Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
als dieser versuchte ihn zum Galopp anzutreiben. Doch dann setzte sich das Tier mit einem langen, gequälten Seufzen in Bewegung.
    Zurück am Haus band Graham das Pferd wieder auf dem Unkrautflecken an und kletterte durchs Fenster, um sich nicht lange mit dem Schlüssel aufzuhalten. In wenigen Augenblicken hatte er einen Kochtopf mit dem Rest vom Schinken, allen Einmachgläsern und dem ganzen Tee gefüllt. Er blickte sich um und suchte nach etwas Wertvollerem, was er ihnen geben könnte, damit sie sich Lebensmittel kaufen konnten, aber er fürchtete, dass etwas zu Kostbares sie nur verdächtig machen würde.
    Dann fiel sein Blick auf seine glänzenden Westenknöpfe, als er am Flurspiegel vorüberging. Natürlich, sie waren aus Gold. Nur das Beste für die Söhne Edencourts. Er riss einen nach dem anderen ab und warf sie ebenfalls in den Kochtopf. Sie konnten versetzt werden, niemand würde sich etwas dabei denken.
    Dann trug er alles zusammen durch das Fenster nach draußen. »Wirklich praktisch.«
    Das Pferd starrte ihn mit unverhohlener Bestürzung an, als er zurückkehrte.
    »Tut mir leid, S.P., aber wir sind in einer Gnadenmission unterwegs.« Graham grinste. Er fühlte sich so unbeschwert wie schon lange nicht. »Außerdem zählt das kleine Mädchen immer wieder bis vier. Wir müssen zurück sein, bevor sie Sophie in den Wahnsinn treibt.«
    Als er mit dem lächerlichen Topf auf dem Sattelknauf vor sich zurückkehrte, hätte man meinen können, er brächte Sophie Diamanten und Pelze. Ihre Augen glänzten begeistert, als sie den Tee erblickte. »Oh, herrlich! Ich will Moira gleich welchen kochen.«
    Dann wandte sie sich an Graham und presste ihren Handteller leicht auf seine offen stehende Weste. »Deine Knöpfe?«
    Er zuckte die Achseln und wich ihrem Blick aus. »Ich kann mir welche aus Messing besorgen. Es wird ein langer Winter.«
    Sie schaute ihn lange mit seitlich geneigtem Kopf an. »Du wirfst mich einfach um, weißt du das, Graham Cavendish, Herzog von Edencourt?«
    Weil er ein paar Knöpfe aufgegeben hatte? Er schüttelte verständnislos den Kopf, aber sie lächelte rätselhaft. »Lass mich Moira und den Kindern noch einen Tee kochen und etwas von dem Eingemachten herrichten. Dann sollten wir wohl besser zum Herrenhaus zurückkehren. «
    Er blinzelte sie an. »Aber wir müssen dich nach London bringen. Man wird dich vermissen!«
    Sie schüttelte den Kopf und deutete hinter ihn. »Der da wird uns heute nicht nach London bringen.«
    Graham drehte sich um. S.P. hatte ihn verlassen und war bereits fast außer Sichtweite. Mit hängendem Zügel trabte er stur zu seinem Unkrautflecken.
    Graham wandte sich Sophie zu. »Ich kann ihn einfangen. « Obschon er sich längst nicht sicher war, dass er es schaffen würde. Sie schüttelte wieder den Kopf. »Vielleicht gelingt es dir, ihn zu überreden, schon wieder nach London zu traben, aber ich fürchte, es wird dir bei mir sehr viel schwerer fallen.«
    Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging rasch in die Hütte. Der Fleck auf seiner Brust, wo ihre Hand gelegen hatte, fühlte sich kalt an ohne sie.

    Wolfe knurrte in seinem Versteck in der Dunkelheit der am weitesten entfernt stehenden Hütte.
    Wieder nichts. Fast hätte er die Bohnenstange erwischt – aber er konnte Kinder nicht ausstehen, diese schmierigen kleinen Biester. Außerdem hätte er sie wahrscheinlich nicht dazu überreden können, mit ihm zu gehen, ohne dass es irgendjemandem aufgefallen wäre. Während er aus dem Schatten die beiden ekelerregenden Weltverbesserer beim Füttern der verkommenen Meute beobachtete, knurrte er.
    Wolfe wollte sie beide töten, am liebsten mit einer schmerzhaften Waffe. Doch leider war es viel zu offensichtlich, wenn er sie umbrächte. Stickley wäre der Erste, der mit dem Finger auf ihn zeigen würde.
    Ein Gedanke ließ ihm keine Ruhe. Doch es war schon so lange her, dass sein Verstand ein paar Tage lang ohne Alkohol auskommen musste, dass es tatsächlich eine Weile dauerte, bis er sich wieder klar erinnerte. Er war eindeutig aus der Übung.
    Dann fiel es ihm wieder ein. Das Testament von Sir Hamish!
    Sollten drei Generationen von Pickering-Mädchen versagen, will ich mit der ganzen Mischpoke nichts mehr zu tun haben. In diesem Fall sollen die gesamten fünfzehntausend Pfund dazu verwendet werden, die Strafen und Unkosten jener zu bezahlen, die den Zollinspekteur beim Export jenes herrlichen Scotchs umgehen, der mein einziger Lichtblick in dieser Familie von

Weitere Kostenlose Bücher