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Lockvögel

Lockvögel

Titel: Lockvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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allem entgangen zu sein. Als nun aber; Holgate als der angebliche Fahrer identifiziert wurde, hielt Andover es für besser, zu dem Kerl hinzugehen und es ihm auf den Kopf zuzusagen.«
    »Und wie hat er reagiert?«
    »Er hat es zugegeben. Der Vorfall muß sein Gewissen schon schwer belastet haben, was die Sache sehr erleichterte. Als Andover ihm die Tat auf den Kopf zusagte, brach er zusammen und gab freiwillig alles zu.«
    »Besteht zwischen ihm und Holgate eine Ähnlichkeit?« fragte ich.
    »Sie ist sogar auffällig«, antwortete Sellers. »Beide Männer sind stämmig gewachsen und haben einen Schnurrbart, und auch dieser Bursche trägt einen Anzug, wie man ihn in Texas häufig sieht. Da haben wir nun Ihre großartige Theorie, die zu weiter nichts nutze war, als mich von Pontius zu Pilatus zu jagen. Und jetzt haben wir keine Zeit mehr zu verlieren. Wir fahren zurück ins Polizeipräsidium.«
    »Darf ich Ihnen noch einen Vorschlag machen?« fragte ich.
    »Nein«, sagte er barsch. »Ich habe es jetzt satt, auf Sie und Ihre Theorien zu hören. Sie sind Hauptverdächtiger in einem Mordfall. Wir fahren zum Präsidium zurück, und wenn der Staatsanwalt einverstanden ist, werden Sie eingesperrt und bekommen keine Gelegenheit mehr, sich hier mit raffinierten Redensarten herauszuwinden.«
    »Ich weiß natürlich nicht, in welch besonderen Beziehungen Sie zu den Leuten von der Herz-As-Detektei stehen«, sagte ich. »Aber ich hätte doch zu gern gewußt, was die eigentlich treiben.«
    »Wovon reden Sie, zum Teufel?«
    »Es steht doch fest, daß die Herz-As-Detektei in diese Sache verwickelt war. Trotzdem lassen Sie die Leute unbehelligt. Ja, wenn es die Firma Cool & Lam gewesen wäre, dann hätten Sie uns längst die Hölle heiß gemacht.«
    »Lassen Sie das alberne Gerede. Sie leiden ja an Verfolgungswahn.«
    »Mag sein, daß ich daran leide«, antwortete ich. »Aber dennoch steht eines fest: Die Herz-As-Detektei hat Holgate beobachtet und vermutlich Nachforschungen über diesen Unfall angestellt. Der Himmel mag wissen, was sie dabei herausgefunden haben, nur wir wissend nicht. Mit solchen Leuten aber gehen Sie samtweich um. Na, von mir aus. Wenn Sie aber noch einmal auf die Idee kommen sollten, uns um Auskünfte zu bitten, dann...«
    Sellers kaute einen Augenblick ärgerlich auf seiner Zigarre. Dann sagte er: »Hören Sie mal gut zu, Däumling. Innerhalb der nächsten 48 Stunden werde ich Anklage wegen Mordes gegen Sie erheben, und Sie werden Himmel und Hölle in Bewegung setzen müssen, um sich da herauszuziehen. Ich gebe gern zu, daß es an diesem Fall noch einige Dinge gibt, die unklar sind und die noch koordiniert werden müssen. Ich gebe sogar noch mehr zu: Persönlich glaube ich nicht, daß Sie den Mann umgelegt haben. Aber Sie haben sich in dieser Sache auf so unverschämte Weise vorgewagt, daß Sie es nun auch ausbaden müssen. Ich glaube kaum, daß Sie die Geschworenen davon werden überzeugen können, daß Sie ein Unschuldslamm sind.«
    Sellers schwieg einen Augenblick, dann sagte er grinsend: »Ich schätze, das wird eine Galavorstellung vor Gericht geben.«
    »Von mir aus. Aber vielleicht nicht in dem Sinn, in dem Sie es sich denken. Vergessen Sie bitte nicht, daß ich Ihnen gesagt habe, die Herz-As-Detektei habe den Fall Holgate bearbeitet, und daß Sie in der Richtung trotzdem nichts unternommen haben.«
    »Sagen Sie mal, was soll denn dieser Trick schon wieder?« fragte Sellers unsicher.
    »Ich habe Sie gewarnt«, antwortete ich. »Meine Verteidigung wird diesen Punkt ganz groß herausstellen. Und ich garantiere Ihnen, daß es darüber vor Gericht eine Mordsszene geben wird. Da kenne ich dann keine Rücksichten mehr.«
    »Mit anderen Worten, Sie wollen aus der Mücke einen Elefanten machen, nur weil ich nicht... Zum Teufel noch mal, von mir aus. Schließlich bezahlt die Stadt das Benzin. Wenn Sie durchaus zur Herz-As-Agentur wollen, dann fahren wir eben hin, und Sie haben dann nichts mehr, worüber Sie meckern könnten.«
    Ich lehnte mich bequem in den Sitz zurück und sagte grinsend: »Vielleicht will ich nur mal sehen, wie sanft Sie mit Leuten anderer Agenturen umgehen.«

12

    Morley Patton, der Geschäftsführer der Herz-As-Detektei, betrachtete uns nicht gerade erfreut.
    »Wir sind streng amtlich hier«, sagte Sellers.
    »Und dann bringen Sie einen Konkurrenten zum Zuhören mit?« fragte Patton.
    »Kommen Sie mir nicht auf die Tour«, entgegnete Sellers. »Ich führe eine Untersuchung durch und habe Lam

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