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Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition)

Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition)

Titel: Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louis Sachar
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plötzlich an sein Versprechen, Madame Zeroni auf den Berg zu tragen. Ihm war ganz schrecklich zumute.
    Vor dem Fluch hatte er keine Angst. Das war für ihn nichts weiter als dummes Gerede. Er fühlte sich nur deswegen so schlecht, weil er wusste, dass Madame Zeroni noch einmal aus der Quelle hatte trinken wollen, bevor sie starb.
    Zero war der Kleinste in Gruppe D, aber er war immer als Erster fertig.
    »Hast du’s schon geschafft?«, fragte Stanley neidisch. Zero sagte nichts.
    Stanley ging zu Zeros Loch hinüber und sah zu, wie Zero es mit der Schaufel ausmaß. Der obere Ring war ein perfekter Kreis und die Seitenwände waren steil und glatt. Nicht ein Klumpen Erde mehr als notwendig war entfernt worden.
    Zero schwang sich aus dem Loch. Er lächelte nicht einmal. Er schaute hinunter in sein perfekt ausgehobenes Loch, spuckte hinein, drehte sich um und ging zum Camp zurück.
    »Zero ist schon ein komischer Vogel«, sagte Zickzack.
    Stanley hätte fast gelacht, aber er hatte nicht mehr die Kraft dazu Zickzack selbst war mit Sicherheit der komischste Vogel, den Stanley je gesehen hatte. Auf seinem langen dünnen Hals saß ein dicker runder Kopf, von dem das krause blonde Haar wild in alle Richtungen abstand. Der Kopf schien auf dem dünnen Hals hin- und herzuwackeln, als wäre er auf einer Sprungfeder angebracht.
    Deo war als Zweiter fertig. Auch er spuckte in sein Loch, bevor er zum Lager zurückging. Einen nach dem anderen sah Stanley die Jungs in ihre Löcher spucken und sich auf den Rückweg zum Camp machen.
    Er selbst grub weiter. Sein Loch reichte ihm jetzt etwa bis zur Schulter. Allerdings konnte er kaum sagen, wo genau die Erdoberfläche begann, weil seine Erdhaufen unmittelbar an sein Loch grenzten. Je tiefer er kam, desto schwerer wurde es, die Erde nach oben zu heben und aus dem Loch zu werfen. Ihm wurde immer klarer, dass er seine Haufen ein weiteres Mal würde zur Seite schaffen müssen.
    Seine Mütze war verschmiert vom Blut seiner Hände. Er fühlte sich, als würde er sein eigenes Grab schaufeln.
    In Amerika lernte Elya Englisch. Er verliebte sich in eine Frau namens Sarah Miller. Sie konnte einen Pflug lenken, eine Ziege melken und, was am wichtigsten war, selbstständig denken. Oft saßen Elya und sie die halbe Nacht auf und redeten und lachten miteinander.
    Sie hatten kein leichtes Leben. Elya arbeitete schwer, aber das Pech schien ihn zu verfolgen. Immer schien er zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.
    Er erinnerte sich daran, dass Madame Zeroni ihm gesagt hatte, dass sie einen Sohn in Amerika habe. Von da an suchte Elya immer nach ihm. Es konnte vorkommen, dass er auf wildfremde Menschen zuging und sie fragte, ob sie vielleicht jemanden mit dem Namen Zeroni kannten oder von jemandem mit diesem Namen gehört hatten.
    Aber keiner wusste etwas. Elya war sich auch nicht sicher, was er eigentlich tun würde, wenn er Madame Zeronis Sohn finden sollte. Ihn einen Berg hinauftragen und ihm das Wiegenlied vorsingen, das er für das Schwein gesungen hatte?
    Nachdem zum dritten Mal der Blitz in seine Scheune eingeschlagen hatte, erzählte er Sarah von dem Versprechen, das er Madame Zeroni gegeben und nicht gehalten hatte. »Ich bin schlimmer als ein Schweinedieb«, sagte er. »Du solltest mich verlassen und dir einen anderen suchen, auf dem kein Fluch liegt.«
    »Ich verlasse dich nicht«, sagte Sarah. »Aber ich möchte, dass du etwas für mich tust.«
    »Was du willst«, sagte Elya.
    Sarah lächelte. »Sing mir das Schweinelied.«
    Er sang es für sie.
    Ihre Augen leuchteten. »Was für ein schönes Lied! Was bedeutet es?«
    Elya tat sein Bestes, um das Lied aus dem Lettischen ins Englische zu übersetzen, aber es war nicht dasselbe. »Auf Lettisch reimt es sich«, sagte er.
    »Das habe ich gemerkt«, sagte Sarah.
    Ein Jahr später kam ihr Kind zur Welt. Sarah nannte es Stanley, weil ihr aufgefallen war, dass Yelnats rückwärts gelesen Stanley ergab.
    Sarah veränderte die Worte des Schweineliedchens so, dass sie sich auf Englisch reimten, und sang es dem kleinen Stanley jeden Abend vor.
     
 
    »Wenn, ja wenn; seufzt der Specht,
    »die Rinde am Baum nur ein bisschen weicher wär!«
    Und unten lauert der Wolf,
    hungrig und einsam heult er zum Mond,
    zum Mo-ho-hond:
      »Wenn, ja wenn!«
    Stanleys Loch war jetzt so tief wie seine Schaufel, aber unten am Grund noch nicht breit genug. Er zog eine Grimasse, als er die Schaufel in den Boden hieb, ein Stück Erde herausstach und auf seinen Haufen

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