: Lockvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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und faßte Maxton am Arm.
    Maxton wollte stehenbleiben, doch der Beamte verstärkte den Druck, und Maxton mußte gehorchen.
    Sellers kaute immer noch an seiner Zigarre.
    »Das ist doch wirklich ein vertrackter Fall«, sagte Hawley ärger-lieh.
    Sellers stand auf. »Kommen Sie, Däumling«, forderte er mich auf. »Wir müssen noch einige Leute sprechen.«

10

    Captain William Andover von der Verkehrspolizei fuhr mit, um eine Mrs. Eloise Troy zu vernehmen. Sie sei die einzige Zeugin, deren Aussage einigen Wert hätte, erklärte er uns.
    Sellers wandte sich an Andover: »Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich die Fragen stelle, Bill?«
    »Hab’ nichts dagegen«, antwortete Andover, »obwohl ich hier eine ziemlich heiße Spur verfolge. Doch möchte ich mich dazu noch nicht verbindlich äußern. Übernimm du nur die Vernehmung.«
    Inspektor Sellers klingelte an der Tür.
    Mrs. Eloise Troy erwies sich als eine forsche, ziemlich gut gepolsterte Witwe von etwa zwei- oder dreiundfünfzig Jahren. Sie trug eine Brille und schien eine ausgewogene Persönlichkeit mit gesundem Menschenverstand zu sein.
    Captain Andover wies sich als Polizeibeamter aus und stellte uns vor.
    »Wir hätten mit Ihnen gern über den Fall von Fahrerflucht im vergangenen August gesprochen«, begann Sellers betont höflich.
    »Ich habe doch alles, was ich darüber weiß, schon mindestens ein dutzendmal erzählt.«
    »Sie würden uns sehr behilflich sein, wenn Sie sich der Mühe unterziehen könnten, es noch einmal zu tun«, sagte Sellers. »Ich möchte die Geschichte gern aus erster Hand hören, da ich eine Spur verfolge, die sich vielleicht als richtig erweisen kann.«
    »Ich hoffe sehr, daß Sie den Kerl wirklich fassen«, sagte sie ernst. »Das war wohl das Gemeinste und Brutalste, was ich jemals gesehen habe. Mir wurde richtiggehend übel danach. Lange Zeit konnte ich einfach nicht mehr schlafen, weil mich die Sache wie ein Alptraum verfolgte.«
    »Würden Sie uns bitte die Einzelheiten berichten?«
    »Unter diesen Umständen soll es mir nichts ausmachen, alles noch einmal von Anfang an zu erzählen. Bitte kommen Sie doch herein und setzen Sie sich.«
    Ihre Wohnung war sehr komfortabel eingerichtet. Aus der Küche strömte uns ein appetitanregender Duft entgegen.
    Sie schloß die Küchentür und sagte entschuldigend: »Ich habe gerade ein Hähnchen im Grill. Ich hatte nicht mit Besuch gerechnet.«
    »Aber bitte, das macht gar nichts, wir wollen Sie auch nicht lange stören«, sagte Sellers.
    Wir setzten uns, und Mrs. Troy begann mit ihrem Bericht: »Es war am Nachmittag, so gegen 18 Uhr 30. Ich fuhr mit meinem Wagen nach Los Angeles, und dieser andere Wagen war hinter mir. Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, von Zeit zu Zeit in den Rückspiegel zu sehen, nur um zu wissen, was hinter mir los ist. Bei starkem Verkehr macht es bei einem unvorhergesehenen Halten ja sehr viel aus, was für einen Wagen man unmittelbar hinter sich hat.«
    Sellers nickte ihr verständnisvoll zu.
    »Na schön. Ich sah also diesen Wagen ziemlich weit hinter mir und erkannte sofort, daß der Fahrer betrunken war.«
    »Können Sie den Wagen beschreiben?«
    »Nein, das kann ich leider nicht. Ich kann nur sagen, daß es ein großer, dunkler, chromglänzender Wagen war. Ein ganz moderner Typ, wissen Sie.«
    »Ist der Fahrer im Zickzack gefahren?«
    »Das kann man wohl sagen. Als er einen Wagen überholte, hat er ihn beinahe gestreift. Dann sah ich, wie er einen anderen Wagen so scharf schnitt, daß dieser von der Straße abkam. Lieber Himmel, dachte ich mir, der Kerl ist betrunken! Ich verlangsamte meine Fahrt und lenkte ganz auf die rechte Straßenseite herüber. Er fuhr so dicht auf, daß ich dachte, er werde gleich auf meinem Wagen drauf sitzen. Dann holte er plötzlich wieder weit nach links aus, kam dort fast über den Straßenrand und schoß sofort wieder auf die rechte Straßenseite herüber. Dabei streifte er mich an der Seite, und sein hinterer Kotflügel erfaßte beinahe meine vordere Stoßstange. Das schien ihn nun ganz um die Beherrschung gebracht zu haben. Erneut machte er eine tolle Zickzackbewegung und fuhr schließlich mitten in die Gruppe von Leuten hinein, die an der Haltestelle auf den Omnibus warteten.«
    »Haben Sie sich nicht die Wagennummer merken können oder sonst ein besonderes Kennzeichen?« fragte Sellers.
    »Nein. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, meinen eigenen Wagen aus allem herauszuhalten. Beim Ausweichen kam ich selbst ins

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