Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
lang gewesen, dass sie ihn nicht zusammen mit der Kutsche in den Graben gerissen hatte. Und es kam ihnen auch schon jemand zu Hilfe, denn von weitem sah sie drei Männer den Berg herunter auf sie zureiten.
    Die Arme versagten ihr den Dienst, sie rutschte ab und saß nun wieder eingezwängt in der unteren Wagenecke. Ihre Helfer waren inzwischen herangekommen, und sie hörte sie reden. Sie hatten einen starken Akzent, es musste n wohl Schotten sein. Eigenartig. Megan war gar nicht aufgefallen, dass sie die Grenze bereits passiert hatten.
    Langsam wurde sie ungeduldig. Devlin war immer noch nicht zurückgekommen, um sie aus ihrer Lage zu befreien. So öffnete sie die untere Kutschentüre und stellte fest, dass der Spalt zwar für ihn zu eng war, nicht jedoch für sie. So quetschte sie sich hinaus und landete im Straßengraben unter der Kutsche. Das nächste Problem war nun, die Böschung zur Straße hinaufzukriechen, obwohl ihre Röcke sie behinderten.
    »Was, Schweinefett?« hörte Megan jemanden lachend sagen. »Kannst du dir so was vorstellen, Gilleonan?«
    »Da hat bestimmt irgendein Bauer nicht aufgepaßt, als er sein Fett zum Markt gefahren hat! Was meinst du, Lachlan?«
    »Klar, so was muss es gewesen sein. Allerdings soll's hier in der Gegend auch Strolche geben, die so frech sind, dass sie ahnungslosen Leuten am helllichten Tag Fallen stellen.«
    »Strolche?« Das war die Stimme des Kutschers.
    Der andere erwiderte amüsiert: »Räuber, Mann! Wo kommst denn du her, dass du noch nie was von schottischen Räubern gehört hast? Das ist hierzulande Volkssport, beliebt bei Herr und Knecht. Allerdings frönt man diesem Vergnügen in der Regel erst spät nachts.«
    Die Männer konnten sich jetzt vor Lachen kaum mehr halten. Megan runzelte verwundert die Stirn. Schottischer Humor war wirklich nicht ihre Sache, doch sie blieb ja nicht lange in diesem Land, so dass es gar nicht nötig war, das seltsame Völkchen zu verstehen.
    »Riechst du etwa eine Falle, Lachlan?«
    »Immer mit der Ruhe, Ranald, verdammt noch mal! Ich sag dir schon, wenn ich eine Falle rieche. Hilf den Herren lieber erst mal!«
    »Das ist nicht nötig«, hörte Megan Devlin antworten, als sie sich gerade zur Straße hochgekämpft hatte und sich die Hände an ihrem Rock abwischte.
    Sie stand nun hinter den Schotten, die immer noch auf ihren Pferden saßen und ihr ihre breiten Rücken zuwandten, so dass sie sie gar nicht bemerkten. Devlin, der ihnen gegenüberstand und von dem sie hinter den Pferden nur sein Gesicht sehen konnte, schaute eigenartig ernst drein... Megan konnte sich nicht erklären, weshalb er die Hilfe der Schotten ablehnte.
    »Und warum soll das nicht nötig sein?« Auf Megans Frage hin schaute nicht nur Devlin zu ihr herüber, sondern auch die drei Männer rissen fast gleichzeitig ihre Pferde herum.
    »Verdammt, Megan, kannst du nicht einmal das tun, was man dir sagt?« fluchte Devlin, während er sich zwischen den Pferden durchzwängte und sich vor ihr aufbaute.
    Sie kniff die Augen zusammen, als sie merkte, wie wütend er war. »Anscheinend nicht«, gab sie schnippisch zurück.
    »Dann versuch es wenigstens jetzt einmal und verschwinde wieder in der Kutsche!« zischte er nur für Megan hörbar.
    »Nachdem ich mich gerade mit Ach und Krach herausgequält habe? Nein, danke!«
    »Megan...«
    »Nein«, fiel sie ihm ins Wort. »Das ist doch wieder einmal völliger Unsinn! Die Kutsche muss doch wieder flott gemacht werden, oder? Meinst du, ich setze mich da rein und lasse mich herumstoßen, während ihr sie aus dem Graben zieht?«
    »Megan! Tu, was ich dir sage!«
    »Von wegen! Noch sind wir nicht verheiratet, Devlin Jefferys. Spar dir deine Befehle!«
    »Oh, das klingt nicht schlecht! Du bist also noch ledig, Liebling?«
    Der Mann, der die Frage gestellt hatte, trieb überraschend sein Pferd zwischen Megan und Devlin, wodurch Devlin sanft, aber energisch zur Seite gedrängt wurde. Megan blickte auf und sah, wie sich ein wahrer Riese von Mann aus dem Sattel schwang und direkt vor ihr auf die Beine kam. Noch im gleichen Augenblick griff er nach ihrer Hand, beugte sich ergeben über sie und berührte sie mit seinen Lippen. Sie wollte empört aufbegehren und ihre Hand zurückreißen, doch er hielt sie einfach fest. Er war wirklich imponierend groß, und das schüchterte sie ein wenig ein. Und er sah überraschend gut aus.
    Er hatte helle, grüne Augen und dunkelbraune Haare, die im Sonnenlicht rötlich schimmerten. Sein marineblaues Jacket

Weitere Kostenlose Bücher