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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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an zu Hause dachte. Als sie dann endlich ankam, wäre sie am liebsten gleich in den Stall gelaufen. Sie musste sich wirklich über ich selbst wundern. War es, weil sie ihr Pferd so sehr vermißt hatte? Ja, die morgendlichen Ausritte hatten ihr wirklich gefehlt. Aber das war doch noch keine Erklärung dafür, dass es sie wie magisch in den Stall zog. Sie war doch bloß ganze vier Tage fortgewesen.
    Es war auch nicht das erste Mal, dass sie von zu Hause weg war. Da war die Reise nach Kent, um das Geschenk für ihren zwölften Geburtstag abzuholen - warum hatte sie nicht schon damals gemerkt, was der Herzog für ein Lump war? -, und verschiedene Einkaufsfahrten in Städte, die eine größere Auswahl boten als Teadale. Auf all diesen Fahrten hatte sie allerdings immer ihr Vater begleitet, ja, vielleicht war das der Grund! Doch ihre innere Stimme belehrte sie eines Besseren.
     
    Warum bist du nicht ehrlich? Du willst doch nur den Pferdezüchter wiedersehen!
    So ein Quatsch! Der ist wirklich der letzte, dem ich jetzt begegnen möchte.
    Natürlich willst du ihn sehen.
    Das ist doch nicht wahr! Schließlich kennt er St. James recht gut. Wahrscheinlich hat er genau gewusst , was auf dem Ball passieren würde, oder hat es zumindest geahnt, während ich arrogant genug war, ihm zu erzählen, dass ich diesen Mann in Kürze heiraten würde. Mein Gott, wenn ich daran denke! Wie kann ich ihm denn nach all dem noch unter die Augen treten?
    Mit deinem üblichen Charme - und deiner Arroganz.
    Mach keine Witze. Und was ist, wenn er mich fragt, wie alles gelaufen ist? Und ich schwöre, er wird mich danach fragen.
    Dann lügst du eben.
    Und wenn ich St. James nicht innerhalb eines Jahres heirate, was dann? Dann wird sich Devlin schadenfroh die Hände reiben.
    Aber es ist nun einmal nicht zu vermeiden, dass du ihm irgendwann wieder über den Weg läufst. Also bring es jetzt gleich hinter dich. Und wenn du ehrlich bist, weißt du, dass du es sowieso kaum erwarten kannst!
    Du meinst also, ich könnte es nicht erwarten, mich endlich wieder von ihm demütigen zu lassen? Glaubst du denn, ich liebe es zu leiden?
    Vielleicht ein biss chen, seit du gemerkt hast, wie sehr du dich von ihm angezogen fühlst.
    Sehr witzig!
     
    Irgendwie gelang es Megan, an diesem ersten Abend ins Bett zu gehen, ohne vorher den Stall aufzusuchen und nach ... ihrem Pferd zu schauen. Aber schon im ersten Morgengrauen, noch bevor die Sonne über dem Horizont erschien, war sie auf dem Weg zum Stall. Sie bebte vor Erwartung, auch wenn sie es sich nicht eingestand. Deshalb fiel sie aus allen Wolken, als sie an die Stalltür kam und diese verschlossen fand. Verschlossen? Seit wann denn das? Und warum?
    ' Mehrere Minuten lang stand Megan enttäuscht und hilflos vor der zugesperrten Tür. Was sollte sie jetzt machen? Mit der Faust gegen die Tür hämmern? Das würde wohl einen ganz schönen Lärm machen. Zwar waren im vorderen Teil des Stalles nur die Pferde untergebracht, doch womöglich würde sie trotzdem das ganze Haus aufwecken.
    Sie entschied sich, wieder in ihr Bett zu gehen und noch ein biss chen zu warten, bis die Stalltüren offen waren. Doch dann auf einmal hielt sie es nicht mehr aus und schlich um den Stall herum. An einem der Fenster war ein Vorhang, da musste es also sein! Sie klopfte erst leise, und als sie nicht gleich Antwort bekam, etwas lauter an die Scheibe. Zuerst geschah gar nichts, doch dann, als sie sich gerade darüber amüsierte, dass der Vorhang rosa war, wurde plötzlich das Fenster weit aufgerissen.
    Sie war froh - oder auch nicht, warf ihre innere Stimme ein -, dass es noch nicht hell genug war, um alles in dem abgedunkelten Raum erkennen zu können, denn zumindest in groben Umrissen konnte sie erahnen, dass Devlin Jefferys ziemlich nackt vor dem Fenster stand. Draußen war es jedoch heller, so dass er sofort sah, wer seinen Schlaf gestört hatte.
    »Was, zum Teufel, treiben Sie sich hier zu dieser nachtschlafenden Zeit herum, freche Göre?« fragte er sie schlaftrunken, bevor sie auch nur den Mund öffnen konnte.
    Megan ärgerte sich, dass er sie schon wieder »Göre« genannt hatte, sagte aber nichts. Ihre Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit im Raum gewöhnt, und so konnte sie seine Gestalt jetzt deutlicher erkennen. Doch sie musste sofort daran denken, was er ihr angedroht hatte, falls sie ihn noch einmal so anstarren sollte, so dass sie schnell ihren Kopf zur Seite drehte und auf einen der Balken des halbfertigen Stallanbaus

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