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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Edencourt zurückgekehrt. Nicht nur, weil Moira und ihre Kinder ihre Hilfe brauchen konnten, sondern weil sie sich an jenem einen Tag und in jener einen Nacht in Edencourt zum ersten Mal irgendwo wie zu Hause gefühlt hatte.
    Die meisten Frauen haben keine Angst davor, dass ihre Ehemänner sie rauswerfen, wenn sie sie »zu Hause« erwischen.
    Sie schlug die Zeit im vorderen Salon tot, als sie den Türklopfer hörte. Einen Augenblick später trat Fortescue in den Salon. »Lady Tessa und Mr Somers Boothe-Jamison, Euer Gnaden.«
    »Tatsächlich?« Sadie runzelte die Stirn. »Wie … seltsam. «
    »Liebling!« Tessa segelte durch die Tür und pflanzte einen tantigen Kuss auf Sadies Wange. Da es der erste dieser Art war, den sie je erhalten hatte, konnte man es Sadie nachsehen, dass sie sich ein klein wenig duckte, sodass der Kuss auf ihrem Ohr landete. Für Mr Boothe-Jamison hatte sie jedoch ein ehrliches Lächeln. »Wie geht es Eurem feinen Pferd, Sir?«
    Somers grinste. »Oh, es geht ihm gut, Euer Gnaden. Das einzige, was an seine Tortur erinnert, ist, dass er sich hinlegt, sobald es ihm möglich ist.«
    Tessa wedelte mit den Armen. »Setz dich doch, So-, äh … Sa- Liebling! Somers hat darauf bestanden, dass ich dich heute besuche, um zu sehen, ob es dir gut geht oder ob ich dir irgendwie helfen kann.« Tessa schaute sie bewusst fröhlich an. »Du brauchst aber nichts, nicht wahr?«
    Somers räusperte sich. »Tess, wir haben doch darüber gesprochen. Ich möchte dich nicht noch einmal daran erinnern müssen.«
    Tessa kicherte und klimperte mit den Wimpern. »Ja, Liebster.«
    Tessa kicherte?
    Sadie fragte sich mit einem Mal, ob sie heute Morgen vielleicht doch nicht aufgewacht war, sondern noch träumend in ihrem Bett oben lag. Nein, es konnte kein Traum sein.
    Sie müsste verrückt sein, um von etwas derart Außergewöhnlichem zu träumen wie einer mädchenhaften, flatterhaften Tessa, die kicherte.
    Sie blinzelte heftig und wandte sich wieder an Tessa. »Äh … was wolltet Ihr mir sagen?«
    Tessa bedachte Somers mit einem letzten anbetenden Blick und seufzte tief. »Somers hat mich heute hierher gebracht, damit ich mich bei dir entschuldige.«
    Das war nicht sehr hilfreich. Es gab so viele Dinge, deretwegen sich Tessa entschuldigen müsste, dass Sadie nicht wusste, womit sie am besten anfangen sollte. Es tut mir leid, dass ich gegen dich intrigiert habe, wäre ein guter Anfang, aber das würde einfach nie passieren.
    »Es tut mir leid, dass ich gegen dich intrigiert habe«, sagte Tessa ohne eine Spur von Ironie. »Ich hätte Mrs Blake keinen Brief schicken sollen. Ich wollte eigentlich nur, dass du Ärger mit deiner Mutter bekamst, und keinen landesweiten Skandal verursachen.«
    Somers verschränkte die Arme. »Keine Ausflüchte, Tess. Übernimm die volle Verantwortung für das, was du getan hast.«
    »Na gut. Vielleicht habe ich auf einen landesweiten Skandal gehofft, aber ich hatte keine Ahnung, dass es diese Auswirkung hätte.« Sie zuckte die Achseln. »Warum um alles in der Welt hast du dir überhaupt die Mühe gemacht, mich einzuladen?«
    Sadie konnte sie nur gebannt ansehen. Ein harmlos aussehender junger Mann hatte die raubtierhafte Lady Tessa fest um seinen kleinen Finger gewickelt.
    »Ich habe persönlich nichts gegen dich, Sadie, und Graham gehört schließlich zur Familie, aber ich habe gehofft, dass Deirdre gewinnt.«
    »Aber sie braucht das Geld nicht, Tess«, sagte Sadie.
    »Um das Geld geht es gar nicht, Liebes«, erklärte Tessa forsch. »Es geht ums Gewinnen. Es geht immer nur ums Gewinnen.« Dann ging sie und schmachtete den neuen Mann an ihrer Seite an, bis sie Arm in Arm das Haus verließen.

    Von allen Leuten, die während der zehn Jahre seiner Oberhoheit über Brook House dort ein- und ausgegangen waren, war Sophie-Sadie Westmoreland, die Herzogin von Edencourt, eine von John Herbert Fortescues Favoritinnen. Wie er hatte sie sich mit Verstand und Beharrlichkeit aus einfachen Verhältnissen hochgearbeitet. Wie er hatte sie Fehler auf ihrem Weg gemacht. Sie hatte Menschen angelogen – Menschen, die es verdient hätten, die Wahrheit zu erfahren. Darüber hinaus war die merkwürdig anmutige und elegante Herzogin von eben jenem Menschen verlassen worden, von dem sie am meisten gewünscht hatte, er möge ihr beistehen.
    Fortescue beobachtete die Herzogin, wie sie am Fenster des vorderen Salons lehnte und mit blindem Blick in die Stadt hinausschaute. Der Mann, auf den sie wartete, kam nicht. Jeder

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