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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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herumführte – oder vielmehr eine runde Fläche voller Unkraut –, und näherten sich der großen Eingangstreppe von Edencourt.
    Das Pferd blieb abrupt stehen und weigerte sich, auch nur einen Schritt weiter zu tun. Graham sah dem Tier in die Augen und beschloss nachzugeben. Selbst das netteste, edelste Pferd hatte irgendwann genug.
    Graham band die Zügel des Tieres an einem Eisenring fest, der an einem Pfahl neben der Treppe befestigt war. Dann trat er an Sophies Seite und streckte die Arme nach ihr aus. »Komm, Liebes. Stütz dich auf mich.«
    Sie wimmerte protestierend, als ihr wunder Körper sich weigerte, sich zu bewegen und ließ sich dann auf ihn fallen. Er fing sie mit Leichtigkeit auf und nahm sie dann ganz auf den Arm. Sie schlang erschöpft die Hände in seinem Nacken zusammen und ließ ihr Gesicht an seine Schulter sinken. »Gray, mir tut alles weh«, flüsterte sie.
    »Ich weiß, Liebes.« Er trug sie in das große, kalte, widerhallende Haus. »Es dauert nicht lange, dann hast du es warm und gemütlich.«
    Das Schlafzimmer seiner Mutter war vielleicht der einzige Raum im Haus, der vom generellen Verfall nicht allzu sehr betroffen war, denn es war seit dem Tod seiner Mutter vor dreißig Jahren nicht mehr benutzt worden. Graham hatte sich oft gefragt, ob sie vielleicht gar nicht krank gewesen war, sondern einfach nur genug gehabt hatte.
    Der Raum war genauso, wie Graham ihn in Erinnerung hatte. Elegante Möbel standen darin, die von ehemals umsichtigem Personal verhängt worden waren. Falls der Schornstein nicht in einem zu schlimmen Zustand war, sollte er eigentlich auch in der Lage sein, ein Feuer im Kamin in Gang zu bringen.
    Es gab keine offensichtlichen Zeichen des Verfalls. Als er hinaufschaute, sah er nichts als das blasse Schimmern der Morgendämmerung am Ende des Schornsteins. Er ging zu Sophie, die sich in der Dunkelheit blass und erschöpft in einem Sessel zusammengerollt hatte. Er zog ihren Umhang über ihre Beine. »Halt dich warm«, riet er ihr. »Ich bin gleich wieder da.«
    Sophie hörte ihn kaum. Sie hatte schon einige Nächte in ihrem Leben durchgemacht, aber sie hatte noch keine damit verbracht, sich auf einem Pferderücken festzuklammern. Um ehrlich zu sein, hatte sie vor dieser Nacht noch nie auf einem Pferd gesessen. Irgendwann in den vergangenen Stunden hatte sie überlegt, Graham diese Tatsache mitzuteilen, aber es war ihr nicht so vorgekommen, als würde das irgendeinen Unterschied machen. Früher hatte sie einmal geglaubt, dass sie gerne reiten lernen würde.
    Jetzt, da ihr der ganze Körper wehtat und ihr schmerzhafte Stiche in den Rücken und die Oberschenkel fuhren, konnte sie sich nicht erklären, warum irgendjemand überhaupt auf die Idee kommen konnte, auf einen Pferderücken zu klettern. Es war verdammt unnatürlich.
    Das Haus war kalt und finster, aber es bewegte sich nicht, sodass sich ihre Situation definitiv verbessert hatte. In einigen Minuten würde sie aus dem Sessel aufstehen und aus eigener Kraft diesen Ort verlassen.
    Aber zuerst musste sie natürlich noch Graham umbringen.
    Gift oder Messerangriff? Gift konnte ziemlich qualvoll sein, aber ein Messer wäre herrlich blutig.
    Sie schlief ein, bevor sie sich entscheiden konnte.
    Als sie wieder aufwachte, war ihr warm. Und nicht nur das. Die frühe Morgensonne schien durch große, schöne Fenster und erhellte den Raum. Sophie blinzelte angesichts so viel goldener Herrlichkeit und richtete sich langsam und behutsam auf.
    Was für ein reizender Raum! Vom ersten Augenblick an liebte sie alles daran, von den zierlichen Linien der schönen Mahagonimöbel bis zu dem reich verzierten Stuck, der am Übergang von Wand zur Decke um den Raum herumlief. Ihr Blick wanderte daran entlang zu einem Kamin, in dem fröhlich ein helles Feuer knisterte und sich in einer großen Kupferbadewanne spiegelte.
    O Gott! Was für ein herrliches Ding! Sie war nicht nur groß und einladend, sondern auch noch voll mit sanft dampfendem Wasser und mit Handtüchern und Seife ausgestattet – worauf um alles in der Welt wartete sie noch?
    So schnell sie konnte, stand sie auf und schlüpfte aus dem schönen griechischen Kleid, das nach dieser Nacht nie mehr getragen werden konnte. Dem Himmel sei Dank, dass es lockerer geschnitten war als ihr Elfenköniginnenkostüm, denn das hätte sie alleine niemals ausbekommen. Sie wollte Lementeurs Genie keinen mangelnden Respekt bekunden, aber sie trampelte darauf herum wie auf einem Lumpen, um zu dieser

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