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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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wäre Stickley endlich frei!
    Er schloss für einen langen Moment die Augen und genoss das hübsche Bild, das er bei diesem Gedanken im Kopf hatte. Befreit von Wolfes Anblick, seinen verkommenen Gewohnheiten, seinem Hang zu erschreckend ungesetzlichen Handlungen und seiner erstaunlichen Fähigkeit, diese zu rechtfertigen. Er wäre endlich frei, sein eigenes Geld zu investieren oder gar auszugeben, auch wenn er nichts brauchte, was er nicht bereits besaß.
    Er könnte endlich beginnen, richtig zu arbeiten.
    O ja! Etwas Bedeutungsvolles schaffen, Fortschritte erzielen.
    Unvorstellbar, solange er an das Vermögen und an Wolfe gebunden war. Einen letzten Blick auf die verschandelte Safetür werfend, verzog Stickley noch einmal den Mund.
    Er hoffte bloß, dass er aus der ganzen Sache herauskam, bevor Wolfe ihn mit in einen Abgrund zog.

    Tessa ließ sich an ihrem zierlichen, femininen Sekretär nieder und holte Papier, Tinte und Schreibfeder heraus. Sie hasste es, sich auf diese Ebene zu begeben, aber es ließ sich nicht verleugnen, dass Sophie einfach zu weit gegangen war.
    Kaum vorstellbar, welche Aufregung diese pferdegesichtige Bohnenstange in der feinen Gesellschaft verursacht hatte. Und Graham, dieser dumme Junge, war ein blinder Narr. Tessa erinnerte sich an ihn als einen äußerst stillen Jungen, der vor sich hinbrütete und versuchte, seinen brutalen Brüdern aus dem Weg zu gehen. Nicht dass Tessa ihm das zum Vorwurf machte, denn ihre älteren Cousins waren in der Tat ekelhaft gewesen und darin ihrem Vater sehr ähnlich. Gott sei Dank war sie sie los!
    Doch dass Graham sich ausgerechnet an Sophie hängte, war peinlich.
    Und gefährlich. Das Pickering-Vermögen war für Deirdre gedacht, nicht für ihre pferdegesichtige Cousine. Nur Deirdre wäre angemessen dankbar und würde ihrer sie liebenden Stiefmutter etwas abgeben.
    Und falls die liebe Deirdre ihre Pflicht vergaß, so hatte Tessa doch einige unappetitliche Drohungen auf Lager, die sie gegenüber der fetten, mondgesichtigen, kleinen Phoebe aussprechen konnte. Nicht alle in der Gesellschaft wären so nachsichtig gegenüber Phoebes unkeuscher Vergangenheit wie ihr nicht weniger verdorbener Ehemann. Deirdre liebte ihre törichten Cousinen. Es sollte nicht allzu schwer sein, ein lebenslanges nettes Einkommen von ihr zu erzielen.
    All das wäre natürlich unwiederbringlich dahin, wenn Sophie das Rennen machte. Das dumme Ding würde sich nie daran erinnern, dass es zuallererst Tessa gewesen war, die es ihr überhaupt ermöglicht hatte, hierherzukommen. Sie würde sich nur an die wenigen, armseligen Begebenheiten erinnern, bei denen Tessa die Geduld verloren und sie auf harmlose Weise beschimpft hatte.
    Was alles in allem nur angemessen gewesen war. Diese Kreatur war doch einfach lächerlich! Es war äußerst alarmierend, dass niemand in der Gesellschaft das zu bemerken schien.
    Leicht vor sich hinlächelnd, machte sich Tessa an die Arbeit.
    »Liebe Mrs Blake …«

Sechzehntes Kapitel
    N achdem Graham gegangen war, blieb Sophie in dem leeren Salon sitzen und starrte blind auf die Tabletts mit den Kuchenresten und leeren Teetassen.
    Krumen. Ihr blieben nichts als Krumen.
    Ich hatte nur Mitleid mit einem armen, unscheinbaren Mädchen vom Lande!
    Die Hitze stand ihr immer noch im Gesicht und würde dort wahrscheinlich ständig aufs Neue erscheinen, wenn sie sich an diesen Moment erinnerte. Sie hatte sich selbst vergessen, so sehr war sie von ihrer neuen Beliebtheit beeindruckt gewesen. Sie hatte vergessen, dass sie für die Menschen, die sie kannten, nichts als ein »armes, unscheinbares Mädchen« war.
    Was hatte sie denn gedacht, dass passieren würde, wenn Graham der neuen Sofia begegnete? Hatte sie geglaubt, er würde auf die Knie fallen und ihr seine unsterbliche Liebe erklären?
    Offenbar hatte ein kleiner Teil von ihr – wahrscheinlich der Teil, der so gern an die Märchen glaubte, die sie übersetzte – tatsächlich gedacht, das könnte passieren.
    Fortescue betrat mit einem Lakaien den Raum. Der Salon war binnen Kurzem ausgeräumt und nur wenig später wieder perfekt auf Hochglanz gebracht. Sophie blieb, wo sie war, sonderbarerweise zufrieden mit ihrem Elend. Wenn sie je einen deutlicheren Hinweis auf ihren Platz auf dieser Welt benötigt hatte, dann hatte sie ihn gerade bekommen.
    Doch offenbar erhielten auch »arme, unscheinbare Mädchen« Post. Fortescue brachte ihr einen dicken, elfenbeinfarbenen Umschlag auf einem Silbertablett. »Mylady schickt Euch

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