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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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dass er sie wieder die Treppe hochführen würde; statt dessen geleitete er sie zu einer großen Flügeltür am Ende des Foyers. Als sie aufging, schaute Megan in einen riesigen Saal, offenbar das Esszimmer , und hier fand sie Devlin. Er saß an der Stirnseite einer langen Tafel und nahm sein Mittagessen ein. Gleich drei Mädchen auf einmal in Häubchen und Schürze schwirrten kichernd um ihn herum und bedienten ihn. Sie konnten kein Auge von ihm lassen, sie rissen sich geradezu darum, ihm seine Wünsche zu erfüllen.
    Der Anblick versetzte Megan einen Stich, wie damals, als sie Devlin dabei ertappt hatte, wie er mit Cora im Heu herumpoussiert hatte. Sie wartete eine Weile, und als er noch immer keine Notiz von ihr nahm, geriet sie in Wut.
    »Raus hier! Alle raus!« rief sie und schaute die Mädchen böse an. »Es steht wirklich genug zu essen auf dem Tisch, und außerdem ist dieser Mann daran gewöhnt, sich selbst zu bedienen!«
    Die Mädchen schauten überrascht auf. Sie wusste n nicht, wer diese Fremde war, und sehr hochherrschaftlich sah sie in ihren ramponierten Kleidern weiß Gott auch nicht aus. Doch ein Blick vom Butler genügte, und schon waren sie verschwunden.«
    »Was steht zu Diensten, Euer Gnaden?« fragte er Megan.
    Wieder diese verdammte Anrede, die sie zusammenzucken ließ. »Ich möchte nur, dass sie uns ein wenig alleine lassen, vielen Dank.« Als er zwar nickte, aber weiter dienstbereit stehen blieb, fügte sie hinzu: »Ich kann mich schon alleine hinsetzen.«
    Die Bemerkung schien den armen Mann völlig aus der Fassung zu bringen, so dass sich Devlin genötigt sah aufzustehen: »Ich werde ihr behilflich sein, Mr. Mears. Sie können inzwischen eine Tasse für sie bringen.«
    »Sehr wohl, Euer Gnaden.«
    Megan wartete ab, bis der Butler draußen war, dann ging sie ans andere Ende der Tafel, setzte sich und sagte: »Wie du siehst, kann ich mich auch ohne Hilfe setzen!«
    Auch Devlin nahm wieder Platz. »Na, du bist heute wohl mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden.«
    Sie lächelte ihn mürrisch an. »Oh, meinst du dieses Luxus-Bett, das eigentlich in einem verdammten Palast stehen müsste ?«
    Devlin seufzte: »Ganz recht, Kleines, aber vergiß es! Und jetzt sag schon, welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?«
    »Du hast wieder dieses Lügenmärchen erzählt, stimmt's?«
    Er wollte etwas sagen, doch dann hielt er inne, zuckte nur mit den Schultern und meinte beiläufig: »Ach, es hat sich so ergeben.«
    Sie runzelte die Stirn, während sie nach dem Körbchen mit Teegebäck griff. Sie hätte schwören können, dass er eigentlich etwas anderes hatte sagen wollen.
    Wie nebenbei, doch mit einem unverkennbar boshaften Unterton, fragte sie: »Kann man nicht auch ins Gefängnis kommen, wenn man sich einfach für einen Herzog ausgibt?«
    »Das will ich doch sehr hoffen!«
    Nun war sie völlig verwirrt. Aus dem verflixten Kerl konnte sie heute morgen überhaupt nicht schlau werden.
    »Und weshalb gehst du dann dieses Risiko laufend ein?«
    Er hob ein wenig die Augenbrauen: »Haben Euer Gnaden etwa vor, mich anzuzeigen?«
    »Hör auf, mich so zu nennen! Sonst zeige ich dich wirklich noch an!«
    Er schob ihr eine Platte mit Schinken und heißen Würstchen hinüber und meinte dann: »Vergiß nicht, dass du in der Sache selbst mit drinhängst! Du bist schließlich meine Frau, und die Leute halten dich ebenfalls für eine Herzogin!«
    Megan war so überrascht, dass sie ihn einen Moment lang mit offenem Mund anstarrte, ehe sie entrüstet erwiderte: »So eine Gemeinheit! Daran hättest du ja wirklich denken können, bevor du mich in deine krummen Touren mit hineinziehst!«
    »Du hast recht, daran hätte ich denken sollen, aber ich war so hundemüde, dass ich mir keine langen Gedanken mehr gemacht habe auf der Suche nach einer Unterkunft. Das einzige Gasthaus in diesem Kuhdorf ist nämlich letzte Woche abgebrannt.«
    »Oh, wenn das so ist, dann danke ich dir jedenfalls für das bequeme Bett.«
    Devlin legte die Gabel hin und schaute sie verblüfft an. Hatte er richtig gehört? Hatte sie ihm eben ausnahmsweise einmal nicht widersprochen? Hatte sie sich bei ihm sogar für etwas bedankt?
    »Hast du lang genug geschlafen?«
    »Ja.«
    »Und du hast auch kein Fieber?«
    Sie blickte verwirrt auf. »Wie kommst du denn darauf? Sag mal, was soll der ganze Unsinn? Für wen hältst du mich eigentlich?«
    »Also, ich würde sagen, für eine streitsüchtige kleine Meckerliese und nicht zu vergessen für - eine freche

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