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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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schaute. Plötzlich kam ihr der Gedanke, dass es vielleicht noch einen anderen Weg in den Stall gab und sie Devlin gar nicht hätte wecken müssen.
    Verlegen entschuldigte sie sich. »Ich fand die Stalltüren verriegelt vor, hatte aber an den rückwärtigen Eingang nicht gedacht. Gehen Sie wieder zu Bett, Mr....«
    »Welchen Eingang?«
    »Na, den am Anbau. Da ist doch bestimmt eine Tür.«
    »Warum schauen Sie sich nicht erst einmal genau um, bevor Sie hier irgendwelche Vermutungen anstellen, Megan? Erst mal muss doch wohl der Anbau fertig sein, bevor man eine Tür einläßt, oder? Was hätte es denn für einen Sinn, vorne die Stalltüren zu verriegeln, wenn man hinten ein Loch offen lässt ?«
    Sie ärgerte sich über seinen amüsierten Unterton. »Dann ist der Stall also vollständig verschlossen?«
    »So ist es, Gnädigste.«
    Jetzt platzte Megan der Kragen. »Wie können Sie es wagen, mich aus meinem Stall auszusperren? Wer gibt Ihnen das Recht dazu? Hat Ihnen das mein Vater aufgetragen?«
    »Ich brauche für die Sicherung der Pferde nicht die Erlaubnis Ihres Vaters«, sagte er herablassend. »Das geschieht auf meine eigene Verantwortung.«
    »Wovor denn sichern?« spottete sie. »Und jetzt machen Sie endlich die Türen auf, Jefferys.«
    »Gehen Sie wieder zu Bett, Megan, die Türen öffne ich zu einer vernünftigen Tageszeit.«
    »Ich gedenke nicht, auf Ihre vernünftige Tageszeit zu warten! Ich möchte jetzt ausreiten, also öffnen Sie gefälligst den Stall.«
    »Sie bestehen darauf?«
    »So ist es, Gnädigster!« äffte sie ihn nach.
    »Also gut! Sie haben es so gewollt!«
    Sie warf einen ängstlichen Blick durch das Fenster, als er den Raum verließ, und biss sich auf die Lippe. Was führte er im Schilde? Sein letzter Satz verhieß nichts Gutes.
    Er würde es doch wohl nicht wagen... Aber um sicher zu sein, rief sie ihm durch das Fenster nach: »Unterstehen Sie sich, mir halbnackt die Türen zu öffnen, Devlin Jefferys. Sonst schreie ich, und Sie werden sich den Bediensteten und meinem Vater gegenüber erklären müssen.«
    Nach dieser Warnung stolzierte sie zurück zur Vorderseite des Stalls. Sie war sich sicher, dass er jetzt nicht mehr wagen würde, was er womöglich vorgehabt hatte. Dies schien sich auch zu bestätigen, denn sie musste geschlagene fünf Minuten warten, bis endlich die Stalltüren aufgingen. Doch ihre Drohung hatte offenbar nur geringen Eindruck auf ihn gemacht, denn er trug lediglich Hose und Stiefel. Es hatte deshalb so lange gedauert, weil er eine Laterne anzünden musste , um Licht in dem stockfinsteren Stall zu machen.
    Die Zornesröte schoss ihr ins Gesicht, als sie sah, dass er sich um ihre Anweisung überhaupt nicht gekümmert hatte, und so stürmte sie wütend an ihm vorbei direkt auf Sir Ambrose' Box zu. Doch wenn sie geglaubt hatte, dass er jetzt wieder ins Bett gehen und sie in Ruhe lassen würde, so hatte sie sich getäuscht.
    » Irgendjemand müsste Ihnen wirklich einmal ein biss chen Anstand, Höflichkeit und vor allem Vernunft beibringen.«
    Das musste gerade er sagen! Unglaublich, was sich der Kerl herausnahm!
    »Was hat denn das mit Vernunft zu tun?« fragte sie ihn gereizt, ohne ihn anzuschauen. Es mochte ja sein, dass es ein wenig unhöflich von ihr gewesen war, ihn so früh zu wecken. Aber was war daran unvernünftig? »Ich wollte reiten. Und Sie haben kein Recht, mich davon abzuhalten.«
    »Vielleicht sollte ich das wirklich«, knurrte er hinter ihrem Rücken. Doch dann klärte er sie auf: »Erst wecken Sie mich aus dem Schlaf und dann beschimpfen Sie mich auch noch, weil ich meinen Job ordentlich mache. Da müsste Ihnen doch Ihr gesunder Menschenverstand sagen, dass Sie da nicht ungeschoren davonkommen .«
    Megan erstarrte. Ihr Herz raste wie wild.
    »Bleiben Sie mir vom Leibe, Devlin!« stieß sie hervor. Im gleichen Moment merkten sie beide, dass sie ihn zum ersten Mal bei seinem Vornamen genannt hatte. »Ich meine, Mr. Jefferys«, verbesserte sie sich sofort.
    »Förmlichkeiten sind im Augenblick doch wohl fehl am Platze, meinen Sie nicht?« fragte er amüsiert.
    Megan widmete sich wieder ihrem Pferd. »Nein, das meine ich nicht«, gab sie patzig zurück.
    Für einen Moment schwiegen beide. »Auch wenn man bedenkt«, knüpfte er an seine Frage an, » dass ich eben gerade nackt vor Ihnen gestanden bin?«
    Megan stockte der Atem, dann fuhr sie herum, starrte ihn mit wilden Augen an.
    »Ich habe aber nicht hingesehen!« »Sie wollten aber!«
    Sie gab ihm keine

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