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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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aufwendige Frisur. Einfach nur Sophie.
    Er hatte sie nicht wahrgenommen, bis es zu spät war, wie ein vergrabener Schatz, den ein anderer Mann als Erster gefunden hat. Sie war keine augenscheinliche Schönheit, sondern verlangte ein gewisses Wahrnehmungsvermögen und Weisheit – doch jetzt erkannte er die Wahrheit. In seinen Augen war sie schön.
    War denn der Edelstein, der im Aschekasten vergraben war, weniger wert als der in einem feinen Ring? Der einzige Unterschied war die Fassung.
    Wenn er doch nur haben könnte, was er wollte, anstatt dessen, was Edencourt brauchte.
    Er schloss die Augen, um der Versuchung zu widerstehen. Dann wandte er sich ab, setzte das Teetablett ab, hob Sophies Kleid, Umhang und Tanzschuhe auf und schlüpfte aus dem Raum.
    Er konnte sie nicht ansehen, ohne sie haben zu wollen … aber er konnte sie daran hindern zu gehen, bis er einen Weg gefunden hatte, sie vor seinem verpfuschten Rettungsversuch zu beschützen. Er musste zumindest ihren Ruf retten.
    Ganz zu schweigen davon, sie vor seiner wachsenden Lust zu schützen.

Zweiundzwanzigstes Kapitel
    S ophie stieg erst aus der Wanne, als das Wasser schon fast kalt war. Nachdem sie den Pferdegeruch abgewaschen und ihre schmerzenden Knochen eingeweicht hatte, kam sie vor Hunger fast um.
    Es gab ein paar zerschlissene, aber saubere Handtücher, doch keine Kleider zum Wechseln. Sie würde wohl leider ihr Ballkleid wieder anziehen müssen. Der Gedanke, das ruinierte Ding über ihre saubere Haut zu streifen, war entsetzlich – aber noch schlimmer war, dass es verschwunden war.
    Sie hatte es doch direkt vor dem Sessel ausgezogen, da war sie sich sicher. Sie schaute sich im Zimmer um, da sie sich eingestand, dass sie es auch wild irgendwo hingeworfen haben konnte, während sie zum Badezuber gestürzt war.
    Aber das Kleid war tatsächlich fort. Was bedeutete, dass es jemand weggenommen haben musste. Was bedeutete, dass die Handtuchfetzen, die sie sich um die Brust und die Hüfte gewickelt hatte, die einzige Kleidung war, die ihr zur Verfügung stand.
    Sie würde ihn umbringen! Gift und Messer waren noch viel zu zivilisiert für ihn. Auf dem Scheiterhaufen sollte er brennen, das war die einzig denkbare Möglichkeit. Sie legte den Kopf in den Nacken und gab ihrer Wut nach. »Graham!«
    In einer Zimmerecke entdeckte sie einen Haufen staubiger Überdecken. Sie wickelte eine davon um sich, bis nur noch ihr Gesicht und ihre nackten Füße herausschauten, hielt inne, um ein paar Mal zu niesen, und marschierte dann zielstrebig aus dem Zimmer.
    Allerdings wurde ihre Zielstrebigkeit durch die enge Hülle sehr gebremst, da sie nur sehr kleine Schritte machen konnte; das veranlasste sie dazu, noch schneller vorwärtszuschlurfen, während ihr Zorn von Sekunde zu Sekunde wuchs.
    Sie konnte ihn nicht finden. Sie wanderte durch mehrere lange Flure, die kein Ende nehmen wollten, ihre Füße wurden kalt und schmutzig, und ihr nasses Haar kühlte ihren Rücken, und … halt. War das der Haupteingang? Sie schlurfte eilig über den Marmorboden der Eingangshalle und legte die Hand auf den Türgriff. Er bewegte sich nicht.
    Eingesperrt? Sie war eingesperrt?
    Ungläubig rüttelte sie an der Klinke. Was dachte sich Graham nur dabei, sie einfach hier allein zu lassen? Was musste man für ein bescheuerter Hohlkopf sein, um eine Frau in ein verlassenes Haus zu schleppen, ihre Kleider zu stehlen und sie dann einzusperren?
    Sie konnte sehen, wie ein Sonnenstrahl unter der Tür hindurch auf ihre nackten, staubigen Zehen fiel. Sie konnte nicht hinaus in die Sonne gehen! Graham, dieser zerstreute Idiot, hatte inzwischen wahrscheinlich schon vergessen, wohin er sie gebracht hatte. Morgen würde er an der Tür von Brook House klopfen und sich fragen, wo Sophie steckte.
    Es war alles vorbei. Sie konnte schlecht einen Herrn der Gesellschaft verführen, wenn sie im Haus eines Irren eingesperrt war; sie war sich nicht einmal sicher, ob sie weiterhin der Liebling der Gesellschaft sein wollte, denn es war ziemlich ermüdend und überaus langweilig gewesen. Nichts hatte sich so entwickelt, wie sie gehofft hatte. Ihr zauberhaftes Kleid war fort, ihr Gesicht unge-pudert, und ihr Haar sah wahrscheinlich aus, als hätte eine Eule sich darin ein Nest gemacht – sie war wieder einfach nur Sophie!
    Ihr ganzes Leben lang hatte sie ausbleibende Erfolge damit erklärt, dass sie sonderbar aussah. Schlichte Mädchen waren unerwünscht. Schlichte Mädchen sollten sich keine größeren Hoffnungen

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