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Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition)

Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition)

Titel: Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louis Sachar
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der Kleinste. Der Größte war Deo. Zickzack war womöglich sogar noch größer als Deo, aber nur wegen seinem Hals. Aber trotz allem schienen Deo und die anderen bereit zu sein, alles zu tun, was X-Ray verlangte.
    Als Stanley die nächste Schaufel mit Erde hochholte, fiel ihm auf einmal ein, dass Deo gar nicht der Größte war. Er, der Höhlenmensch, war größer.
    Er war froh, dass sie ihn Höhlenmensch nannten. Das bedeutete, dass sie ihn als Mitglied der Gruppe akzeptierten. Selbst wenn sie ihn Kotztüte genannt hätten, wäre er froh gewesen.
    Es war wirklich ganz erstaunlich, fand er. In der Schule hatten es immer solche brutalen Typen wie Derrick Dunne auf ihn abgesehen. Aber selbst ein Derrick Dunne würde sich in die Hose machen, wenn er es mit einem der Jungen hier zu tun bekäme.
    Während er sein Loch grub, dachte Stanley darüber nach, wie es wäre, wenn Derrick Dunne gegen Deo oder Torpedo kämpfen müsste. Derrick hätte nicht die geringste Chance.
    Er stellte sich vor, wie es wäre, wenn er sich mit allen hier anfreunden würde und sie später aus irgendeinem Grund zur selben Schule gehen würden wie er und
    wenn Derrick Dunne dann versuchen würde, ihm das Hausaufgabenheft wegzunehmen ...
    »Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?«, fragt Torpedo und zielt mitten in Derricks glatte Visage.
    »Der Höhlenmensch ist nämlich unser Freund«, sagt Deo und packt Derrick beim Kragen.
    Stanley spielte die Szene immer wieder im Kopf durch, und jedesmal stellte er sich einen anderen Jungen aus Gruppe D dabei vor, wie er Derrick Dunne verdrosch. So fiel ihm das Graben leichter und er spürte den Schmerz weniger. Egal, wie weh es ihm tat – was Derrick erlitt, war zehnmal schlimmer.

12
    Wieder war Stanley der Letzte, der mit seinem Loch fertig war. Es war schon später Nachmittag, als er sich zu den Zelten zurückschleppte. Wenn ihm jetzt jemand angeboten hätte, im Wasserwagen mitzufahren, hätte er nicht nein gesagt.
    Als er ins Zelt kam, saß Mr. Pendanski mit den
    anderen Jungen in einem Kreis am Boden. »Willkommen, Stanley«, sagte Mr. Pendanski.
    »Hallo, Höhlenmensch. Hast du dein Loch fertig gekriegt?«, fragte Magnet.
    Er schaffte es zu nicken.
    »Hast du auch reingespuckt?«, fragte Torpedo. Wieder nickte er. »Du hast Recht gehabt«, sagte er zu X-Ray. »Das zweite Loch ist am schwersten.«
    X-Ray schüttelte den Kopf. »Das dritte Loch ist das schwerste«, sagte er.
    »Komm, setz dich zu uns in den Kreis«, sagte Mr. Pendanski.
    Stanley ließ sich zwischen Torpedo und Magnet fallen. Vor dem Duschen brauchte er erst mal eine Pause. »Wir haben darüber gesprochen, was wir aus unserem Leben machen wollen«, sagte Mr. Pendanski. »Wir werden ja nicht für immer hier in Camp Green Lake bleiben, und wir müssen uns vorbereiten auf den Tag, an dem wir von hier weggehen und uns der übrigen Gesellschaft wieder anschließen.«
    »He, das ist ja stark, Mom!«, sagte Magnet. »Heißt das, dass sie uns tatsächlich irgendwann hier rauslassen?« Die anderen Jungen lachten.
    »Na schön, Jose«, sagte Mr. Pendanski, »was möchtest du mit deinem Leben anfangen?«,
    »Keine Ahnung«, sagte Magnet.
    »Du solltest dir aber Gedanken darüber machen«, meinte Mr. Pendanski. »Es ist wichtig, dass man Ziele hat. Andernfalls endest du gleich wieder im Knast. Was würdest du denn gern machen?«,
    »Keine Ahnung«, sagte Magnet.
    »Es muss doch irgendetwas geben, das dir gefällt.« »Ich mag Tiere«, sagte Magnet.
    »Gut«, sagte Mr. Pendanski. »Fällt jemandem eine Arbeit ein, bei der man mit Tieren zu tun hat?« »Tierarzt«, sagte Deo.
    »Richtig«, sagte Mr. Pendanski.
    »Er könnte im Zoo arbeiten«, schlug Zickzack vor. »Da gehört er auch hin«, meinte Torpedo und er und X-Ray lachten.
    »Was ist mit dir, Stanley? Hast du irgendeine Idee, was Jose werden könnte?«,
    Stanley seufzte. »Dompteur«, sagte er dann. »Im Zirkus, oder beim Film oder so was Ähnliches.«
    »Klingt irgendeiner von diesen Vorschlägen so, als könnte dir das Spaß machen, Jos&«, fragte Mr. Pendanski.
    Ja, was der Höhlenmensch gesagt hat, das gefällt mir. Tiere für Filme dressieren. Affen dressieren, das wäre bestimmt lustig.«
    X-Ray lachte.
    »Lach nicht, Rex«, sagte Mr. Pendanski. »Wir lachen nicht über die Träume der anderen. Irgendwer muss schließlich Affen für Filme dressieren.«
    »Wen wollen Sie jetzt eigentlich auf den Arm nehmen, Mom?«, fragte X-Ray. »Aus Magnet wird doch nie ein Affendompteur!«
    »Das

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