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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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erschreckenden Plan.
    Wenn sie nun ihre Scharade bis zum Ende durchführte ?
    Wenn sie nun mehr tat, als zweihundert Pfund für Kleider und Anreise zu stehlen und sich für eine kurze Phase der Freiheit als arme, aber vornehme, lange verloren geglaubte Cousine auszugeben?
    Wenn sie nun die Lüge ihr ganzes Leben lang aufrechterhalten würde und nie irgendjemandem gegenüber zugeben würde, dass sie nicht Miss Sophie Blake war, Urenkelin von Sir Hamish Pickering? Wenn sie nie wieder die würde, die sie wirklich war, nämlich ein einfaches Dienstmädchen, eine Gesellschafterin für die gereizte, anstrengende Mrs Blake, der Mutter der armen, kränklichen, längst verstorbenen kleinen Sophie?
    Wenn sie nun Graham heiratete und das Pickering-Vermögen für ihn und seine ganzen trostlosen und vernachlässigten Leute gewann?
    Sie durfte keine Zeit verlieren, sie durfte nicht zögern. Genau wie damals, als sie wie gewöhnlich die Post geöffnet und das Geld gefunden hatte, das Lady Tessa für Sophies gesellschaftliches Debüt schickte, verlangte die heutige Situation sofortiges Handeln.
    Deirdre stand kurz davor, Herzogin von Brookmoor zu werden. Vielleicht war es bereits passiert, und dieser Gedanke machte Sophie erneut das Herz schwer. Nein, sie musste glauben, dass sie nicht ohne Grund hierher, an diesen Ort der Not, gebracht worden war.
    Deirdre brauchte das Geld nicht wirklich. Calder war ein wohlhabender und großzügiger Mann.
    Du kannst noch so viel daran herumdenken, du wirst dich der Tatsache stellen müssen, dass du jemanden bestiehlst, der dir vertraut. Du wirst einen der wenigen Menschen auf dieser Erde betrügen, dem du nicht egal bist.
    Moiras schmales Gesicht erschien vor ihrem geistigen Auge, grau vor Müdigkeit und Erschöpfung, obschon die Frau ihr gegenüber erwähnt hatte, dass sie jünger war als Sophie.
    Es war notwenig. Wenn sie Graham nicht zwang, sie zu heiraten, bevor der alte Herzog von Brookmoor verstarb und Calder an seiner Stelle Herzog wurde, wäre sie nicht mehr in der Lage, irgendeinem von ihnen zu helfen.
    Nicht einmal sich selbst.

    Als sie beim Herrenhaus ankamen, war der Tag bereits vergangen. Im Mondlicht war nichts zu sehen als die breite weiße Auffahrt und der dunkle Schatten des schlafenden Pferdes auf der Grünfläche.
    Graham half Sophie lachend durch das offene Fenster, aber als sie gemeinsam in dem düsteren Saal standen, wurde er still.
    Seine helfende Hand glitt langsam aus ihrer, als würde man ihn von ihr fortziehen. Sophie klammerte sich nicht an ihn, auch wenn sie ohne ihn an ihrer Seite mehr fror. Sie hatte noch genügend Zeit, hoffte sie. Gemeinsam stiegen sie die elegant geschwungene Treppe in der Dunkelheit hinauf. Graham begleitete sie zu »ihrer« Tür und blieb dann stehen.
    Sie konnte ihn nicht sehen, doch sie spürte seine Anspannung, als wäre er mit ihr verbunden. Als er sprach, waren seine Worte leise und voller Bedauern.
    »Was wir tun ist nicht richtig, Sophie. Morgen müssen wir nach London zurück. Vielleicht können wir das Personal von Brook House davon überzeugen, dass du die ganze Zeit in der Primrose Street warst.«
    Sophie schloss die Augen, um seine Stimmung besser deuten zu können. Bedauerte er, dass sie zurückkehren mussten oder dass sie überhaupt hier waren? Es war egal. Schon sehr bald hatten sie möglicherweise beide etwas zu bedauern. Sie hoffte nur, er würde ihr vergeben, wenn sie das Erbe zugesprochen bekam.
    »Gute Nacht, Graham.«
    Er zögerte, dann spürte sie die Innenfläche seiner Hand warm und groß ihre Wange umschließen. Es war eine Art Kuss. Ihre Hoffnung wuchs. Vielleicht würde er ihr schnell verzeihen.
    Dann war er fort, nichts als ein Schatten in der Dunkelheit. Sie hörte, wie sich die nächste Tür öffnete und hinter ihm schloss. Erst da legte sie selbst die Hand auf die Klinke ihrer Tür und ging in das Schlafzimmer der Herzogin. Drinnen konnte sie sehr gut sehen, denn das Mondlicht strömte durch das Fenster, genau so, wie es das Sonnenlicht am Morgen getan hatte. In diesem Licht wusch sie sich das Gesicht mit dem kalten Badewasser und benutzte eine Bürste, die sie auf dem kleinen Frisiertischchen fand, um ihr zerzaustes Haar zu bändigen. Ohne ein Kaminfeuer hätte ihr kalt sein müssen, aber ihr Plan trieb ihr die Hitze durch den Körper, sobald sie nur daran dachte.
    Schließlich meinte sie, dass genug Zeit verstrichen war. Sie zog sich bis auf Grahams Hemd, das ihr fast bis zu den Knien reichte, aus, schüttelte

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