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Loderne Glut

Titel: Loderne Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Preis zeigte -    eine abscheulich häßliche Puppe in pinkfarbenem Kleid mit scharlachroten Federn.
    »Amanda, was wäre, wenn man Menschen so gewinnen könnte ?« fragte er entsetzt.
    »Es ist doch nur ein Spaß«, beruhigte sie ihn.
    »Kommen Sie, Mister«, rief der junge Mann. »Drei Bälle -    ein Nickel. Ist Ihnen so eine hübsche Lady nicht mehr als einen Nickel wert?« Er blickte Amanda von oben bis unten an. »Ich würde einen Nickel bezahlen, um sie zu gewinnen.«
    Amanda sah Taylor mit bittenden Augen an, und während er sich einen Vorwand auszudenken versuchte, warum er sich an so einem hirnlosen, primitiven Spiel nicht beteiligen wollte, wurden sie von einem anderen Paar zur Seite geschoben, als existierten sie gar nicht.
    Amandas gute Laune war mit einem Schlag verflogen, als Dr. Montgomery und Reva sich vor sie stellten. Sie sah zu, wie Hank den ersten Ball gegen die Milchflaschen feuerte, daß sie alle umkippten.
    »Wollen wir gehen?« fragte Amanda Taylor.
    Hank drehte sich um und spielte den Überraschten. »Ach, Miß Caulden, was für ein komischer Zufall, Sie hier zu treffen. Und Sie, Driscoll«, sagte er und nickte Taylor knapp zu.
    »Möchten sie noch einmal werfen, Mister?« rief der junge Mann in der Glücksbude, während er Amanda immer noch ansah.
    Hank drosch einen zweiten Ball gegen die Flaschen, und wieder kippten etliche nach hinten. Dann wandte er sich Taylor zu. »Haben Sie denn dort, wo Sie zur Schule gingen, Sportunterricht gehabt?«
    »Ich denke, wir sollten jetzt wirklich besser gehen«, beharrte Amanda, an Taylor gewandt; doch der rührte sich nicht von der Stelle.
    Hank fegte einen dritten Satz Flaschen von ihrem Gestell herunter.
    »Freie Wahl!« rief der Mann in der Bude Reva zu und deutete auf die Puppen mit den Knopfaugen, die von der Decke und den Wänden der Bude hingen.
    Revas Gesicht leuchtete auf, und sie wies auf die pinkfarbene Puppe mit den scharlachroten Federn.
    Niedere, primitive Triebe brachen in Taylor auf, und er erkannte, daß es nicht die geschmacklosen Preise waren, um die es hier eigentlich ging, sondern daß Männer nach diesen Flaschen warfen, um der Frau, die sie für sich gewinnen wollten, ihre Geschicklichkeit zu beweisen. In der langen Zeit, die Taylor nun schon auf der Caulden-Ranch wohnte, hatte er seine Vergangenheit fast vergessen - die mühseligen Jahre seines Ringens um eine höhere Bildung. Einer seiner frühen Jobs, mit denen er sich damals seinen Lebensunterhalt verdiente, war eine Beschäftigung in den Abendstunden als Schaustellergehilfe gewesen. Er war damals auf Jahrmärkten wie diesem für jeden eingesprungen, der abends aus irgendwelchen Gründen nicht arbeiten konnte. Er hatte in jeder Bude gearbeitet, auf jedem Karussell, auf jedem Stand, an dem man den Leuten mit irgendwelchen Tricks das Geld aus der Tasche lockte.
    Er griff in die Tasche und holte einen Nickel heraus.
    »Taylor«, rief Amanda, »du mußt das wirklich nicht mitmachen. Ich habe kein Verlangen nach einer dieser . . . dieser . . .«
    »Teiggesicht-Puppen«, kam ihr Hank zu Hilfe. »Haben Sie Angst, er könnte verlieren und Sie in Verlegenheit bringen?« fragte er leise.
    »Er hat bis jetzt noch nie gegen Sie verloren«, gab sie zurück; hielt aber den Atem an. Sie wollte tatsächlich nicht, daß Taylor sich blamierte.
    Taylor wußte, daß der Trick bei diesen Flaschen darin bestand, daß die unterste, entscheidende Reihe für die freie Auswahl besonders schwer war. Und er hatte früher den Schaulustigen immer demonstrieren müssen, daß man sie dennoch vom Brett herunterwerfen konnte.
    Mühelos fegte er die drei Sätze aus jeweils drei Flaschen von ihren Brettern, und Amanda suchte sich, mit einem triumphierenden Blick auf Hank, eine Puppe mit scharlachroten Federn aus.
    »Wollen wir es mal mit dem Gewehr versuchen?« fragte Taylor. »Oder setzen Sie immer nur brutale Kraft ein und keine Geschicklichkeit?«
    »Stellen Sie mich auf die Probe«, bot Hank an.
    »Ich weiß nicht. . .«, begann Amanda; aber die beiden Männer waren den Frauen bereits vorausgegangen. Amanda schenkte Reva ein schwaches Lächeln und betrachtete die zerbrechlichen Puppen in den vulgären Kleidern. »Sehen Sie nicht niedlich aus?«
    »Was sieht niedlich aus — die Puppe? Oder die beiden Männer mit ihrem idiotischen Wettstreit?«
    »Die Puppe natürlich«, hauchte Amanda.
    Die Männer gingen von einer Bude zur anderen. Hank mußte sich nun viel mehr anstrengen, weil er nicht die Kenntnisse

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