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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Ganze? Ein paar Tage später würde er ja dann doch bei ihr zu Hause aufkreuzen, und dann hätte sie völlig umsonst gehungert. Aber dann würde sie eben wieder durchbrennen, allerdings diesmal mit genügend Proviant.
    Der Haken an der Sache war nur, dass er das Recht hatte, sie wieder zu sich nach Hause zu schleifen, so oft er Lust dazu hatte. Er konnte sie sogar einsperren, wenn er es satt bekam, ihr im ganzen Land hinterherzujagen . Mit ihrem Ja- Wort hatte sie sich ihm ausgeliefert!
    Aber sie hatte doch nicht ihn, sondern Devlin, den Pferdezüchter geheiratet... Vielleicht hatte er die Heiratspapiere nicht mit seinem richtigen Namen unterschrieben, so dass sie mit ihm gar nicht verheiratet war? Doch das war reines Wunschdenken, darauf durfte sie sich nicht verlassen. Schließlich hatte er sie aus Anstand und Verantwortungsgefühl geheiratet; deshalb hatte er bestimmt dafür gesorgt, dass alles in Ordnung war.
    Nur, sie wollte einfach nicht mehr mit ihm verheiratet sein. Sie hasste ihn, und diesmal war es ihr ernst damit. Er hatte sie belogen, hinters Licht geführt, ihr eine falsche Identität vorgespiegelt und weiß Gott was sonst noch alles angetan.
     
    Solltest du ihm das alles nicht selbst sagen?
    Bei Gott, ja!
     
    Also wendete Megan und ritt zurück nach Norden. Wieder war sie zu sehr mit ihrem Ärger beschäftigt, um darauf zu achten, wohin sie ritt, doch Caesar folgte der Straße, auf der sie gekommen waren. Es dauerte nicht sehr lange, als ihr die Kutsche entgegenkam. Megan bemerkte sie erst, als sie schon fast auf gleicher Höhe waren.
    Sie hielt an. Devlin stoppte ebenfalls. Megan stieg nicht ab, sondern blieb trotzig auf Caesars Rücken sitzen. Er sprang vom Kutschbock und riss sie mit einem einzigen Schwung aus dem Sattel. Sie sollte keine Möglichkeit mehr haben, noch einmal ausgerechnet mit dem Pferd durchzubrennen, das so schnell war, dass man sie nicht mehr einholen konnte. Megan aber war noch immer viel zu sehr in Rage, um seine Vorsichtsmaßnahme überhaupt zu begreifen.
    »Ich habe dir eine Menge zu sagen, Euer Gnaden«, fauchte sie ihn an; als er sie auf seinen Armen in die Kutsche trug. Dabei sprach sie seinen Titel mit aller Verachtung aus, die sie aufbieten konnte.
    »Das kannst du mir gleich alles in der Kutsche erzählen«, entgegnete er ruhig, doch dann brach auch bei ihm sein ganzer Ärger durch, und er schnauzte Megan wütend an: »Untersteh dich, jemals wieder ohne mich auf mein Pferd zu steigen, hast du mich verstanden?«
    »Dein Pferd? Das ist doch wohl zufällig...«
    »Mein Pferd.«
    »Aha!« erwiderte sie brüsk. »Also eine weitere Lüge, und noch dazu eine, in die du meinen Vater mit hineingezogen hast!«
    »Dein Vater ist eine so ehrliche Haut, dass es ihm schwergefallen ist, bei meinem kleinen Täuschungsmanöver mitzuspielen. Deshalb haben wir abgemacht, dass er für die Dauer meines Aufenthalts wirklich Eigentümer Caesars werden sollte, sozusagen durch einen befristeten unentgeltlichen Kauf. Bei meiner Abreise sollte der Vertrag seine Gültigkeit verlieren. Und das hat er denn ja auch, da ich, wie du weißt, abgereist bin.«
    »Es ist mir egal, wie raffiniert du es ausgeklügelt hast, um meinem Vater, diesem Ehrenmann, seine Skrupel auszureden. Es ist und bleibt eine verdammte Lüge, Ambrose St. James!«
    »Ambrose Devlin St. James«, korrigierte er sie und ließ sie ziemlich unsanft in die Kutsche plumpsen. »Kein Mensch nennt mich Ambrose, freche Göre, also fang du jetzt nicht damit an!«
    Er hatte sich umgewandt, um Caesar an der Rückseite der Kutsche anzubinden, deshalb musste sie ihre Stimme heben. Wütend schrie sie ihm hinterher: »Es ist mir völlig egal, wie die anderen dich nennen! Ich wüsste sogar noch ein paar andere Namen für dich, die viel besser passen. Willst du sie hören?«
    »Nein!«
    Einen Moment lang wusste sie nichts mehr zu sagen. Als er zurückkam, um sich in die Kutsche zu schwingen, fiel ihr auf, dass er humpelte. Sie schaute auf sein Bein und sagte: »Wenn du humpelst, damit ich mich für den Tritt entschuldige, hast du dich getäuscht. Ich werde dir bei Gelegenheit noch einen verpassen ... auf die gleiche Stelle ... nur noch fester.«
    »Vielen Dank für die freundliche Vorwarnung, doch auch ich möchte dich warnen: Tritt mich noch einmal mit deinen spitzen, kleinen Schühchen, und du läufst barfuß quer durch England!«
    »Das würdest du nicht wagen!«
    Er hob eine Braue, als er sie ansah. »Ich glaube, ich habe doch wohl schon öfter

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